Drei grundlegende Abschnitte / Phasen:
Einstieg (Eröffnung,
Hinwendung, Motivierung)
Erarbeitung (Konkretisierung, Anwendung, Übung, Transfer)
Sicherung / Anwendung (Lernkontrolle, Dokumentation, Präsentation, Reflexion)
Nach: Hilbert Meyer (2002, S. 147-156)
Ein didaktisches Modell für die Phasierung des Unterrichts (P - P - P):
Present --> Präsentieren
--> Sprachmaterial oder Informationen werden präsentiert (Input)
Practice --> Üben
--> die Informationen werden verarbeitet
Produce --> Produzieren --> mündliche oder schriftliche Äußerung,
Verwendug der neuen sprachliche Mittel (Output)
Die Art, wie ich Unterricht plane, verhält sich zum Grundrhyhtmus
"Einstieg - Erarbeitung - Sicherung" folgendermaßen:
Ich organisiere und strukturiere den Lernprozess sehr ähnlich, um ihn so gut wie möglich zu unterstützen. Phasen von Konzentration
wechseln mit Phasen der Entspannung ab, damit die Aufmerksamkeit der Lernenden
nicht nachlässt. So wird die
Motivation aufrechterhalten. Die Abschnitte sollten in Einklang untereinander
sein.
Der Sinn der Phasierung des Unterrichts:
Die Phasen einer Unterrichtsstunde oder einer sich über mehrere Stunden erstreckenden Unterrichtssequenz sind so etwas wie die Kapitel eines Buches. Sie strukturieren den Ablauf, erleichtern die Übersicht, bringen Abwechslung und Tempo in den Unterricht, bieten Halte- und Ruhepunkte und damit Gelegenheit zu besserer Orientierung und neuer Aufmerksamkeit. Eine genaue Planung einzelner Phasen erleichtert es dem Lehrer, für methodische Vielfalt im Unterricht zu sorgen und den thematischen roten Faden der Stunde nicht aus den Augen zu verlieren. Darüber hinaus liefern sie die notwendige Transparenz und sorgen nachhaltig für eine wachsende Planungskompetenz auch auf Seiten der meisten Schüler.
Thomas Unruh (www.guterunterricht.de)
Die Phasen einer Unterrichtsstunde oder einer sich über mehrere Stunden erstreckenden Unterrichtssequenz sind so etwas wie die Kapitel eines Buches. Sie strukturieren den Ablauf, erleichtern die Übersicht, bringen Abwechslung und Tempo in den Unterricht, bieten Halte- und Ruhepunkte und damit Gelegenheit zu besserer Orientierung und neuer Aufmerksamkeit. Eine genaue Planung einzelner Phasen erleichtert es dem Lehrer, für methodische Vielfalt im Unterricht zu sorgen und den thematischen roten Faden der Stunde nicht aus den Augen zu verlieren. Darüber hinaus liefern sie die notwendige Transparenz und sorgen nachhaltig für eine wachsende Planungskompetenz auch auf Seiten der meisten Schüler.
Thomas Unruh (www.guterunterricht.de)
Was können
die einzelnen Abschnitte enthalten?
Einstieg
|
Erarbeitung
|
Sicherung
|
- Hausaufgaben besprechen
- Lernziel / Inhalte vermitteln
- Brainstorming
- Aufgabenstellung
- provozieren
- Wiederholung
- Vorwissen aktivieren
- motivieren
|
- Lernmaterial präsentieren
- Lehrervortrag
- Klärung
von Fragen
- Planung der Aufgabenbearbeitung
- Unterstützung
durch den Lehrer / die Lehrerin
- Semantisierung
- Systematisierung
- Verständnisfragen
- reproduktives Üben
- Regelfindung
- Arbeitsergebnisse präsentieren
- teilreproduktives Üben
- automatisieren
- produktives Üben
|
- Anwendung
- Methodenreflexion
- formfokussierte Reflexion
- Transfer
- Evaluation
- inhaltsorientierte Reflexion
- Zusammenfassung
- Hausaufgabe
- Weiterarbeit
|
Wie strukturiere ich meinen Unterricht?
1. Einstieg - im
Einstieg gibt es meistens eine Wiederholung. In Bezug auf die letzte
Unterrichtsstunde stelle ich den Lernenden gezielte Fragen. Manchmal stellt es
sich heraus, dass sie ihr Wissen noch nicht anwenden können. Dann weiß
ich, dass ich eine Wiederholung planen muss.
Im Einstieg wird auch eine Hausaufgabe besprochen, wenn es
sie gab
In Bezug auf ein neues Thema wird das Vorwissen aktiviert.
Ich bin davon überzeugt, dass
Assoziogramme eine tolle Methode dafür
sind. Im Laufe der Jahre habe ich eine Unterrichtsstunde, in der ein neues
Thema behandelt werden sollte, oft so angefangen. Die Lernenden lassen sich
immer etwas einfallen. Eine solche Aufgabe ist auch deswegen motivierend, weil
sie gemeinsam gemacht wird. Es kann natürlich
sein, dass ein Lerner nicht aktiv teilnimmt, aber dies ist für ihn auch nicht
demotivierend, weil er z.B. Vokabeln nur beim Zuhören wiederholt.
Auch
Brainstorming ist eine effektive Methode, um eine Unterrichtsstunde zu
beginnen. Warum? Es gibt folgende Grunde dafür:
· - selbstverständlich gibt es in jeder Gruppe leistungsstarke Lerner und auch
solche Lerner, die noch nicht so weit sind. Durch Brainstorming kann man jedoch
alle motivieren: wenn wir uns über
ein Thema Gedanken machen, fällt
bestimmt jedem etwas ein;
· - die Lernenden können ihre Ideen und Vorschläge frei äußern;
· - möglichst
viele Ideen werden gesammelt;
· - die Ideen werden der Kritik anderer nicht
ausgesetzt;
· - eine Idee kann sich unterschiedlich
weiterentwickeln;
· - man kann geäußerte Gedanken
ergänzen;
· - das freie Assoziieren lässt die Teilnahme aller Lernenden zu;
· - auch
ungewöhnliche Ideen können geäußert werden.
Damit Brainstorming effektiv ist, muss eine weitreichende
oder eine konkrete Frage verständlich
für alle geäußert werden.
2. Erarbeitung:
es gibt viele Methoden, die die Durchführung
der Erarbeitung eines Themas ermöglichen.
Ich habe ein Beispiel hierfür
vorbereitet:
Thema: „Kannst du Schi fahren? Ja, ich kann Schi
fahren”. (Niveau: A1)
Hauptziel: der
Schüler soll das Verb „können“ und den neuen Wortschatz in kommunikativen
Situationen richtig anwenden.
Feinziele: 1. Der Schüler kann das Verb „können“
konjugieren und es richtig aussprechen.
2. Der Schüler kann die Frage „kannst du... (z.B. reiten, Schi fahren)?“
beantworten.
3. Der Schüler kennt die Wortfolge des Satzes mit dem Verb „können.“
4. Der Schüler kann den neuen Wortschatz in kommunikativen Situationen anwenden.
Die Ziele der
konkreten Übungen in der Phase der Erarbeitung:
1. Die Schüler
assoziieren eine Tätigkeit mit einem entsprechendem Bild.
2. Die Schüler
können intuitiv die Frage: „kannst du.......?“ beantworten.
3. Der Schüler
kann das Verb „können“ fehlerlos konjugieren und es richtig aussprechen.
4. Er weiß, dass
diese Konjugation unregelmäßig ist und dass das zweite Verb nach dem Verb
„können“ am Ende des Satzes stehen muss.
Wie sieht die Erarbeitung aus?
Der Lehrer sagt:
„Ihr kennt schon viele, viele Verben. Heute werdet ihr ein neues Verb kennen
lernen“. Der Lehrer hat für die heutige Unterrichtsstunde einige Bilder
vorbereitet (sie müssen klar und deutlich sein, damit die Schüler keine Zweifel
haben, was sie darstellen). Die Bilder stellen einige Tätigkeiten dar (z.B.
schwimmen, Schi fahren, reiten). Der Lehrer zeigt das erste Bild und hängt es
an die Tafel (z.B. das Bild, das jemanden darstellt, der reitet). Er sagt: „Er
kann reiten“. Dann folgt das zweite Bild (das jemanden darstellt, der
schwimmt). Der Lehrer sagt: „Sie kann schwimmen“. Auf diese Art und Weise
folgen noch 3 Bilder. Dann stellt der Lehrer einzelnen Schülern Fragen, indem
er ein entsprechendes Bild zeigt. Beispielsweise: „Ich kann reiten. Und du,
kannst du reiten?“, „Ich kann Tischtennis spielen. Und du, kannst du
Tischtennis spielen?“ Die Schüler beantworten die Fragen. Wenn sie irgendwelche
Schwierigkeiten haben, hilft ihnen der Lehrer beim Beantworten der Fragen.
Dann sagt der
Lehrer: „Ok, das war eine kleine Einführung. Jetzt lernen wir ein bisschen über
das Verb „können“. Bitte, macht die Bücher auf, S. 50. Hier seht ihr die Konjugation
des Verbes können.“ Der Lehrer
erklärt die Bedeutung dieses Verbs. Dann liest er langsam die Sätze mit
konjugiertem Verb „können“ vor (S. 50). Jetzt sagt er: „Jetzt üben wir die
Aussprache des Verbes können. Ich
lese einen Satz vor und ihr sprecht nach, ok?“ Auf diese Weise liest der Lehrer
jeden einzelnen Satz vor und alle Schüler sprechen nach.
Nachher sagt der
Lehrer: „Wir haben die Aussprache geübt. Ihr habt sehr schön nachgesprochen.
Jetzt schreibe ich die Konjugation des Verbes können an die Tafel und ihr schreibt sie in die Hefte auf, ok?“
Dann sagt der Lehrer: „das ist die Konjugation, aber sie ist ein bisschen
besonders. Wodurch unterscheidet sich diese Konjugation von der Konjugation der
Verben lernen, malen und sagen? Wer weiß?“ Jetzt sollten die
Schüler die Unterschiede bemerken und sich melden. Ein Schüler beantwortet die
Frage (natürlich wenn der Schüler einen Fehler gemacht hat, korrigiert der
Lehrer). Der Lehrer erklärt auch, dass nach dem Verb „können“ das zweite Verb
am Ende des Satzes stehen muss.
Er zeigt das an
Beispielen, die er vorgelesen hat. Der Lehrer sagt: „Ok, jetzt wisst ihr, dass
diese Konjugation ein bisschen anders aussieht. Ihr müsst euch die Unterschiede
merken. Das ist sehr wichtig. Jetzt werden wir diese Konjugation üben.“
3. Sicherung - in dieser Phase konzentriere ich mich auf
die Anwendung des Materials, der neuen sprachlichen Strukturen.
Thema: „Kannst du Schi fahren? Ja, ich kann Schi
fahren”.
Hauptziel: der
Schüler soll das Verb „können“ und den neuen Wortschatz in kommunikativen
Situationen richtig anwenden.
Feinziele: 1. Der Schüler kann das Verb „können“
konjugieren und es richtig aussprechen.
2. Der Schüler kann die Frage „kannst du... (z.B. reiten, Schi fahren)?“
beantworten.
3. Der Schüler kennt die Wortfolge des Satzes mit dem Verb „können.“
4. Der Schüler kann den neuen Wortschatz in kommunikativen Situationen
verwenden.
Übungsphase
Ziel: Der Schüler
kann das Verb „können“ konjugieren. Er kennt die Wortfolge des Satzes mit
diesem Verb.
Der Lehrer
erklärt, worin die Übung besteht. Die
Schüler sollten die Lücken mit einer entsprechenden Form des Verbs „können“
ergänzen. Der Lehrer verteilt an die Lernenden die Blätter mit Übungen. So
sieht eine von mir vorbereitete Übung aus:
Ergänze die Lücken mit einer entsprechenden Form
des Verbs können!
ich
........................... wandern
du
........................... tanzen
er
........................... Drachen fliegen
sie
............................ Rad fahren
es
................................. segeln
wir
............................... rodeln
ihr
................................ Schi fahren
sie
................................. joggen
Sie
................................. angeln
Die Schüler lesen
ihre ergänzten Sätze vor. Der Lehrer korrigiert eventuelle Fehler.
Jetzt folgt noch
eine Übung. Die Klasse wird in Paare eingeteilt. Jedes Paar bekommt einige
Wörter, die einen Aussagesatz oder eine Frage bilden sollten, z.B.
Sie – können - ? – fahren – Rad
segeln – du – nicht – kannst
könnt – fliegen ? – ihr – Drachen
malen – sie - können
er – spielen – Tischtennis – kann
sie – reiten – kann – nicht
ich – laufen – Schlittschuh – kann
es – fahren – kann – Rad
rodeln – wir – können
Die Schüler
machen diese Übung in Paaren und dann lesen 3 Paare ihre Lösungen vor. Der
Lehrer korrigiert eventuelle Fehler.
4. Reflexion
Ich konzentriere mich auf die form- und inhaltsfokussierte
Reflexion der Unterrichtsstunde. Auch auf die Methoden wird eingegangen. Ich
analysiere mit den Lernenden die Unterrichtsstunde. Es ist mir wichtig, ein
"frisches" Feedback zu bekommen. Die Lernenden bekommen eine Möglichkeit, Fragen zu stellen.
Eventuelle Schwierigkeiten werden geklärt.
Ich gebe der Gruppe eine Hausaufgabe auf und erkläre, wie sie zu machen ist. Manchmal gibt es auch zusätzliche Hausaufgaben, die gemacht
werden können, aber nicht müssen.
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