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24.12.14

Was zu Weihnachten auf die Nerven geht...

1. überfüllte Einkaufszentren - es fängt schon gleich nach dem 1. Advent an. Gut, dass es in meinem Städtchen kein Einkaufszentrum gibt. Sonst würde ich noch verrückt. Es geht mir jedes Jahr auf die Nerven, wenn die Leute sich Gedanken über die Geschenke machen. Die Antwort ist für mich ganz einfach: wenn du jemanden kennst, weißt du, was du ihm schenken sollst. Jedes Jahr bekomme ich Geschenke, von denen ich ziemlich enttäuscht bin. Nicht alles ist jedoch von Nachteil: dann weiß ich zumindest, wer mich kennt und wer überhaupt nichts von mir weiß. Um Gottes willen, warum mir Süßigkeiten schenken?

2. Ich hasse es auch, wenn ich nach Polen komme und wenn die Leute mich ständig ausfragen. Na ja, es ist nicht nur mit Weihnachten verbunden, aber schon heute erlebte ich dasselbe zum zigsten Mal. Die Leute kennen mich nicht, die Nachbarn sehen mich ein Mal im Jahr, aber alle wissen am besten, dass ich "gut verdiene" und dass ich "es zu etwas gebracht habe", was nicht der Fall ist!!! Ganz im Gegenteil - ich verdiene durchschnittlich und mache mir seit einem Jahr Gedanken, ob ich eine größere Wohnung mieten soll oder auch nicht. Viele Sachen kann ich mir nicht leisten, aber vielleicht ist es gut so.

Es ist auch nicht einfach, weil meine jüngere Schwester letztes Jahr geheiratet hat. Eine Tante von mir: "Mach dir keine Sorgen, du bist jung, du findest noch jemanden". Wer kommt überhaupt auf die Idee, dass ich mir Sorgen mache und dass ich jemanden suche? Ganz im Gegenteil - ich habe schon längst aufgegeben. Manche Sachen weiß man einfach. Manche Leute wissen ja, dass sie nur auf sich selbst angewiesen sind.

3. Immer wieder, jedes Jahr und seit langem, seit ewig kann ich es nicht verstehen, warum die Leute, die an Gott nicht glauben, Weihnachten feiern. Es gibt einen Weihnachtsbaum, es gibt Geschenke und das wär's. Komisch - es ist einfach, sich etwas auszusuchen, was einem gefällt. Ich kannte einmal jemanden, der eben dies gemacht hatte und sicherlich bis heute macht. Ich konnte es nicht verstehen und fand es eigentlich lächerlich, zumal ich es völig akzeptierte, dass er ein Atheist war. Unter guten Bekannten habe ich auch Atheisten und es ist gut so. Es sind jedoch Leute, die von ihrer Einstellung komplett überzeugt sind und das bewundere ich. Ich bin von meiner Religion auch hundertprozentig überzeugt und vielleicht deswegen glaubwürdig.

4. Ich mag zwar keinen Schnee, aber kann damit leben, wenn es schneit. Das Wetter müssen wir so nehmen, wie es ist. Wir können es nicht ändern. Ich versuche nur, das Beste daraus zu machen. In meiner Region in Deutschland schneit es sehr selten, was mich besonders freut. Wenn es schon ausnahmsweise schneit, dann ganz wenig. Einen solchen Winter wie in Polen gibt es nicht. Es gibt echt viele Leute, die immer meckern, wenn es zu Weihnachten nicht schneit, weil alles nicht so wie in der Werbung für Coca Cola aussieht. Na ja, außer den Geschenken zählt noch der Schnee, ohne den man - von mir aus - besser leben kann. Man kann sich so viel Arbeit und ganz viel Ärger ersparen.

5. Bitte, keine gereimten, vom Internet heruntergeladenen Wünsche zu Weihnachten! Man kann sich doch ein bisschen Mühe geben und sich individuelle, persönliche Weihnachtswünsche einfallen lassen. Wenn mir nichts einfällt, weil ich z.B. jemanden nicht so gut kenne, schreibe ich einfach: "Ein frohes, erholsames und besinnliches Weihnachtsfest". Es reicht doch und ist viel besser als ein kleines Gedicht, in dem Rentiere tanzen und ich weiß nicht was noch...

6. Es geht mir auch auf die Nerven, wenn die Leute meckern, weil sie schon wieder zu viel gegessen haben. Meine Regel ist so einfach: ich verhalte mich nicht so, als ob ich das ganze Jahr lang nichts gegessen hätte. Mein Motto zu Weihnachten lautet: Maß, Maß, Maß und noch einmal Maß. Nach dem Essen soll man sich noch bewegen können, um abzuräumen und abzuwaschen. Ich sehe keinen Grund dafür, warum ich mich dann vollstopfen soll, um Magenschmerzen zu haben. Oder es gibt auch Schlimmeres: an diesen Tagen gibt es doch so viele Leute, die tatsächlich die ärztliche Hilfe gut gebrauchen können...


So, es wäre meine Meinung. Ja, das Weihnachtsfest ist ganz schön und besinnlich. Es sind nette Tage im Kreis der Familie, obwohl ich kein besonderes Bedürfnis habe, mit der Familie zusammen zu sein. Letztes Jahr bin ich ja in Deutschland geblieben. Die Zeit selbst ist wichtiger und es ist mir egal, ob ich meine Familie zu Weihnachten oder im Juni sehe. Trotzdem muss ich gestehen, dass die Atmosphäre magisch ist und dass ich mich freue, weil keiner im Haus meiner Eltern den religiösen Aspekt vernachlässigt :) 

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