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7.9.11

Weshalb sollte man Fremdsprachen nicht konsequent einsprachig unterrichten?

Es ist die Meinung von Madeline Lutjeharms. Ich habe eine ähnliche Meinung zu dem Thema:

Madeline Lutjeharms führt in ihrem Text Die Rolle der Übersetzung in die Ausgangssprache für den Wortschatzerwerb in der Fremdsprache mehrere Argumente dafür an, warum man Fremdsprachen nicht konsequent einsprachig unterrichten sollte. Sie bespricht die neuesten Erkenntnisse der Kognitionspsychologie, die beweisen, dass es starke Verbindungen zwischen L1 und L2 im Gedächtnis gibt. Die Kognitionspsychologie untersucht u.a. Beziehungen zwischen Wortformen und –bedeutungen, Worteigenschaften, die Art der Repräsentation der Wörter im Gedächtnis, die Art und Weise der Worterkennung und des Wortabrufs, die Aktivierung der Wörter, die sprachliche Rezeption und Produktion, die Verarbeitungsmechanismen bei der Worterkennung.

Diese umfassenden Erkenntnisse führen zur Schlussfolgerung, dass schon bestehende Kenntnisse bei der Verarbeitung und Integration vom neuen Wissen äuβerst behilflich sind. Daran kann man mit unterschiedlichen Lern- und Verstehensstrategien arbeiten.

Die semantischen Verknüpfungen zwischen Übersetzungsäquivalenten sind sehr stark. In der Anfängerstufe spielt die Übersetzung eine groβe Rolle, weil die Stellung von L1 im mentalen Lexikon dominierend ist. Der Wortschatzerwerb ist wesentlich leichter, zumal die Begriffe schon vorhanden sind. Aus diesem Grunde sind die lexikalischen Verbindungen zwischen L1-Wörtern und L2-Übersetzungsäquivalenten besonders am Anfang sehr wichtig. Beim Einsatz der Muttersprache verringert sich die Belastung des Arbeitsgedächtnisses. Je besser die Fremdsprache beherrscht wird, desto mehr nimmt die Verwendung von L1 ab.

Abschlieβend stellt Lutjeharms fest, dass die Übersetzung eine wichtige Verstehens- und Lernhilfe ist und dass die Angst von der Interferenz unbegründet ist. Mit der Zeit wird die Fremdsprache automatisiert und deshalb ist sehr wahrscheinlich, dass eine automatische Aktivierung von Übersetzungsäquivalenten auftritt.

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