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Indoeuropäisch hatte 8 Kasus, im Germanischen
gab es 4-5 Fälle. Der Ablativ und der Lokativ sind verschwunden. Das jeweilige
Merkmal für den Kasus war die Endung - es gab keine Artikel. Ein wenig später
sind der Vokativ und der Instrumental verschwunden (seit dieser Zeit hatte der
Nominativ eine vokativische Funktion). Der einzige Kasus von den alten, der
sich hält, ist der Instrumental (zum Teil im Althochdeutschen). Dann werden
seine Funktionen vom Dativ übernommen.
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Der Dual - eine Numerusform zwischen Singular
und Plural - verschwindet weitgehend.
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Gleichzeitig stabilisiert sich beim Adjektiv
die starke und schwache Deklination (zwei separate Deklinationstypen).
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Im Indoeuropäischen gab es 7 Tempora - alle
wurden synthetisch gebildet. Die meisten ursprünglichen Tempora wie Imperfekt,
Futur, Aorist verschwinden. Von 7 Zeitformen sind 2 übrig. Gleichzeitig
entwickelt sich neue, aber sie sind schon analytisch (Perfekt, Plusquamperfekt,
die analytischen Futurformen). Die Futurformen wurden mithilfe von Modalverben
- "wollen" und "sollen" - gebildet. Die Entstehung der
neuen Formen war vielleicht die Ursache für den Untergang der alten Formen. Um
die Mitte des ersten Jahrhunderts begann man Umschreibungen mit Hilfsverben zu
gebrauchen. Bei der Bildung von Tempora spielte der Ablaut eine enorme Rolle.
Eine neue Klasse von Verben entsteht (heute regelmäßige Verben). Die regelmäßigen
Verben mit ihren Endungen sind für alle germanischen Sprachen gemeinsam oder
sehr ähnlich (deutsch - "-te", englisch - "-ed" - es ist
dieselbe Endung, sie geht warscheinlich auf das indogermanische "dhē"
oder "dhō" mit der Bedeutung "tun" oder "machen"
zurück. Regelmäßige Verben sind noch nicht so verbreitet - alle neuen Verben
gehen in die schwache Formklasse ein. Die Gruppe dieser Verben wächst, die
Gruppe der starken Verben wird immer kleiner.
Quelle: dtv-Atlas. Deutsche Sprache.
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