Hauke Haien
wollte zeigen, dass er es wert ist, Deichgraf zu sein – „in seinen Gedanken
wuchs fast der neue Deich zu einem achten Weltwunder“.
Carsten und Iven,
die Knechte des Deichgrafen, erblicken eines Abends auf Jeverssand, einer
Hallig vor dem Deich, einen Schimmel. Als Carsten hinüberfährt,
findet er dort aber kein Pferd, sondern nur ein Gerippe. Einige Tage später
kehrt Hauke aus der Stadt von seinem Besuch beim Oberdeichgrafen mit einem
Schimmel zurück. Er hat für ihn 30 Taler gezahlt. Der Schimmel lässt
Carsten nicht aufsitzen, er lässt ihn sich nur führen. Carsten denkt nun,
dass der Teufel im Schimmel stecke, zumal er das Pferdegerippe nicht mehr
findet. Dann wechselt er zu Ole Peters. Die Geschichte über das Teufelspferd
wird von allen erzählt, die gegen Hauke einen Groll hegen. Die
Arbeiter misstrauen ihm und er bezeichnet die Vorurteile als „Altweiberglauben“.
Er treibt die Menschen zur Arbeit an – „er allein hatte die Schwäche
des alten Deiches erkannt“. Die Leute vermuten, dass er einen Pakt mit dem
Teufel geschlossen habe – alles, was dazu passt, wird als Bestätigung
genommen.
Hauke versucht,
seine Pläne zu verwirklichen. Er hat jedoch sein Lebenswerk nicht vollendet. Bis
heute hat er keine Ruhe gefunden. Immer dann, wenn Gefahr am Deich droht, ist
ein Reiter auf dem Schimmel zu sehen.
Hauke musste ständig
mit den Dorfbewohnern kämpfen. Er hat erkannt, dass er eine Niederlage
erlitten hat. Alles hat er dem Gemeinschaftswerk unterordnet. Er wollte ein
Werk auf Leben und Tod bauen.
Mit seinen Plänen
war er alleine. Er war ein Einzelkämpfer. Von keiner Seite hat er Unterstützung
bekommen. Seine Frau konnte ihm technisch nicht helfen. Die, die das konnten,
wollten es nicht. Er war zu idealistisch und scheiterte an Borniertheit,
Intoleranz, Bosheit, Unwissenheit, Ungunst, Ignoranz der Mitmenschen. Mit seinen
Plänen wollte er die Natur bewältigen, beeinflussen, in den Kreislauf der
Natur eingreifen, aber er hat ihre Kräfte verkalkuliert. Mit der Natur kann man nicht
gewinnen. Hauke scheiterte an der Naturgewalt.
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