Arbeitsblätter zum Herunterladen

28.10.12

Deutschland. Ein Wintermärchen: Caput XX

Der Dichter kommt in Hamburg an. Es ist schon Abend. Heines Mutter wohnt hier seit 1828. Sie freut sich über seine Ankunft, weil sie ihn seit 13 Jahren nicht gesehen hat. Der Dichter isst Fisch, Gänsefleisch, Apfelsinen und freut sich, das von seiner Mutter zubereitete Essen wieder zu genießen. Sie fragt ihn, ob seine Frau die Haushaltung versteht, in welchem Land man besser leben kann, welches Volk den Vorzug hat. Er antwortet, dass die Franzosen die Gänsen besser stopfen würden und dass sie bessere Saucen hätten. Die Mutter fragt ihren Sohn, zu welcher Partei er gehört, aber er antwortet nicht. Er vermeidet politische Themen und sagt stattdessen:


»Die Apfelsinen, lieb Mütterlein,
Sind gut, und mit wahrem Vergnügen
Verschlucke ich den süßen Saft,

Und ich lasse die Schalen liegen.«

24.10.12

Deutschland. Ein Wintermärchen: Caput XIX

Der Dichter kommt nach Bückeburg (ein Fürstentum). Er denkt an Danton (Georges Jacques Danton), den Robespierre hinrichten ließ. Danton handelte zu aggressiv, wollte zu schnell die herrschende Ordnung erschüttern, die Situation ändern. Es war sein Fehler, denn man kann alles nicht plötzlich ändern, man braucht eine Zeit:

Oh, Danton, du hast dich sehr geirrt
Und mußtest den Irrtum büßen!
Mitnehmen kann man das Vaterland
An den Sohlen, an den Füßen.

Bückeburg ist die Stammburg, wo der Großvater des Dichters geboren wurde, die Großmutter kam aus Hamburg. 

Um Mittag kommt der Dichter in Hannover an. Gleich beginnt er, sich die Stadt anzuschauen. Auf dem großen Platz befindet sich der Palast von Ernst August, des Prinzen, der idyllisch wohnt und sich konservativ gibt. Im Jahre 1837 beging er einen Verfassungsbruch, gegen den die sieben Göttinger Professoren protestierten. Er beschwert sich über seinen Dienst, über die Pflichten, die damit verbunden sind:

Ich seh ihn zuweilen, er klagt alsdann,
Wie gar langweilig das Amt sei,
Das Königsamt, wozu er jetzt
Hier in Hannover verdammt sei.

Der Prinz wird vom „mangelnden Mut“ beschützt – die Bürger trauen sich nicht, etwas gegen die herrschenden Verhältnisse zu unternehmen.

23.10.12

Deutschland. Ein Wintermärchen: Caput XVIII

Der Dichter kommt nach Minden, wo preußische Festungen sich befinden.  Am Abend kommt er in einer Burg an. Die Atmosphäre ist nicht einladend:

Die hohen Bastionen schauten mich an,
So drohend und verdrossen;
Das große Tor ging rasselnd auf,
Ward rasselnd wieder geschlossen.


Ach! meine Seele ward betrübt,
Wie des Odysseus Seele


Im Wirtshaus schmeckt ihm das Essen nicht, in der Nacht kann er nicht schlafen. „Verfluchter Quast“ raubt ihm die Ruhe:

Er hing mir, wie des Damokles Schwert,
So drohend über dem Haupte!

Der Dichter fühlt sich unsicher, bedroht, gefährdet, schutzlos. 

Der Quast scheint ein Schlangenkopf zu sein, scheint ihm zu drohen:

»Du bist und bleibst in der Festung jetzt,
Du kannst nicht mehr entwischen!«

Der Dichter wünscht sich, wieder in Paris zu sein. Es ist ihm seltsam zumute, er ist sich der Zensur bewusst. Er hört schauererregende Geräusche, fühlt sich wie „an eine steile Felsenwand gebunden“, also erstarrt, gelähmt, versteinert. Der Quast ist wie der preußische Adler – frisst ihm „die Leber aus der Brust“, nimmt ihm seine Energie weg.

Am Morgen verreist er und ist erleichtert, weil die schreckliche Nacht zu Ende gegangen ist.

21.10.12

Thema: „Die Gleichberechtigung von Frauen und Männern"


Für heute habe ich eine Sammlung von Äußerungen zum Thema „Gleichberechtigung“ vorbereitet. Man kann sie z. B. in einer Diskussion oder in einem Aufsatz/Essay nutzen. Unten befindet sich eine Wortschatzsammlung, wo ich die Bedeutung von unterstrichenen Wörtern im Kontextbespreche. Die Wörter habe ich so geordnet, wie sie im Text erscheinen, also nicht alphabetisch. Es gibt auch Beispiele dafür, wie die Wörter im Kontext gebraucht werden können. Unter dem Wortschatz habe ich einige Bilder zum Thema „Gleichberechtigung“ gestellt, die ich im Internet gefunden habe. Man kann sie prima in den Unterricht einbringen. 

1) Die Gleichberechtigung sollte grundsätzlich gelten.

2) Jegliche Benachteiligung wegen des Geschlechts ist ausgeschlossen.

3) Die Frauen sollten die gleichen Rechte wie die Männer haben.

4) Die Frau entscheidet über sich selbst.

5) Die Realität ist oft anders: die Frauen verdienen weniger als die Männer und der Frauenanteil in gut bezahlten Branchen ist gering.

6) Die Gesellschaft sollte auf der Gleichheit der Geschlechter beruhen.

7) Im Berufsleben wurde die Frau integriert und laut Verfassung dem Mann gleichgestellt, aber diese Voraussetzung wird nicht immer erfüllt

8) Der Staat sollte bei der Kinderbetreuung helfen und berufstätige Frauen entlasten

9) Die Frauen übernehmen meistens die Pflichten, die mit dem Haushalt und mit der Kindererziehung verbunden sind.

10) Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sollte den Frauen erleichtert werden. 

11) Die Mütter schränken zugunsten ihrer Kinder ihre beruflichen Ambitionen ein.

12) In Aufsichtsräten und Vorständen gibt es wenige Frauen.

13) Die Frauen dominieren die Sprach- und Kulturwissenschaften an Hochschulen. Die Elektrotechnik ist ein klassischer männlicher Studiengang

14) Die Gleichberechtigung von Frauen und Männern ist nicht in allen wirtschaftlichen und sozialen Bereichen verwirklicht

15) Es gibt keine Chancengleichheit in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. 

16) In wichtigen Entscheidungspositionen sind die Frauen nicht ausreichend repräsentiert. 

17) Der Staat greift in verschiedene Bereiche des Lebens mit gesetzlichen Regelungen ein, um für Gleichberechtigung und Chancengerechtigkeit von Männern und Frauen zu sorgen.

18) Der Staat setzt sich zum Ziel, der sozialen Gleichheit im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereich zu verhelfen.

19) Entscheidend für die Stellung der Frau in der Gesellschaft, Politik und Wirtschaft sind: die rechtliche Entwicklung, das Rollen- und Selbstverständnis von Frauen und Männern. 


Der Wortschatz:

- die Gleichberechtigung

Die Frauen kämpfen für die volle Gleichberechtigung.

- grundsätzlich

Grundsätzlich habe ich nichts dagegen

- gelten

In Polen gelten andere Rechte als z. B. in China. 
 
- die Benachteiligung

Die Frauen kämpfen gegen die Benachteiligung.

- ausgeschlossen

Das ist völlig ausgeschlossen.

- die gleichen Rechte

Männer und Frauen haben die gleichen Rechte.

- der Frauenanteil

Der Frauenanteil an Universitäten ist hoch.

- gut bezahlt

Hast du eine gut bezahlte Arbeit?

- die Gleichheit der Geschlechter

Die Gleichheit der Geschlechter ist ein Prinzip von modernen Staaten.

- auf etwas beruhen (mit Dativ)

Unsere Beziehung beruht auf Vertrauen.

- die Voraussetzung erfüllen

Wurden alle Voraussetzungen erfüllt?

Die Chancengleichheit ist eine wichtige Voraussetzung für moderne Staaten. 

- die Kinderbetreuung

Hilft dir dein Mann bei der Kinderbetreuung?

- entlasten

Ich entlaste meine Eltern im Haushalt. 

Ich muss die Wahrheit sagen und mein Gewissen entlasten. 

- berufstätig

Sie ist eine berufstätige Frau. 

- die Pflichten übernehmen

Welche Pflichten willst du übernehmen?

- die Vereinbarkeit

Die Vereinbarkeit von Schul- und Hauspflichten ist nicht so einfach. 

- erleichtern

Du hast mir das Verständnis des Problems erleichtert. 

- zugunsten (mit Genitiv, nachgestellt auch mit Dativ)

Mir zugunsten bleibt er nicht im Ausland.

- einschränken

Die Frauenrechte sollten nicht eingeschränkt werden.

- der Aufsichtsrat, die Aufsichtsräte

Er ist Mitglied des Aufsichtsrats.

- der Vorstand, die Vorstände

Sie gehört dem Vorstand an.

- der Studiengang, die Studiengänge

Für welchen Studiengang hast du dich entschieden?

- der Bereich, die Bereiche

Das fällt nicht in meinen Bereich.

- verwirklichen

Ich konnte meinen Traum nicht verwirklichen.

- die Chancengleichheit

Gibt es eine Chancengleichheit in Deutschland? 

- die Entscheidungsposition

Nicht so viele Frauen haben Entscheidungspositionen.

- ausreichend

Sie verdienen ausreichend viel.

- eingreifen

Der Vater hat in den Streit der Kinder eingegriffen.

- gesetzlich

Heute haben wir einen gesetzlichen Feiertag.

- die Regelung, die Regelungen

Alle sollten über gesetzliche Regelungen informiert werden.

- die Chancengerechtigkeit

Man kann von keiner Chancengerechtigkeit in Europa sprechen. 
 
- für etwas sorgen

Heute machen wir eine Party und ich sorge für Getränke.

- sich etwas zum Ziel setzen

Ich habe mir zum Ziel gesetzt, fünf Fremdsprachen zu lernen. 

- entscheidend

Diese Woche wird entscheidend sein.

- rechtlich

Nicht jeder versteht rechtliche Fragen.

- das Rollenverständnis

Welches Rollenverständnis haben die Frauen in Europa?

- das Selbstverständnis

Er muss ein neues Selbstverständnis entwickeln.

Bilder zum Thema "Gleichberechtigung":


http://www.2stein.com/schule/chancengleichheit.gif


http://www.darvins-illustrierte.de/newsimg/chancengleichheit.jpg


http://www.buero-fuer-chancengleichheit.elk-wue.de/uploads/pics/Waage.jpg


http://www.mona-net.at/imagestore/Jutta1082974835_cat2_sub13_nr0.gif


http://www.schwarwel-shop.de/img/p/250-352-large.jpg