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19.6.11

Eine Übung zum Film „Das kalte Herz”

Das Märchen „Das kalte Herz” ist kein Pflichtbuch für die 8. Klasse. Deswegen habe ich entschieden, meinen Schülern die DEFA-Verfilmung aus der DDR-Zeiten zu zeigen, zumal es ein Klassiker ist.


(Foto: www.amazon.de)

Ich habe für meine Schüler folgende Übung erstellt:

Setze die Wörter in den Text ein! Jedes Wort wird nur ein Mal eingesetzt!


verlassen – Geiz – Wandel – Tiefpunkt - kaltes – Wünsche – unempfindlich – wünschen – angesehenen – beobachten – verkleidet - tot – Katastrophe – dicke – Ansehen - einfache - Charakter - bettelarm - Armut – Sammlung – unzufriedener - erweichen – Elend – Rettung – überlisten – Sünden - Männer - erreichen – vergeben – zuerst – Zeuge - Woche - Wirtshaus

Die Handlung spielt im Schwarzwald in einer nicht sehr lang zurückliegenden Zeit. Die Durchdringung von phantastischer und alltäglicher Welt beginnt, als der Erzähler die Gestalten des zwergenhaften Glasmännleins, genannt Schatzhauser, und des riesigen Holländer-Michels einführt. Der Protagonist des Märchens, der ____________, unschuldige Kohlenbrenner Peter Munk, ist als ein mit seinem Leben _____________ Mensch angelegt. Er will das vom Vater ererbtes armseliges Handwerk _____________. Er träumt davon, angesehen zu sein und vergleicht sich mit anderen, die ein Gegenstand seines Neides sind. Exemplarische Figuren sind drei ____________, deren Eigenschaften die Summe dessen bilden, was Peter gern ____________ möchte. Es sind der dicke Ezechiel, der lange Schlurker und der Tanzbodenkönig – sie verkörpern Reichtum, aber auch ________, Eigensucht sowie Gefühllosigkeit. Obwohl sie wegen ihres Geizes bei den Menschen verhasst waren, standen sie zugleich wegen des Reichtums in ___________. Diese Figuren verkörpern zudem den gesellschaftlichen ____________ im Schwarzwald, und nämlich die Kapitalisierung – ihnen ist die Figur des Holländer-Michel zugeordnet: jetzt, seit so viel Geld im Land ist, sind die Menschen unredlich und schlecht. (...) Der Holländer-Michel ist schuld an all dieser Verderbnis, so ein alter Mann, der die Geschichte des Geistes erzählt. Die reichen Leute haben vom Holländer-Michel nicht nur das Geld, aber auch ihr __________ Herz. Bis Peter es begreift, dass der soziale Aufstieg auf Kosten der Armen nicht gehen kann, muss er einen Lernprozess durchmachen. Dieser führt ihn ___________ zum Glasmännlein, das ihm drei ___________ freigibt. Sein erster Wunsch ist töricht – vor allem weil er den Geldbetrag vom Wohlstand der anderen abhängig macht. Peter wünscht sich, besser zu tanzen als der Tanzbodenkönig und jedes Mal so viel Geld ins _____________ zu bringen wie der reiche Ezechiel. Sein zweiter Wunsch ist vernünftiger – er wünscht sich, ein Besitzer der ertragreichsten Glashütte im Schwarzwald zu sein. Er ist unfähig, die Vermessenheit seiner Pläne zu durchschauen. Das Glasmännlein macht Peter darauf aufmerksam, dass er sich auch einen notwendigen Menschenverstand dafür hätte _____________ sollen. So kann er später seine Glashütte zum Erfolg nicht führen. Das Glasmännlein verweigert Peter den dritten Wunsch, was später sein Leben retten wird.

So wird er zu einem reichen, _______________ Mann – er gibt im Wirtshaus so viel Geld wie der Ezechiel aus, aber sein fehlendes Wissen für einen neuen Beruf macht sich bemerkbar, wenn die Glashütte nach und nach in Verfall kommt. Wir _______________ sein einfältiges und schwelgerisches Leben. Er wird wegen seiner tänzerischen Fähigkeiten im Wirtshaus bewundert, aber zugleich vergisst er die Armen nicht, denen er reichlich gibt – darin zeigt sich sein an sich guter _______________. Er kann sich jedoch mit dem Angebot des guten Waldgeistes nicht bescheiden. Eine unabwendbare _________________ kommt auf ihn zu. Als der __________ Ezechiel sein ganzes Geld verspielt, ist Peter ____________. Er gerät bis über die Ohren in Schulden und wird ____________ der Versteigerung seines Vermögens. Er ließ sich so lange von der Lebenslust davontragen, bis er den absoluten moralischen _____________ erreichte.
Der zweite Teil des Märchens zeigt sein Reichwerden durch die Bindung an den Holländer-Michel. Er beschuldigt das Glasmännlein seiner ___________ und fleht den Holländer-Michel um Hilfe an, der mit dem Bösen im Bunde steht. Der Holländer-Michel gibt ihm das Geld und ein steinernes Herz, aber nimmt dafür sein Herz, denn weder Angst, noch Schrecken, weder törichtes Mitleiden, noch anderer Jammer pocht an solch ein Herz. So ist er ________________ für menschliche Regungen. Der böse Waldgeist zeigt Peter seine ______________ von Herzen, was davon zeugt, dass die Kapitalisierung im Schwarzwald weit fortgeschritten ist: Auf mehreren Gesimsen von Holz standen Gläser, mit durchsichtiger Flüssigkeit gefüllt, und in jedem dieser Gläser lag ein Herz; auch waren an den Gläsern Zettel angeklebt und Namen darauf geschrieben (...), kurz, es war eine Sammlung der angesehensten Herzen in der Umgegend von zwanzig Stunden.

Zunächst geht es Peter durch den unendlichen Reichtum sehr gut, er fuhr zwei Jahre in der Welt umher, aber es freute ihn nichts, kein Bild, kein Haus, keine Musik, kein Tanz, sein Herz von Stein nahm an nichts Anteil, und seine Augen, seine Ohren waren abgestumpft für alles Schöne. Dann kehrt er schließlich in den Schwarzwald zurück. Sein Drang nach sozialer Gleichberechtigung führt ihn zu weit. Er ist mitleidlos und gewalttätig, hat Erbarmen mit niemandem, niemand kann ihn ______________. Was ihn bewegt, sind allein noch Geiz und Habsucht. Er lässt seine verarmte Mutter im ___________ vegetieren und speist sie nur mit einem Almosen ab. Mittlerweile heiratet er Lisbeth, eines armen Holzhauers Tochter. Nun greift das Glasmännlein ein und verursacht eine Katastrophe, die sich schließlich als eine ____________ für Peter erweist. Der Geist _______________ sich als ein alter Mann. Lisbeth bemitleidet ihn und gibt ihm Essen und Wein. Peter wird zornig über diese „Verschwendung“ und schlägt seine Frau, die wie ________ niedersinkt. Es ist die direkte Folge des Teufelbundes – selbst vor Mord schreckt er nicht zurück. Das Glasmännlein offenbart sich und gibt ihm eine _________, um sein echtes Herz wiederzuerlangen.
Das Glasmännlein rät ihm, Holländer-Michel zu ______________. So gibt Peter vor, ihm die Geschichte mit dem kalten, steinernen Herzen nicht geglaubt zu haben. Er verspürt die echte Reue und will sogar für seine ____________ sein Leben geben. Die Mutter und Lisbeth _____________ ihm und so können sie ein neues Leben beginnen.

18.6.11

"Das kalte Herz" von Wilhelm Hauff - Inhalt und Interpretation

Inhalt des Kalten Herzens

Das im „Wirtshaus“ enthaltene Märchen „Das kalte Herz“ ist wohl der bekannteste Text Hauffs. Die Handlung spielt im Schwarzwald in einer nicht sehr lang zurückliegenden Zeit – Hauff wendet das Prinzip des realistischen Erzählens an. Indem er die Kapitalisierung der Gesellschaft skizziert, umreißt er eine Ebene realistischen Erzählens, die an die zeitgenössische Gegenwart direkt angeschlossen ist. Zeitgeschichtlich-realistische Akzente bestimmen die Motive der Handlungen vieler Figuren. Das Wunderbare dringt in die reale Welt ein. Hauff präsentiert die dargestellte Welt in all ihren Einzelheiten: geschildert werden die Trachten der Schwarzwälder, ihre Bräuche und die Struktur dieser offenbar homogenen Gesellschaft. Die Durchdringung von phantastischer und alltäglicher Welt beginnt, als der Erzähler die Gestalten des zwergenhaften Glasmännleins, genannt Schatzhauser und des riesigen Holländer-Michels einführt: Noch vor kurzer Zeit glaubten die Bewohner dieses Waldes an Waldgeister, und erst in neuerer Zeit hat man ihnen diesen törichten Aberglauben benehmen können (S. 272)1. So werden die beiden Waldgeister vorgestellt. Der erste Teil schildert die Verstrickung des Helden in die Wirnisse des Lebens. Der Protagonist des Märchens, der einfache, unschuldige Kohlenbrenner Peter Munk, ist als ein mit seinem Leben unzufriedener Mensch angelegt: es betrübte ihn etwas, es ärgerte ihn etwas, er wußte nicht recht, was (S. 273), Ein Kohlenbrenner ist halt so gar etwas Geringes auf der Welt, und die Glasleute und Flözer und Uhrmacher und alle sind angesehener (S. 289). Er will das vom Vater ererbtes armseliges Handwerk verlassen. Er träumt davon, angesehen zu sein und vergleicht sich mit anderen, die ein Gegenstand seines Neides (S. 274) sind. Exemplarische Figuren sind drei Männer, deren Eigenschaften die Summe dessen bilden, was Peter gern erreichen möchte. Es sind der dicke Ezechiel, der lange Schlurker und der Tanzbodenkönig – sie verkörpern Reichtum, aber auch Geiz, Eigensucht sowie Gefüllosigkeit. Obwohl sie wegen ihres Geizes bei den Menschen verhasst waren, standen sie zugleich wegen des Reichtums in Ansehen. Diese Figuren verkörpern zudem den gesellschaftlichen Wandel im Schwarzwald, und nämlich die Kapitalisierung – ihnen ist die Figur des Holländer-Michel zugeordnet: jetzt, seit so viel Geld im Land ist, sind die Menschen unredlich und schlecht. (...) Der Holländer-Michel ist schuld an all dieser Verderbnis (S. 280), seit hundert Jahren treibt er seinen Spuk im Wald (S. 282), alles Böse im Schwarzwald schreibt sich von ihm her (S. 283), so ein alter Mann, der die Geschichte des Geistes erzählt. Die reichen Leute haben vom Holländer-Michel nicht nur das Geld, aber auch ihr kaltes Herz, das zudem für die durch Kapitalisierung geförderte Inhumanität gelesen werden kann. So wird die Kluft zwischen Armen und Reichen etabliert. Bis Peter es begreift, dass der soziale Aufstieg auf Kosten der Armen nicht gehen kann, muss er einen Lernprozess durchmachen. Dieser führt ihn zuerst zum Glasmännlein, das ihm drei Wünsche freigibt. Sein erster Wunsch ist töricht – vor allem weil er den Geldbetrag vom Wohlstand der anderen abhängig macht. Das zeugt davon, dass das Geld die kleine kapitalistische Gesellschaft regiert und eine nicht zu überschreitende Kluft schafft. Peter wünscht sich, besser zu tanzen als der Tanzbodenkönig und jedes Mal so viel Geld ins Wirtshaus zu bringen wie der reiche Ezechiel. Sein zweiter Wunsch ist vernünftiger – er wünscht sich, ein Besitzer der ertragreichsten Glashütte im Schwarzwald zu sein. Er ist unfähig, die Vermessenheit seiner Pläne zu durchschauen. Das Glasmännlein macht Peter darauf aufmerksam, dass er sich auch einen notwendigen Menschenverstand dafür hätte wünschen sollen. So kann er später seine Glashütte zum Erfolg nicht führen. Die Verwendung des Motivs des Wünschens war in der Literatur schon lange her bekannt – Hauff will damit Veränderungen einer Gesellschaftsstruktur initiieren. Das Glasmännlein verweigert Peter den dritten Wunsch, was später sein Leben retten wird.

So wird er zu einem reichen, angesehenen Mann – er gibt im Wirtshaus so viel Geld wie der Ezechiel aus, aber sein fehlendes Wissen für einen neuen Beruf macht sich bemerkbar, wenn die Glashütte nach und nach in Verfall (S. 293) kommt. Wir beobachten sein einfältiges und schwelgerisches Leben. Er wird wegen seiner tänzerischen Fähigkeiten im Wirtshaus bewundert, aber zugleich vergisst er die Armen nicht, denen er reichlich gibt – darin zeigt sich sein an sich guter Charakter. Er kann sich jedoch mit dem Angebot des guten Waldgeistes nicht bescheiden. Eine unabwendbare Katastrophe kommt auf ihn zu. Als der dicke Ezechiel sein ganzes Geld verspielt, ist Peter bettelarm. Er gerät bis über die Ohren in Schulden und wird Zeuge der Versteigerung seines Vermögens. Er ließ sich so lange von der Lebenslust davontragen, bis er den absoluten moralischen Tiefpunkt erreichte.

Der zweite Teil des Märchens zeigt sein Reichwerden durch die Bindung an den Holländer-Michel. Er beschuldigt das Glasmännlein seiner Misere und fleht den Holländer-Michel um Hilfe an, der mit dem Bösen im Bunde steht. Wie erwartbar, wird seine Undankbarkeit exemplarisch bestraft. Der Holländer-Michel gibt ihm das Geld und ein steinernes Herz, aber nimmt dafür sein Herz, denn weder Angst, noch Schrecken, weder törichtes Mitleiden, noch anderer Jammer pocht an solch ein Herz (S. 384). So ist er unempfindlich für menschliche Regungen. Dieser Pakt erinnert an das Motiv vom Teufelspakt. Der böse Waldgeist zeigt Peter seine Sammlung von Herzen, was davon zeugt, dass die Kapitalisierung im Schwarzwald weit fortgeschritten ist: Auf mehreren Gesimsen von Holz standen Gläser, mit durchsichtiger Flüssigkeit gefüllt, und in jedem dieser Gläser lag ein Herz; auch waren an den Gläsern Zettel angeklebt und Namen darauf geschrieben (...), kurz, es war eine Sammlung der angesehensten Herzen in der Umgegend von zwanzig Stunden (S. 383).

Zunächst geht es Peter durch den unendlichen Reichtum sehr gut, er fuhr zwei Jahre in der Welt umher (S. 385), aber es freute ihn nichts, kein Bild, kein Haus, keine Musik, kein Tanz, sein Herz von Stein nahm an nichts Anteil, und seine Augen, seine Ohren waren abgestumpft für alles Schöne (ebd.). Dann kehrt er schließlich in den Schwarzwald zurück und treibt Wucher, so dass viele Bewohner des Schwarzwaldes ihm allmählich schuldig werden. Sein Drang nach sozialer Gleichberechtigung führt ihn zu weit. Er ist fühllos, mitleidlos und gewalttätig, hat Erbarmen mit niemandem, niemand kann ihn erweichen. Was ihn bewegt, sind allein noch Geiz und Habsucht. Er lässt seine verarmte Mutter im Elend vegetieren und speist sie nur mit einem Almosen ab. Mittlerweile heiratet er Lisbeth, eines armen Holzhauers Tochter. Nun greift das Glasmännlein ein und verursacht eine Katastrophe, die sich schließlich als eine Rettung für Peter erweist. Der Geist verkleidet sich als ein alter Mann. Lisbeth bemitleidet ihn und gibt ihm Essen und Wein. Peter wird zornig über diese „Verschwendung“ und schlägt seine Frau, die wie tot niedersinkt. Es ist die direkte Folge des Teufelbundes – selbst vor Mord schreckt er nicht zurück. Das Glasmännlein offenbart sich und gibt ihm eine Woche, um sein echtes Herz wiederzuerlangen.

Das Glasmännlein rät ihm, Holländer-Michel zu überlisten. So gibt Peter vor, ihm die Geschichte mit dem kalten, steinernen Herzen nicht geglaubt zu haben. Er verspürt die echte Reue und will sogar für seine Sünden sein Leben geben. Die Mutter und Lisbeth vergeben ihm und so können sie ein neues Leben beginnen.

Die Form des Textes

„Das kalte Herz“ wird häufig ein Novellenmärchen genannt. Hauff experimentiert mit der Form, lässt seiner Phantasie die Zügel. Es gelingt ihm, formale Eigentümlichkeiten des Märchens und der Novelle zu vereinen und so etwas ausgesprochen Kunstvolles darzustellen. Wenn man den Text unter dem Namen „Märchen“ klassifizieren müsste, würde man es natürlich als Kunstmärchen bezeichnen, weil es eine Schöpfung Hauffs ist und nicht die eines unbekannten Dichters. Es erfüllt sowohl formal, als auch stilistisch die Forderungen des Kunstmärchens: die Technik und Struktur sind anspruchsvoll, der Stil und die Haltung nehmen die Eigenart des Verfassers an. Eine künstlerische Leistung wurde bewusst gesteigert.

Der Held kommt aus einer bürgerlichen Welt, setzt sich dann aber mit märchenhaften Motiven auseinander. Seine Rückkehr ins bürgerliche Welt ist entscheidend. Zu Märchenmotiven gehören das steinerne Herz, die Waldgeister und die Verwandlungen (das Glasmännlein offenbart sich als ein Eichhörnchen, als ein Auerhahn, als ein freundlicher Zwerg und als ein furchtbarer Waldgeist und der Holländer-Michel als ein riesengroßer Flößer und als ein kirchturmgroßer Mann). Als wichtiger erweist sich der unmärchenhafte Bereich des alltäglichen Lebens mit all seinen Freuden und Sorgen. Diese Vergegenwärtigung offenbart sich darin, dass eine reale Welt gezeichnet wird. Die novellistische Wirklichkeit ist deutlich genug erkennbar (vgl. WUERTH 1966: 141-146).

Als typisch romantische Motive erscheinen im Kalten Herzen das Motiv der Sehnsucht, des Rätsels – der Held wirft Blicke in sein Inneres und da muss er erkennen, wie disharmonisch sein Leben ist. Dazu kommen Phantasieren und Träume, traumhafte Erscheinungen, das Motiv eines verwachsenen, runzligen Männleins, des Antagonismus der führenden Mächte, der Wandlungsfähigkeit (vgl. BUCHMANN 1910: 24-25, 42, 56, 180, 208, 211).

Kapitalisierung im Kalten Herzen

Der Text beinhaltet eine Auseinandersetzung mit sozialen und ökonomischen Zeitfragen. Die Handlung spielt sich im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts ab, in der Wirklichkeit einer Epoche, die von Gärung und Umbrüchen geprägt war. Dem Geld, dem Finanzkapital kommt eine immer größere Bedeutung zu (vgl. POSTMA 2008: 30). Hauff nimmt die modernen Wirtschaftsmechanismen wahr, betrachtet die Entwicklung von den traditionellen handwerklichen zu den neuen kapitalistischen Produktionsformen – diese Erscheinung fasst er in einen Dualismus von Gut und Böse. Wir haben es auch mit einem sozialpsychologischen Element zu tun – die ökonomischen Umbrüche der Zeit lösen im Bürgertum Irritationen aus. Es ist eine Warnung vor dem Neuen, ein Lob der Anschauung, den Wert des Menschen aus dem Geist und aus der Moralgesinnung abzuleiten. Das Märchen flüchtet nicht vor der Kapitalisierung der Gesellschaft – es erweist sich als stärker, indem es auf seine humanen Grundlagen hinweist (vgl. NEUHAUS 2005: 182-184, 190-194). Es zeigt den Einbruch neuer wirtschaftlicher Mächte und ihren Einfluss auf die Menschen (vgl. METZLER CHRONIK LITERATUR 2006: 369). Neben den Auswüchsen gibt es auch positive Veränderungen – das Glasmännlein verhilft Peter zu einem sozialen Aufstieg und so ist es ein Aufstieg, der die anderen nicht ausnutzt. Es stellt sich heraus, dass der Ehrgeiz keineswegs verwerflich ist. Es gilt nur, den Wandel human zu gestalten. „Das kalte Herz“ plädiert für einen sozial verträglichen Umbau der Gesellschaft (vgl. NEUHAUS 2002: 131, 134).

Mit dem gesellschaftlichen Wandel sind die beiden Waldgeister verbunden, in dem Sinne, dass sie die Veränderungen in der Schwarzwalder Gemeinschaft symbolisieren. Das Glasmännlein und der Holländer-Michel sind als ein Gegenbild zueinander gezeichnet. Der böse Geist Michel lebt auf der einen Seite des Waldes, besitzt eine herkulische Kraft. Das Glasmännlein bewohnt die andere Seite des Schwarzwaldes und hat einen scharfen Verstand. Der Holländer-Michel ist eine Verkörperung des Bösen, der moralischen Zerstörung, des Schlechten im Menschen. Er repräsentiert ausdrucksstark den neuen Zeitgeist, den neuzeitlichen Geschäftsgeist, steht für die neuen Geschäfts-Prinzipien, stellt eine Bedrohung für Leib und Seele dar. Durch irdische Verlockungen gewinnt er das Recht auf die Seele eines Menschen. Seine Macht ist aber nicht unumschränkt – er hat Angst von einer unsichtbaren Mauer, wo das Gebiet des Glasmännleins beginnt und vor dem Kreuz, dem christlichen Symbol. Der gute Geist ist dagegen von charmanter, würdevoller Gestalt. Es ist ein gutmütiges, helfendes Wesen, eine der eigenartigsten Schöpfungen Hauffs. Das Glasmännlein steht für die Humanität, für eine Kapitalisierung, die nicht auf Kosten der Armen geht (vgl. WUERTH 1966: 220-224). Es verkörpert den Geist der alten Zeit, die alte, vom Handwerklichen bestimmte Ordnung, die auf Fleiß, auf Treue, auf geregelter Arbeit und, nicht zuletzt, auf Mildtätigkeit beruht (POSTMA 2008: 31). Den Text darf man wohl als eine Parabel von der Steinseele des Kapitalisten bezeichnen (WÜHRL 1984: 196).

Anschließend darf man das Motiv der Desillusion nicht überlesen – der herzlose Reichtum brachte Peter das erhoffte Glück nicht. Er hatte zwar Geld und Ansehen, aber sein Leben war langweilig und öde. Schließlich erkennt er die Nichtigkeit und Scheinhaftigkeit seines Lebens und so tritt die Desillusion ein (vgl. JASCHEK 1957: 41-42). Am Ende seines Lebens stellt er fest: Es ist doch besser, zufrieden sein mit wenigem, als Gold und Güter haben und ein kaltes Herz (S. 400).

Humor und Ironie

Der Text ist nicht frei von Ironie – Hauff bedient sich gerne leichter Ironisierungen. Die Figur des unzufriedenen, selbstgefälligen, besorgten Peter könnte mit all ihren Schwächen belächelt werden. Die drei Männer, die er beneidet, sind eher lächerliche als bewunderungswürdige Gestalten. Bereits ihre Namen verweisen darauf. Sie werden vom Erzähler humorig-ironisch gezeichnet. Auch die erbitterte Rivalität zwischen Michel und Glasmännlein wird humorisiert durch lächerliche Beziehungen, die die beiden Waldgeister sich einander anheften (ein Knauser, Flegel) (vgl. BECKMANN 1976: 220-224). Dann haben wir es mit einem Eichhörnchen zu tun, das ganz wie ein anderes Eichhörnchen sei, obwohl es nur Strümpfe und Schuhe trage. Der spielerische Umgang mit dem Phantastischen wird durch die Ironie deutlich, die sich auch auf der realistischen Ebene findet, beispielsweise als Peter auf der Suche nach einem Reim einen Burschen grob anfasst, der eben ein passendes Lied sang, und daraufhin verprügelt wird.

Die Verwandlung Michels verliert viel von ihren Schrecken durch die sprachlichen Mittel – der Erzähler bietet die Vergleiche der schauererregenden Erscheinung mit Gegenständen des alltäglichen Lebens (groß wie ein Kirchturm, so lang als ein Weberbaum, so breit als der Tisch im Wirtshaus) auf. Die Herzkammer Michels ähnelt eher einer Vorratskammer als einem Seelengefängnis. Solche Vergleiche finden sich auch in der Beschreibung der schrecklichen Verwandlung des Glasmännleins (wie ein Suppenteller, wie ein geheizter Backofen). Sie dienen zum einen der Entdämonisierung, zum anderen der Humorisierung (vgl. BECKMANN 1976: 232-235). Zum Schluss schenkt das Glasmännlein Peter einige Tannenzapfen, die sich als Geldrollen entpuppen. Diese monetäre Verwandlung kann als ein deutliches Ironiesignal gelesen werden.

Hauffs „Realismus“

Hauff stellt eine Mischung von Realistischem und Phantastischem dar. Die überlieferten Volksmärchenmotive werden neu bearbeitet, was zum eigenartigen „Realismus“ führt. Die Tendenzen zur realistischen Erzählweise kommen in den letzten Erzählungen der Märchen-Almanache stark zum Ausdruck (vgl. WUERTH 1966: 142). Die Vorbemerkung zum Kalten Herzen ist ziemlich ausführlich:

Wer durch Schwaben reist, der sollte nie vergessen, auch ein wenig in den Schwarzwald hineinzuschauen; nicht der Bäume wegen, obgleich man nicht überall solch unermeßliche Menge herrlich aufgeschossener Tannen findet, sondern wegen der Leute, die sich von den andern Menschen ringsumher merkwürdig unterscheiden (S. 271).

Hauff beschreibt das Aussehen und Beschäftigung dieser Leute. Diese ausführliche Art der Einleitung findet man selten in Volksmärchen und auch überhaupt in der Romantik (vgl. JASCHEK 1957: 71-72).

Der Held wird in eine wirklichkeitsnahe, volkstümliche Atmosphäre gestellt. Durch die Bindung an Zeit, Ort und Personen wird eine klare Wirklichkeitsbeziehung hergestellt. Zur Lokalisierung und Datierung der Handlung kommt die Individualisierung des Protagonisten. Wir bekommen einen objektiven Einblick in die damalige bürgerliche Welt der Schwarzwälder. Der Märchen-Raum nimmt Konturen einer realen deutschen Landschaft an (vgl. WÜHRL 1984: 196). Die damals gültigen sozialen Daseinsfragen machen sich geltend. Der Leser erfährt etwas über den Alltag eines Menschen, über seine Arbeit und über seine gesellschaftlichen Bindungen. Hauff bringt selbst Fachausdrücke in seinen Bericht hinein. Die Hinweise auf moralische Degeneration und auf die materialistische Seite des Lebens sind mit der sozialen Funktion des Geldes verbunden. Es wird angedeutet, dass es sowohl eine positive, als auch eine ins Verderben führende Wirkung hat (vgl. ebd., 147-151).

Das Herzsymbol

Das Herz ist als Symbol tief in den Bau des Märchens einbezogen. Hauff schließt das Märchen zu einem Ganzen durch die leitmotivartige Wiederkehr des Herzens. Erst im zweiten Teil wird über den verhängnisvollen Tausch berichtet. Man kann drei Etappen im Peters Leben unterscheiden: das kühne Verlangen eines gesunden, fühlenden, warmen Herzens, das gefühllose, beklommene, kalte, steinerne Herz und das wiedererlangte warme Herz, das seine Ruhe gefunden hat. Das warme Herz wird auf eine Probe gestellt, welche Peter nicht besteht und welche ihn auf das eigentliche Leben vorbereitet. Hauff spinnt einen reichen Symbolen- und Metaphernkomplex um das kalte Herz aus. Es symbolisiert die Folgen des Strebens nach einem höheren Lebensstandard, die Folge der Gier nach Reichtum. Anfangs galten Geld, Ansehen und Stand mehr als Verstand und das warme Herz, später gilt das warme Herz mehr als das alles, wovon Peter früher geträumt hat. Es wird zum Symbol des Mitgefühls, der Empfindung, der Sorge, zum Symbol einer Bindung des Einzelnen zu seiner Gemeinschaft. Das kalte Herz steht dagegen für die Kontaktlosigkeit, die Kontaktunfähigkeit eines Menschen mit seiner Umwelt. Die Wirkung des Teufelpaktes auf das diesseitige Leben des Protagonisten manifestiert sich nachdrücklich darin, dass er von der Gemeinschaft verhasst und verachtet wird. Man darf wohl sagen, dass die Existenz eines Einzelnen in der Gemeinschaft höher gewertet wird als alles Materielle (vgl. WUERTH 1966: 154-158). Die Geschichte bildet eine moralpraktische Anweisung an die Leser (vgl. WÜHRL 1984: 199-200).

Primärliteratur:

HAUFF, Wilhelm (1827): Das kalte Herz. In: Sämtliche Märchen. Hrsg. von Hans-Heino Ewers (2003). Stuttgart: Philipp Reclam jun.


Sekundärliteratur:


BECKMANN, Sabine (1976): Wilhelm Hauff. Seine Märchenalmanache als zyklische Kompositionen. Bonn: Bouvier Verlag.

BUCHMANN, Rudolf (1910): Helden und Mächte des romantischen Kunstmärchens. Beiträge zu einer Motiv- und Stilparallele. Leipzig: H. Haessel Verlag. In: Walzel, Oskar F. (Hrsg.) (1976): Untersuchungen zur neueren Sprach- und Literaturgeschichte. Hildesheim: Verlag Dr. H.A. Gerstenberg.

JASCHEK, Agnes (1957): Wilhelm Hauff. Stellung zwischen Romantik und Realismus. Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades von der Philosophischen Fakultät der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main.

MEID, Volker (2006): Metzler Chronik Literatur – Werke deutschsprachiger Autoren. 3., erweiterte Auflage. Stuttgart / Weimar: Verlag J.B. Metzler.

NEUHAUS, Stefan (2002): Das Spiel mit dem Leser. Wilhelm Hauff: Werk und Wirkung. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.

NEUHAUS, Stefan (2005): Märchen. Tübingen / Basel: A. Francke Verlag.

POSTMA, Heiko (2008): Goldene Körner in des Lesers Phantasie. Über Leben und Werk des Schriftstellers Wilhelm Hauff (1802-1827). 1. Auflage. Hannover: jmb-Verlag.

WUERTH, Hans-Martin (1966): Die Erzählungen Wilhelm Hauffs. Eine Untersuchung der inhaltlichen und formalen Eigenarten. A thesis submitted to the graduate school of Rutgers – the state university in partial of fulfillment oft the requirements for the degree of doctor of philosophy. New Brunswick: Rutgers – The State University.

WÜHRL, Paul-Wolfgang (1984): Die Heimkehr des Romantikers ins Biedermeier: „Hauffs Märchen“. In: Das deutsche Kunstmärchen. Geschichte, Botschaft und Erzählstrukturen. Heidelberg: Quelle & Meyer, 191-200.

17.6.11

Über mich und meine Arbeit

Zwei Beiträge über mich und meine Arbeit auf der Seite der Deutschen Welle:

http://www.dw-world.de/dw/article/0,,15120185,00.html

http://www.dw-world.de/dw/article/0,,15110635,00.html

Bei der Gelegenheit habe ich erfahren, wie die Schüler über mich denken. Echt interessant! Gut zu wissen :)


Rechtschreibtest

Bevor ich mit der Rechtschreibung im Unterricht angefangen habe, haben meine Schüler eine Geschichte zum beliebigen Thema geschrieben. Ich wollte sehen, welche Fehler sie machen. 3-4 Monate lang haben wir uns mit der Rechtschreibung beschäftigt. Fast alle Übungen wurden von mir erstellt. Es waren nicht nur „traditionelle” Übungen, sondern auch Spiele (z.B. Domino). Nachdem ich mit meinen Schülern die Problembereiche der Rechtschreibung besprochen hatte, mussten sie einen Rechtschreibtest schreiben.

Version A:

I. Klein- oder groβgeschrieben? Unterstreiche das richtige Wort!

1. Korrigiere die falschen / Falschen Sätze!
2. Ihr rechter / Rechter Arm war gebrochen.
3. Ich wollte schon immer nach afrika / Afrika fahren.
4. Die Reichen / reichen können sich alles leisten, aber die armen / Armen müssen auf viele Sachen verzichten.
5. Das war eben das schlimmste / Schlimmste.
6. Das ist das Tollste / tollste, was ich je gesehen habe.
7. Der Rhein / rhein ist ein langer / Langer Fluss.
8. Die Nordsee / nordsee ist ein Randmeer im nordwestlichen Europa.
9. Viel Neues / neues haben sie erlebt.
10. Der Kuchen schmeckt gut, aber es ist nichts Besonderes / besonderes.
11. Allerlei Auβergewöhnliches / auβergewöhnliches befindet sich in dieser Kleinstadt.
12. Wenn ich nur gewusst hätte, dass es so etwas ausgezeichnetes / Ausgezeichnetes in diesem Land gibt!
13. Die begeisterten / Begeisterten Zuschauer schauten sich den Film an.
14. Der Bundestrainer gibt den jungen / Jungen eine Chance.
15. Frau Nickels, haben Sie / sie meinen Hund gesehen?

II. „Das“ oder „dass“? Unterstreiche das richtige Wort!

1. Die Tatsache, dass/ das er hier war, zeigt sein Interesse.
2. Er wundert sich, das / dass es so weit kommen musste.
3. Das Projekt ist zu kostspielig, als das / dass es verwirklicht werden könnte.
4. Das / dass heutige Datum ist der 5. März.
5. Dass / das ist ein Datum, von dem wir auszugehen haben.
6. Kauf dass / das Gebäck!
7. Das / dass digitale Fernsehen ist von guter Qualität.
8. Glaubst du, dass / das ich es schaffe?
9. Ich hoffe, dass / das das / dass Wetter bald wieder besser wird.
10. In der Eisdiele sah ich ein Kind, das / dass mir bekannt vorkam.

III. Unterstreiche alle Wörter im Text, die groβgeschrieben werden sollten!

Der Herr der Ringe beginnt mit einem bericht über den Doppelgeburtstag der Hobbits Bilbo Beutlin und seines Adoptivsohns Frodo. Während bilbo mit 111 jahren ein für Hobbits sehr hohes alter erreicht, wird Frodo mit seinem 33. geburtstag volljährig. Dies ist für die beiden Grund genug, ein größeres fest als sonst zu feiern. Bei einer rede am ende macht sich Bilbo mit hilfe eines Ringes vor den augen der Zuhörer unsichtbar und geht in seine Wohnstatt Beutelsend zurück, um einige sachen für eine längere reise zu holen. Allerdings wird er vom zauberer Gandalf dem Grauen aufgehalten, der - mit seinem Feuerwerk - ebenfalls ein gast war und Bilbos begeisterung über sein gelungenes Verschwinden nicht unbedingt teilt. Er überredet Bilbo daraufhin, den ring bei der Abreise Frodo zu hinterlassen. Als frodo einige Zeit später hereinkommt, ist Bilbo bereits fort und Gandalf übergibt Frodo den ring mit der Ermahnung, selbigen nicht zu benutzen.

IV. Korrigiere die fett gedruckten Wörter und schreibe die Sätze neu!


1. Eine Weise ist ein Kind, das einen Elternteil oder beide Eltern verloren hat.
....................................................................
2. Eine Seite des Klaviers ist gerissen.
....................................................................
3. Mei ist fünfter Monat des Jahres.
....................................................................
4. Du musst das Hinderniss überwinden.
....................................................................
5. Die Angeklagte hat ihr Geständnis wiederrufen.
....................................................................
6. Die Firma versorgt die Stadt mit Elecktrizität.
....................................................................

V. Schreibe 8-10 Sätze zum Thema „Wie würden meine Traumferien aussehen“!

Version B:

I. Klein- oder groβgeschrieben? Unterstreiche das richtige Wort!

1. Das war das schlimmste / Schlimmste Erlebnis meines Lebens.
2. Guten Morgen, Herr Müller. Wie geht es Ihnen / ihnen?
3. Mir gefällt dieses Rot / rot nicht.
4. Sie ist die Älteste / älteste im Kurs.
5. Ich suchte mir den leckersten / Leckersten Kuchen aus.
6. Viel Schönes / schönes habe ich in italien / Italien gesehen.
7. Wenn ich nur gewusst hätte, dass man in Brasilien Portugiesisch / portugiesisch spricht!
8. Etwas Besonderes / besonderes ist mir begegnet.
9. Die Tiger sind unglaubliche / Unglaubliche Tiere.
10. Es gibt viel Unbekanntes / unbekanntes zu entdecken.
11. Es gibt dort schon manch Tolles / tolles.
12. Er ist der schüchterne / Schüchterne.
13. Die zu laut Lachenden / lachenden störten uns.
14. Die Jungen / jungen Fuβballer haben eine Chance bekommen.
15. Gute Nacht, Herr Glücksburg! Schlafen sie / Sie gut!

II. „Das“ oder „dass“? Unterstreiche das richtige Wort!


1. Ich denke, dass / das Deutschland Weltmeister wird.
2. Er bricht in das / dass Haus ein.
3. Die Lehrerin denkt nicht, dass / das du ein schlechter Schüler bist.
4. Die Dame kaufte das / dass gestreifte Kleid, das / dass ihr so gut gefiel.
5. Der Arzt stellte fest, das / dass der Arm gebrochen war.
6. Ich nehme an, dass / das der Bus jetzt nicht mehr kommt.
7. Der Vater freut sich, das / dass das / dass Kind wieder gesund ist.
8. Das / dass Wunder hatte niemand erwartet.
9. Er wollte sofort das / dass Auto sehen.
10. Das / dass Auto, das / dass er gekauft hat, möchte ich auch haben.


III. Unterstreiche alle Wörter im Text, die groβgeschrieben werden sollten!

Harry Potter wächst als waisenkind in der spießigen Muggel-Familie seiner tante heran, da ein schwarzer Magier namens Lord Voldemort seine eltern Lily und James potter ermordet hat. Erst an seinem elften geburtstag erfährt er, dass er, wie seine eltern, ein zauberer ist, und geht in die Hogwarts-Schule für Hexerei und zauberei. Dort, unter seinesgleichen, blüht Harry auf und ist fasziniert von der geheimnisvollen welt der schule und von Albus Dumbledore, ihrem hervorragenden schulleiter. Er wird in den verschiedenen Disziplinen der zauberei ausgebildet und wird bester jugendspieler im Quidditch, dem internationalen magischen Sport der auf fliegenden besen und mit verschiedenen bällen gespielt wird. In der schule entdeckt Harry seine verbindung zu Lord Voldemort und gerät mit seinen freunden Ronald Weasley und Hermine Granger von einem abenteuer ins nächste. Harry verdächtigt den lehrer für zaubertränke, Severus Snape, im Dienst der dunklen mächte zu stehen.

IV. Korrigiere die fett gedruckten Wörter und schreibe die Sätze neu!

1. Die Heifische haben einen schlechten Ruf als Meeresräuber.
..............................................................
2. Er wurde zum Keiser gekrönt.
..............................................................
3. Meis stammt aus Mittelamerika und ist eine hochwachsende Pflanze.
..............................................................
4. Du wiedersprichst dir ja ständig selbst.
..............................................................
5. Setz eine Miene in deinen Bleistift ein!
..............................................................
6. Bringen Sie den Wagen in die Werkstadt!
..............................................................

V. Schreibe 8-10 Sätze zum Thema „Wie würden meine Traumferien aussehen“!

16.6.11

Übungen zu Zeitformen (Tempora)

Hier ist eine einfache Übung, die meine Schüler aus der 5. und 6. Klasse gemacht haben. Ich wollte, dass sie die Tempora wiederholen, weil ich bemerkt habe, dass sie Perfekt mit Plusquamperfekt verwechseln oder aber Präteritum mit Perfekt identifizieren. Futur II habe ich bewusst ausgelassen (dieses Tempus haben wir später geübt).

In dieser Übung sollten die Schüler den jeweiligen Satz jeweils in andere Zeitformen setzen.

Präsens: Ich gehe am Wochenende ins Schwimmbad.
Präteritum:.................................................................
Perfekt:......................................................................
Plusquamperfekt:...............................................................
Futur I: ................................................................
__________________________________________________
Präsens:.....................................................................
Präteritum:.................................................................
Perfekt:....................................................................
Plusquamperfekt: Meine Mutter hatte gestern Einkäufe gemacht.
Futur I: ...............................................
___________________________________________________
Präsens:....................................................................
Präteritum: Der Dichter verfasste etwa 200 Gedichte.
Perfekt:......................................................................
Plusquamperfekt:...............................................................
Futur I:.................................................................
___________________________________________________
Präsens:.....................................................................
Präteritum:..................................................................
Perfekt:.....................................................................
Plusquamperfekt:..............................................................
Futur I: Seine Eltern werden Urlaub an der Ostsee machen.

11.6.11

Wilhelm Hauff (1802-1827)

Wilhelm Hauff gehört schon seit einigen Jahren zu meinen Lieblingsschriftstellern. Warum? Darüber schreibe ich in diesem Beitrag, der eine Einführung in meine Erwägungen über Hauff bildet.


Wilhelm Hauff (1802-1827)


(gutenberg.spiegel.de)

Mein Text / mój autorski tekst:


Mit dem Namen Wilhelm Hauff werden unverwechselbare Märchengestalten assoziiert. Der Dichter war jedoch zeitlebens wegen seiner Romane, Satiren und Novellen bekannt, während gerade die Märchen kaum beachtet wurden. Hauff wurde nur 25 Jahre alt und seine zwei letzten Lebensjahre zeichnen sich durch eine ungewöhnliche Produktivität aus – in der Spanne von zwei Jahren veröffentlichte er ein umfangreiches Werk. In seiner Wirkungsgeschichte manifestieren sich immer wieder zwei Bewertungsmuster:

Einerseits rankt sich um Hauff die Legende vom begnadeten Dichterjüngling, dem in traumwandlerischer Sorglosigkeit „ein kaum faßbares Schaffenswunder“ gelungen sei. Andererseits wird ihm eine skrupellose Anpassung an den herrschenden Modegeschmack unterstellt; um den Preis der „Viel- und Leicht-Schreiberei“, rügt etwa ein Nachruf, habe es der Verstorbene darauf angelegt, „ein Beliebter, ein Belletrist des Tages zu werden (HINZ 1989: 7-8).

Hauffs Selbstzeugnisse zeigen einen eigenwilligen Dichter, der sich auf der Suche nach neuen Erzählformen befindet.

Wilhelm Hauff wurde am 29. November 1802 in Stuttgart geboren. Seine Eltern entstammten der städtischen Oberschicht, der sog. Ehrbarkeit. Sein Vater August stand in Regierungsdiensten. Wilhelm hatte vier Geschwister: den älteren Bruder Hermann und zwei jüngere Schwestern, Marie und Sophie. Die Familie lebte in Stuttgart und in Tübingen. Der Tod des Vaters 1808, ein herber Verlust für die Familie, zieht mit sich den Umzug nach Tübingen, weil der Lebensunterhalt dort weniger kostspielig war. Hauffs Mutter besaß eine lebhafte Phantasie und eine besondere Erzählgabe. Sein Großvater mütterlicherseits, Karl Friedrich Elsässer, hatte eine schöne Bibliothek, in der Wilhelm von klein auf zuerst spielte, dann auch zum lesenden Gebrauch der Büchersammlung überging. Sein jugendliches Lesefieber schlug sich in stundenlanger Lektüre von Romanen und Historienbüchern nieder – mit 14 hatte er die gesamte belletristische Literatur seines Großvaters durchgelesen.

Wilhelms älterer Bruder, Hermann, der musterhafte Schüler, sollte die Universität besuchen, und der minder talentierte Sohn musste sich für eine Pfarrerausbildung auf Staatskosten1 entscheiden, die jedoch eine Möglichkeit des Studiums eröffnete. Im Herbst 1817 trat er ins Klosterseminar Blaubeuren auf der Schwäbischen Alb ein. Hauff hielt das Klosterleben für eintönig und langweilig:

Es dreht sich alles im alten Kreise, und ich komme mir oft vor wie ein Färbergaul, der im ewigen Kreislauf immer wieder an den oft betrachteten Gegenständen hingetrieben wird. Es ist doch ein verflucht langweiliges Leben, das Klosterleben (zit. nach HINZ 1989: 16).

Das Einerlei dieses Lebens motivierte Hauff zum Schreiben – damals entstanden seine ersten Prosaaufzeichnungen, die jedoch nicht mehr rekonstruierbar sind. Wilhelm war weder in der Elementarschule noch im Seminar ein fleißiger Schüler. Seit dem Winter 1819/20 erwacht jedoch schulischer Arbeitseifer in ihm – er hegt die Absicht, ein Jahr früher als üblich auf die Universität entlassen zu werden (vgl. ebd., 7-17).

Im Wintersemester 1820/21 nimmt er das Theologiestudium in Tübingen auf und nutzt voll die Möglichkeiten einer geisteswissenschaftlichen Ausbildung – regelmäßig war er einer der Stipendiaten. Er schätzte vor allem das Wissen, das die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben garantierte. Sein studentisches Leben war im Unterschied zur Monotonie des Seminars ziemlich abwechslungsreich. Hauff hatte größere Spielräume für seine Interessen und Aktivitäten, engagierte sich in die burschenschaftliche Bewegung und wirkte an deren Veranstaltungen mit. Während des Studiums verfasste er witzige Gelegenheitsgedichte und satirische Prosatexte, die er im Freundeskreis präsentierte. So entschied er sich für die schriftstellerische Laufbahn. Zugleich hoffte er auf die Anstellung im Pfarrberuf. Im Oktober 1823 lernte er bei einem Besuch in Nördlingen seine 17-jährige Cousine Luise Hauff, der er seitdem regelmäßig Briefe schrieb. Zu Ostern 1824 kam es zur Verlobung.

Für Hauff endet eine Epoche, indem er im September 1824 seine Abschlussprüfung besteht – das Tübinger Studentenleben geht zu Ende, nachdem der hochschulpolitische Konflikt sich drastisch zugespitzt hat und Preußen und Österreich den Besuch der Tübinger Universität verboten haben. Die Pressezensur wird verschärft und die Studentenverbindungen werden aufgelöst. Hauff gibt seiner Meinung darüber in der Novelle „Das Bild des Kaisers“ sowie in den „Memoiren des Satan“ Ausdruck. In den „Phantasien im Bremer Rathskeller“ äußert er seine Sehnsucht nach den Burschenjahren (vgl. ebd., 18-30).

Nach seinem Examen plante er so schnell wie möglich eine feste Anstellung zu finden, um heiraten zu können. Jedoch seine Lehrer und Freunde hatten ihn vor der provinziellen Enge eines ländlichen Pfarrhauses gewarnt, so dass Hauff ein Angebot der Stuttgarter Familie von Hügel akzeptierte. Eineinhalb Jahre, vom November 1824 bis April 1826, arbeitete er als Hauslehrer zweier Söhne von Ernst Eugen Freiherr von Hügel und seiner Frau Luise Freiin von Gemmingen. Hier lernte er das Adelsmilieu kennen, in dem sich die meisten seiner späteren Gesellschaftsnovellen abspielen.

Zu diesem Zeitpunkt kommt Hauffs schriftstellerische Karriere in Schwung – schon 1824 gab der Stuttgarter Metzler-Verlag seine Sammlung „Kriegs- und Volkslieder“ heraus, die neben Gedichten von Goethe, Schiller, Ernst Moritz Arndt auch Soldatenlieder eigener Produktion enthielt, u.a. „Morgenroth, leuchtest mir zum frühen Tod?“. Als Hauslehrer verfügte Hauff über überaus viel Zeit, so dass er sie für die Realisierung seiner Buchprojekte nutzen konnte. Mit den Märchen unterhielt er seine zwei Schüler. Innerhalb eines Jahres publizierte er sieben Bände Erzählprosa, wozu ihn die Baronin von Hügel ermunterte. Die Publizität erlangte Hauff mit den „Mittheilungen aus den Memoiren des Satan“ (1825). Die Leserschaft war hingerissen und das Werk erhielt zahlreiche wohlwollende Rezensionen, u.a. diese im Stuttgarter „Literatur-Blatt“, die sich als besonders verkaufsfördernd erwies (vgl. ebd., 31-40).

Hauffs bisherige Popularität wurde übertroffen, als er den Roman „Der Mann im Mond oder Der Zug des Herzens ist des Schicksals Stimme“ veröffentlichte. Er wurde im Herbst 1825 unter dem Namen des Erfolgsautors H. Clauren herausgegeben. Es war der preußische Hofbeamte Carl Heun, der seit über zehn Jahren unterhaltende Romane und Erzählungen publizierte. Der Roman wurde als Parodie rezipiert, während Hauff eher eine virtuose Nachahmung (ebd., 44) bezweckte. Die Kritiker haben ihm vorgeworfen, den „Mann im Mond“ nicht deutlich genug als Parodie markiert zu haben. Der parodierte Carl Heun reichte beim Stuttgarter Kriminalamt eine Beleidigungs- und Betrugsklage ein. Die Leserschaft erwartete spannungsvoll den Ausgang des Verfahrens. „Der Mann im Mond“ verkaufte sich wegen des juristischen Wirbels nur besser. Letztendlich wurde Hauffs Verleger, Gottlob Franckh, zu 50 Talern Geldbuße verurteilt, außerdem musste er zusätzlich 300 Gulden Verfahrenskosten tragen. Im zweiten Teil der „Mittheilungen aus den Memoiren des Satan“, im „Vorspiel“ berichtet der fiktive Herausgeber, er sei vom Teufel beim Kriminalgericht wegen einer Namensfälschung angeklagt worden:

Er behaupte nämlich, ich habe seinen Namen Satan mißbraucht, um ihm eine miserable Scharteke, die er nie geschrieben, unterzuschieben; ich habe seinen literarischen Ruhm benützt, um diesem schlechten Büchlein seinen schnellen und einträglichen Abgang zu verschaffen (zit. nach HINZ 1989: 47).

Es muss kursorisch erwähnt werden, dass Hauff sich selbst zum Märtyrer literarischer Freiheit stilisierte, obwohl er mir dem Gerichtsverfahren unmittelbar nichts zu tun hatte. Durch die Affäre ist er berühmt geworden (vgl. ebd., 41-52).

Noch bis Ende April 1826 stand Hauff in Diensten der Familie von Hügel. Das Hauslehreramt war für ihn eine Nebentätigkeit, das Schreiben wurde zur Hauptsache. Obwohl der Debütant sich eine gewisse Tagesberühmtheit verschafft hat, musste er sich im literarischen Betrieb erst etablieren, um vom Ertrag seiner Feder zu leben, zumal er die Gründung einer Familie plante. Darüber hinaus bevorzugte er seitdem die von dem Lesepublikum favorisierten Erzählgattungen. Bis Frühling 1826 entstanden zwei Novellen und der dreibändige historische Roman „Lichtenstein“. Die europäische Romanliteratur zwischen 1820 und 1830 stand im Zeichen des schottischen Erzählers Walter Scott. Ihm ist die Öffnung des Romans für historische und politische Ereignisse zu verdanken. So beschloss Hauff, einen historischen Roman in Scotts Manier zu verfassen:

Mein Entschluß stand fest; einen historischen Roman à la Walter Scott mußt du schreiben, sagte ich zu mir, denn nach allem, was man gegenwärtig vom Geschmack des Publikums hört, kann nur diese und keine andere Form Glück machen (zit. nach HINZ 1989: 55).

Hauff fragt im Vorwort des „Lichtenstein“, warum sich die deutschen Schauplätze nicht ebenso gut wie die englischen eignen sollten:

Oder haben vielleicht die Berge von Schottland ein glänzenderes Grün, als der teutsche Harz, der Taunus und die Höhen des Schwarzwaldes; ziehen die Wellen des Tweed in lieblicherem Blau als der Neckar und die Donau, sind seine Ufer herrlicher als die Ufer des Rheins? (ebd.).

Hauff siedelte die Ereignisse des Romans im vertrauten Regionalraum an. Die Darstellung kultureller Eigentümlichkeiten, getreue Orts- und Landschaftsschilderungen, die okkasionelle Verwendung der schwäbischen Mundart verleihen dem Roman einen Eindruck hoher Authentizität. „Lichtenstein“ hatte einen langanhaltenden und außergewöhnlichen Erfolg. Obwohl die „romantische Sage“, wie Hauff den Roman im Untertitel genannt hatte, literarische Schwächen enthält, konnten sie seinem Ruhm keinen Abbruch tun. Auch die Novelle „Jud Süß“ greift Ereignisse der württembergischen Geschichte auf – ein Konflikt zwischen der absolutistischen Willkür des katholischen Landesherrn und der protestantisch-bürgerlichen Opposition wird gezeichnet. Der Protagonist trägt klischeehafte Züge des antisemitischen Judentypus. Unter späteren Hauffs Novellen sind vor allem „Das Bild des Kaisers“ sowie „Die letzten Ritter von Marienburg“ erwähnenswert. Dank dem Erfolg seines Romans und seiner Novellen erhielt Hauff 1825/1826 zahlreiche Novellenaufträge. Er begann, mit dem Gedanken einer Bildungsreise zu liebäugeln (vgl. ebd., 53-65).

Das Ziel der Bildungsreise war kein Vergnügen, vielmehr war es ein die Erziehung und Lektüre ergänzendes Bildungsmittel. Während seines Aufenthaltes bei Familie von Hügel hatte Hauff etwa 1000 Gulden zusammengespart. Den ersten Teil der Reise, den Besuch Frankreichs und der Niederlande konzipierte er als reine Studienreise, während er im Laufe von anschließender Route durch Nord- und Mitteldeutschland zahlreiche Kontakte zu literarischen Geschäftspartnern anzuknüpfen oder aufzufrischen plante. Mitte Mai 1826 kam er in Paris an. Seine ersten Eindrücke französischer Lebensart waren positiv. Er besuchte sämtliche Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt und der Umgebung. Hauff bemühte sich, mit einheimischen Familien Bekanntschaften zu machen und so die Pariser Gesellschaft von innen kennen zu lernen. Trotzdem gelangte er über den Status des separierten Touristen nicht hinaus und bekam fast nur zu anderen Deutschen Kontakt. In dieser Zeit arbeitete er mit eiserner Disziplin und so entstanden vier Erzählungen des zweiten „Mährchenalmanach“ sowie seine längste Novelle „Die Bettlerin vom Pont des Arts“ und wesentliche Teile der „Phantasien im Bremer Rathskeller“. In der zweiten Juliwoche begab er sich in die südlichen Niederlande, um ferner Ende Juli bei Aachen die Grenze des Deutschen Bundes wieder zu erreichen. In Aachen traf er sich mit seinem Verleger Gottlob Franckh, das Gespräch war jedoch ergebnislos. Hauff konnte es sich leisten, Franckh die kalte Schulter zu zeigen, weil der hochangesehene Stuttgarter Verleger Friedrich von Cotta ihm die Redaktion seines „Taschenbuch für Damen“ anbot und Beiträge für das „Morgenblatt“ vorschlug. Seine nächsten Reisestationen waren Bremen (wo sich mehrere seiner ehemaligen Kommilitonen beruflich niedergelassen hatten), Hamburg, Berlin und Leipzig. Mitte November kam er in Nördlingen an, wo er sich mit seiner Verlobten Luise traf. Am 1. Dezember traf er in Stuttgart ein. Rückblickend bezeichnete Hauff seine Reise als eine Art und Weise, den Erfahrungshorizont erweitert zu haben und sich in weitläufiger Bildung vervollkommnet zu haben.

Nach der Reise beginnt in seinem Leben eine neue Etappe – vom 1. Januar 1827 wird er an die Redaktion des „Morgenblatt für gebildete Stände“ übertragen. Jede Region des Deutschen Bundes verfügte über ihr eigenes belletristisches Journal und „Morgenblatt für gebildete Stände“ war eine traditionsreiche und die wichtigste Unterhaltungszeitschrift des süddeutschen Raums. Am 13. Februar heiratete er seine Cousine Luise Hauff. Während seiner Arbeit als Redakteur geriet er in einen Konflikt mit seinem Verleger Cotta wegen seines spontanen Eingriffs. Hauff klagte oft über einen zu engen redaktionellen Spielraum (vgl. ebd., 66-109). Im Spätsommer 1827 unternahm er eine Reise, die mit seinem neuen Romankonzept verbunden war. Schon davor klagte er sich über Fieber. Hermann Hauff, von seiner Ausbildung her Mediziner, suchte die Krankheit zu bekämpfen. Nach einer vorübergehenden Besserung trat ein schwerer Rückfall ein. Am 10. November erleidet Luise Hauff eine schwere Geburt – die Tochter Wilhelmine wird geboren. Acht Tage danach war Wilhelm Hauffs Todeskampf zu Ende. Er wurde auf dem Stuttgarter Hoppenlau-Friedhof beigesetzt.

Wilhelm Hauff ist in die Literaturgeschichte vor allem als Märchenerzähler eingegangen. Die Märchen sind heute der weitaus bekannteste Teil seines Werks. Zu seinen Lebzeiten standen die Märchen allerdings im Schatten anderer Arbeiten und wurden so gut wie nicht beachtet. Im Frühling 1825 bot Hauff das Manuskript des „Mährchenalmanach auf das Jahr 1826 für Söhne und Töchter gebildeter Stände“ dem Stuttgarter Metzler-Verlag an. Dabei hat er erwähnt, daß die Idee eines solchen Almanachs neu und besonders in höhern Ständen vielleicht nicht unwillkommen ist (zitiert nach HINZ 1989: 110). Nach dem Vorbild der „Märchen aus tausendundeiner Nacht“ verband er in einem „Märchenalmanach“ vier bis acht Erzählungen jeweils durch eine Rahmenhandlung. Die drei Zyklen „Die Carawane“, „Der Scheik von Alessandria“ und „Das Wirthshaus im Spessart“ enthalten Geschichten, die ineinander so verwoben sind, dass Figuren der einen Erzählstufe in die jeweils andere überwechseln. Hauffs Märchen sind motivisch sehr verschieden: humoristische Zaubermärchen wie „Kalif Storch“ finden sich neben didaktischen Parabeln wie dem „Mährchen vom falschen Prinzen“. Unter den interessantesten Märchentypen sind vor allem eine blutrünstige Kriminalstory „Die Geschichte der abgehauenen Hand“, eine schottische Sage „Die Höhle von Steenfoll“, ein Schauermärchen vom „Gespensterschiff“, eine Kleinstadt- und Spießbürgersatire „Der Affe als Mensch“ oder eine reine Abenteuergeschichte „Errettung Fatmes“ zu nennen. So rechtfertigt Hauff diese abwechslungsreiche Vielfalt in der Rahmenerzählung „Der Scheik von Alessandria“:

(…) Von dieser Art ist nun das Märchen; fabelhaft, ungewöhnlich, überraschend; weil es dem gewöhnlichen Leben fremd ist, wird es oft in fremde Länder oder in ferne, längst vergangene Zeiten verschoben… ganz anders ist es aber mit den Erzählungen, die man gemeinhin Geschichten nennt. Diese bleiben ganz ordentlich auf der Erde, tragen sich im gewöhnlichen Leben zu, und wunderbar ist an ihnen meistens nur die Verkettung der Schicksale eines Menschen, der nicht durch Zauber, Verwünschung oder Feenspuk, wie im Märchen, sondern durch sich selbst, oder die sonderbare Fügung der Umstände reich oder arm, glücklich oder unglücklich wird (zit. nach HINZ 1989: 113).

Hauff ist bestrebt, den größtmöglichen Effekt auf Leser zu erreichen. Dazu dient eine plastische, sinnlich konkrete Sprache, die vor die Augen des Lesers die üppige Pracht eines Palasts oder eine arme Köhlerhütte stellt. Die Suggestivkraft seiner Märchenwelt wirkt um so authentischer, weil Details, Mahlzeiten, Gebräuche, Interieurs, Gewänder anschaulich beschrieben werden. Orientalische Schauplätze wechseln mit abendländischen. Viele Märchen tragen heimatlich-süddeutsches Kolorit. Diese Hinwendung zum genau lokalisierten Schauplatz bewirkt einen höheren Grad an Realismus. Milieuschilderung in Verbindung mit einer glaubhaften Märchenstruktur machen die Kunstmärchen des Dichters zu wahren Meisterwerken. Hauff deutet die Theorie des Märchens als eine Theorie des Erzählens. Ausgangspunkt sind elementare Kindheitserfahrungen mit der Welt der Sagen, Fabeln, Märchen und Geschichten:

Schon als Kind konnte man mich, wenn ich ungeduldig war, durch eine Geschichte zum Schweigen bringen. Es war mir anfangs gleichgültig, von was es handelte, wenn es nur erzählt war, wenn nur etwas geschah; wie oft habe ich, ohne zu ermüden, jene Fabeln angehört, die weise Männer erfunden, und in welche sie einen Kern ihrer Weisheit gelegt haben (zitiert nach HINZ 1989: 121).

Durch das kindliche Nacherleben wird das Wunderbare des Märchens zur Wirklichkeit. Die Suggestivkraft phantastischer Geschichten kann auch Angst erzeugen, wo sie von Erwachsenen zur Einschüchterung der kindlichen Spontaneität mißbraucht wird (ebd., 122). Die Aufgabe des Erzählens sieht Hauff darin, die Angst zu bannen – alle Rahmenhandlungen der drei Almanache sind so aufgebaut, dass sie Angst, Spannung oder Langeweile überwinden sollten. Zu seinen Lebzeiten wurden die Märchenalmanache von dem Lesepublikum nie recht akzeptiert. Hauff selbst maß den Märchen künstlerisch keinen besonderen Wert (zumindest bewusst) bei. Er verfasste sowohl schwache, der Trivialliteratur nahe Werke, als auch stilistisch ausgefeilte Leistungen. Diese entstanden fast ausnahmslos ab Sommer 1826. Gemeint sind die „Controvers-Predigt“, die Novelle „Das Bild des Kaisers“, die Skizzen „Die Bücher und die Lesewelt“, die „Phantasien im Bremer Rathskeller“, schließlich die Märchen. Wie angedeutet, wandte sich Hauff populärer Belletristik zu, einer modernen und weltläufigen Erzählkunst, wie sie es in Deutschland bisher praktisch nicht gab. Seine Abkehr von der Versdichtung und Hinwendung zur Prosa machten ihn in der schwäbischen Literaturszene zum Außenseiter. Ende des Jahrhunderts steigerte sich der Nachruhm des Dichters (vgl. ebd., 66-136). PFÄFFLIN veranschaulicht zutreffend die Gründe für die enorme Popularität seiner Werke:

Wilhelm Hauff, ein Modedichter des 19. Jahrhunderts? Seine geringe Originalität, die Abhängigkeit von Angelesenem und die atemberaubende Fähigkeit, den literarischen Geschmack seiner Zeit zu treffen, sich einmal Aufgenommenes rasch anzuverwandeln, ja, die zu beobachtende Scheu, eigenen Konzepten den Vorzug vor eingeführten Zeitschriften oder Almanachen zu geben: alles spräche dafür, daß Hauffs Name nur noch den wenigen Kennern vertraut wäre.

Doch das Gegenteil scheint der Fall zu sein. (…) Hauffs Sagen, Skizzen, Novellen und Märchen wurden für die Bühne, die Oper, den Film, das Papier- und Schattentheater entdeckt. Manche seiner Titel – wie „Zwerg Nase“ oder „Das kalte Herz“ – sind in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen. Seine „fremde“ Originalität, die ihm die Zeitgenossen vorwarfen, hat sich auf die Nachwelt übertragen, die seine Bilder und Geschichten im literarischen und außerliterarischen Bereich ausbeutet: Der Bau eines Schlosses nach einer „romantischen Sage“ von Wilhelm Hauff ist der sichtbarste Nachweis
(PFÄFFLIN 1981: 4-5).

Quellen / Źródła:


HINZ, Ottmar (1989): Wilhelm Hauff mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag.

PFÄFFLIN, Friedrich (1981): Wilhelm Hauff. Der Verfasser des „Lichtenstein“. Chronik seines Lebens und Werkes. Stuttgart: Fleischhauer & Spohn.

Zu Märchenalmanachen von Wilhelm Hauff

Mein Text / mój autorski tekst:

Wilhelm Hauff publizierte seine Märchen in drei Sammlungen. Es handelt sich um „Märchen-Almanache für Söhne und Töchter gebildeter Stände“ auf die Jahre 1826, 1827 und 1828, die seine einzigen Publikationen für Kinder und Jugendliche sind. Sie markieren die gesamte Zeitspanne, die dem Autor für sein literarisches Schaffen gegeben war. Hauffs Verdienst ist es, die Gattung des Märchens für das Unterhaltsame, Exotische und Abenteruerliche geöffnet zu haben (vgl. HURRELMANN 1998: 889). Er nahm Anregungen von den orientalischen „Märchen aus 1001 Nacht“, von Märchen der Brüder Grimm, Erzählungen E.T.A. Hoffmanns sowie von zeitgenössischen Ritter- und Räuberromanen. Eine Inspiration bildeten für ihn auch die aus Frankreich stammenden Feenmärchen. Aus Kombination variabler Elemente kreierte er etwas Eigenständiges (vgl. ebd., 890):

Zu danken sind diese Hauff’schen Märchen (...) der klugen Frau von Hügel, die den jungen Hofmeister dazu brachte, all die einfallsreich ausgedachten, heiteren und dramatischen, exotischen und doch nahegehenden Geschichten, die er ihren Kindern erzählte oder vorspielte, die er gemeinsam mit ihnen improvisierte, doch aufzuschreiben und als Buch herauszubringen (POSTMA 2008: 27).

„Die Karawane“ erschien am 8. November 1825. „Der Scheik von Alessandria und seine Sklaven“ entstand auf der halbjährigen Bildungsreise des Dichters. Während seiner Arbeit als Redakteur des „Morgenblatts für gebildete Stände“ hat er den dritten Märchenalmanach, „Das Wirtshaus im Spessart“ fertiggestellt (vgl. BECKMANN 1976: 5-6).

Hauff fasste die Gattung des Märchens undogmatisch auf und erweiterte sie durch spannungserzeugende Elemente der Novelle, der Sage, der Gespenstergeschichte sowie des Abenteuerromans (vgl. METZLER CHRONIK LITERATUR 2006: 368-369). Er wählte die Almanachform, um den Märchen eine größere Publizität zu sichern (vgl. KINDLERS NEUES LITERATURLEXIKON 1996: 370). Hans-Heino Ewers stellt in seinem Nachwort zur Reclam-Ausgabe von Hauffs Märchen ihre bisherige Rezeption dar. Die Literaturhistoriker urteilten seine Märchen als epigonal, kolportagehaft, trivialliterarisch (EWERS 2003: 445). Helmut Koopmann wirft ihm vor, dass er zwar Talent hat, aber kein Genie ist (vgl. KOOPMANN 1970: 510). Anschließend wendeten die Kritiker Hauff ein, dass er vor allem an Erfolg und Absatz seiner Werke interessiert war. Sein Streben nach Akzeptanz bei den Lesern wurde äußerst kritisch beurteilt, nach dem Spruch: Wer sich am Leser orientiert, kann nur Triviales liefern (NEUHAUS 2002: 93). Auf jeden Fall lässt sich nicht verneinen, dass Hauff sich an seinem Publikum orientierte, das suchte, was dem Zeitgeist entsprechen konnte. Er zeigt, dass man die Unterhaltung von ästhetischem Genuss nicht trennen muss und dass Beliebtheit bei den Lesern und Qualität sich nicht ausschließen. Es muss erwähnt werden, dass Hauffs Märchen zu den kinderliterarischen Klassikern, zum Kernbestand literarischer Sozialisation gezählt werden. Ihr Leserkreis kennt keine Altersgrenzen, obwohl der Titel der Sammlung darauf hinweist, dass Hauff auf Heranwachsende aus vornehmen Häusern kalkulierte und dass er weit entfernt von der Auffassung des Märchens als einer für alle Schichten gültigen literarischen Gattung ist (vgl. HURRELMANN 1998: 892).

In einer Parabel „Märchen als Almanach“, die Hauff dem ersten Almanach vorausschickt, klärt Hauff, weshalb er sich dieser literarischen Gattung zuwendet. Es wird eine Krise in dem schönen fernen Reiche (S. 7)1 der Königin Phantasie geschildert. Seit Jahrhunderten schenkte sie den in traurigem Ernst, unter Mühe und Arbeit (ebd.) lebenden Menschen ihre schönsten Gaben (ebd.), die ihnen Freude und Heiterkeit mitgebracht hatten. So wird die Existenz des Märchens gerechtfertigt. Bald tritt eine Krise in dem Reich der Königin ein: Einst kam Märchen, die älteste Tochter der Königin, von der Erde zurück (ebd.). Sie berichtet ihrer Mutter darüber, dass die Menschen sie verachten und gegenüber ihr nicht mehr freundlich sind. Sie haben Wächter aufgestellt, die alles, was aus dem Reiche der Königin kommt, sorgfältig prüfen. So hat das Märchen keinen Zugang zur Menschenwelt. Anders ist es mit den Träumen, die im Schutz der Nacht zu ihnen gelangen können. Das Märchen fiel dem Hochmut der Menschen zum Opfer, sie beraubten sich ihres eigenen Vergnügens. Die Königin lässt zum Verschwinden des Reiches nicht kommen – so kommt sie auf eine Idee, wie das Märchen an den Grenzwächtern vorbei schmuggeln kann und kleidet sie ins Gewand eines Almanach (S.10). Dann wird es von den Grenzwächtern nicht belästigt und kann den Weg zu den Menschen finden.

Der kurze Text ist eine ironische Anspielung auf die erwartbare Rezeption, auf unduldsame Literaturkritiker. Es ist zugleich Hauffs programmatischer Text. Seine Märchen konnten tatsächlich lange Zeit mit dem Erfolg seiner Novellen und Romane nicht konkurrieren. Direkte Anspielungen auf die Rezensenten, auf die Akteure im Sozialsystem Literatur sind im Text nicht zu verkennen, beispielsweise als das Märchen sich von den Wächtern zu erkennen gibt, wird es mit scharfen Federn (S. 11) bedroht (vgl. NEUHAUS 2005: 182-184). Als sie ihnen märchenhafte, phantastische, bunte Bilder in die Luft steigen lässt, fallen sie in den Schlaf. Ein freundlicher Mann gewährt Märchen Einlass und weist ihm einen Platz bei Kindern an: Auf diese Weise evoziert Hauff den für seine Erzählhaltung und die Wirkungsintensität des Erzählten bedeutsamen Eindruck, als würden die Almanachmärchen sich gleichsam selbst erzählen, als seien sie jene bunten Bilder, die Märchen in die Luft steigen läßt (KINDLERS NEUES LITERATURLEXIKON 1966: 370). Hauff geht es um einen zu hohen Anspruch, der an die Texte gestellt wird – idealerweise sollten seine Märchen sowohl den Lesern, als auch den Rezensenten entsprechen (vgl. NEUHAUS 2002: 97).

Quellen / Źródła:

Primärliteratur:

HAUFF, Wilhelm (1825): Märchen als Almanach. In: Sämtliche Märchen. Hrsg. von Hans-Heino Ewers (2003). Stuttgart: Philipp Reclam jun.

Sekundärliteratur:

BECKMANN, Sabine (1976): Wilhelm Hauff. Seine Märchenalmanache als zyklische Kompositionen. Bonn: Bouvier Verlag.

JENS, Walter (Hrsg.): Kindlers neues Literaturlexikon. München 1996: Kindler, 370.

HURRELMANN, Bettina (1998): Wilhelm Hauff. In: Brunken, Otto / Hurrelmann, Bettina / Pech, Klaus-Ulrich (Hrsg.): Handbuch zur Kinder- und Jugendliteratur. Von 1800 bis 1850. Stuttgart/Weimar: J.B. Metzler, 889-904.

KOOPMANN, Helmut (1970): Nachwort zu: Wilhelm Hauff, Sämtliche Werke, München, Bd. 3, 510.

MEID, Volker (2006): Metzler Chronik Literatur – Werke deutschsprachiger Autoren. 3., erweiterte Auflage. Stuttgart / Weimar: Verlag J.B. Metzler, 368-369.

NEUHAUS, Stefan (2002): Das Spiel mit dem Leser. Wilhelm Hauff: Werk und Wirkung. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.

NEUHAUS, Stefan (2005): Märchen. Tübingen / Basel: A. Francke Verlag.

POSTMA, Heiko (2008): Goldene Körner in des Lesers Phantasie. Über Leben und Werk des Schriftstellers Wilhelm Hauff (1802-1827). 1. Auflage. Hannover: jmb-Verlag.

6.6.11

Bundesgartenschau in Koblenz

Vor einigen Wochen hatte ich die Möglichkeit, die Bundesgartenschau (BUGA) in Koblenz zu besuchen. In diesem Jahr findet die Ausstellung vom 15. April bis zum 16. Oktober statt und Koblenz ist BUGA-Stadt. Es ist die erste Bundesgartenschau in Rheinland-Pfalz. Ich wohne in der Nähe von Koblenz und die Chance, eine der besten und bekanntesten Gartenausstellungen zu sehen, konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen! Mit einigen Freunden sind wir also mit dem Zug nach Koblenz gefahren. Normalerweise kostet eine Fahrkarte nach Koblenz 14 Euro. Während der BUGA kann jedoch eine Gruppe von 4 Personen von Bullay nach Koblenz nur für 17 Euro reisen! Hin und zurück. Man sieht, dass BUGA wirklich verwandelt. Nicht nur Koblenz, sondern auch Deutsche Bahn :) Wir wohnen zwar in Traben-Trarbach, aber nach Bullay sind wir mit dem Auto gefahren.

Die Bundesgartenschau hat auf mich einen großen Eindruck gemacht. Alles wurde perfekt vorbereitet (aber könnte man eigentlich etwas anderes erwarten?). Das Ausstellungsgelände war enorm. Man bräuchte eine Woche Zeit, um sich alles genau anzuschauen. Wir hatten nur einen Tag. Trotzdem war ich zufrieden, weil ich an Koblenz nicht nur vor dem Aspekt der BUGA interessiert war. Ich habe noch Deutsches Eck gesehen (darüber werde ich noch schreiben).

BUGA hat jedem Spaß gemacht. Für alle, die sich für Gartenbau interessieren, war es eine tolle Chance, neue Tendenzen oder die schöne Landschaftsarchitektur zu bewundern. Für Kinder gab es Kletterparks oder kleine Wasserparks zum Spielen. Und alle, die zu keiner der beiden Gruppen gehören, konnten sich das wunderschöne, gepflegte Gelände anschauen. Ich stelle mir vor, dass jeder von dem Kurfürstlichen Schloss und von sehenswerten Grünanlagen beeindruckt war.

2013 findet BUGA in Hamburg statt. Vielleicht bin ich dann auch dabei!

Die offizielle Seite der Bundesgartenschau:

http://www.buga2011.de/web/index.php

Und hier sind einige Fotos, die ich gemacht habe. Alle kann ich euch nicht zeigen, weil ich 464 Fotos gemacht habe :)




Kurfürstliches Schloss





Auch schöne Vögel waren zu sehen





der Rhein














5.6.11

Żywy język cz.2

Dzisiaj chciałabym napisać trochę o muzyce. Słuchanie piosenek w języku obcym to również doskonała okazja, aby nauczyć się nowych słówek czy zwrotów. Wiadomo, że słuchamy muzyki przede wszystkim dla rozrywki, jednak moim zdaniem można ją wykorzystać również do innych celów.

Słuchając piosenek po niemiecku (i nie tylko), nie można najczęściej zrozumieć każdego słowa, gdyż często wersy są za szybko wyśpiewywane albo słowa połykane. Wtedy warto znaleźć tekst danej piosenki i w ten sposób sprawdzić, jakich słów nie zrozumieliśmy. Wtedy szansa, że zrozumiemy dane słowo, gdy usłyszymy je następnym razem, jest bardzo duża. A możemy je usłyszeć nie tylko w piosenkach, lecz również oczywiście w rozmowach z rodzimymi użytkownikami języka. Dlatego moim zdaniem warto w ten sposób szkolić swoją znajomość języka obcego. Trzeba jednak pamiętać o tym, że w piosenkach bardzo często są stosowane słowa potoczne (które zawsze warto znać), a także różnego rodzaju skrócone słowa.

Dla zachęty przedstawiam kilka moich ulubionych piosenek po niemiecku. I obalam przy tym obiegową opinię, że po niemiecku nie da się śpiewać! Oczywiście, że się da, a nawet brzmi bardzo ładnie :)