In instutionalisierten Formen von Unterricht steht das
Faktenwissen im Mittelpunkt und der Lehrer wird als Vermittler des Wissens
gesehen. Es wird angenommen, dass das Wissen lehrbar ist – wenn es angeboten
wird, dann nehmen es die Lernenden auf. Wenn es nicht so ist, dann liegt die
Schuld beim Lernenden. Die Lernenden werden als Reaktive gesehen, die den
angebotenen Lehrstoff aufnehmen oder nicht. Die Frage, wie man den Prozess der
Verarbeitung des Wissens beeinflussen und unterstützen kann, wird nicht
gestellt.
Seit den 70er Jahren wird in den Lehrplänen die
Lernerorientierung berücksichtigt. Die Lerner werden als aktive Wesen gesehen,
die ihren Lernprozess durch Lernstrategien und Lernstil beeinflussen. Ein
erkenntnistheoretischer Wandel hat auf der Grundlage neuer Erkenntnisse in der
Kognitionspsychologie und der kognitiven Wissenschaft stattgefunden. Lernen ist
ein aktiver, konstruktiver und selbstbestimmter Prozess. Daraus wurden neue
Konzepte abgeleitet, die sich auf das autonome Lernen beziehen. Die Konzepte
üben einen Einfluss auf die Vermittlung von Wissen im Unterricht aus: der
Erwerb der Fähigkeiten und des Wissens, die in der realen Lebenswirklichkeit angewandt
werden können, steht im Mittelpunkt. Lern- und Arbeitstechniken sollten
bereitgestellt und gefördert werden. Die Lernerautonomie ist ein
Erziehungsziel. Sie wird als eine Fähigkeit verstanden, das eigene Lernen
selbstverantwortlich in die Hand nehmen zu können.
Auch fremdsprachliche Klassenzimmer, die dem
selbstbestimmten Lernen dienen, sollten entsprechend gestaltet werden, z.B.
Produktmaterialien sollten zur Verfügung stehen, die Fremdsprache sollte die
einzige Sprache im Klassenzimmer sein.
Lern- und Arbeitstechniken können erarbeitet werden, z.B.
durch Entwicklung von selbstreflexiver Kompetenz, Angebote von Lern- und
Arbeitstechniken, Angebote von sogenannten reichen Lernumgebungen.
Quelle:
Wolff, D. (1997). Instruktivismus vs. Konstruktivismus:
Zwanzig Thesen zur Lernbarkeit und Lehrbarkeit der Sprache. In: M.
Müller-Verweyen (Hrsg.), ller-Verweyen (Hrsg.), Neues Lernen – Selbstgesteuert – Autonom (S. 45-52). München: Goethe-Institut.
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