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25.6.17

Hypothesen des Spracherwerbs

Identitätshypothese:

-          Der Mensch besitzt eine generelle Sprachfähigkeit. Schon beim Erstspracherwerb wird ein Spracherwerbsmechanismus ausgelöst, so auch beim Lernen von Fremdsprachen. Der Erstspracherwerb ist in Kindern biologisch angelegt.
-          Das Lernen einer Fremdsprache gleicht dem Lernen einer Erstsprache.
-          Weitere Sprachen werden jedoch anders gelernt, weil physische und kognitive Gegebenheiten sich verändern.
-          Die Sprache ist vor allem ein Mittel der Kommunikation.

Lehr-/Lernbarkeitshypothese:

-          Die Reihenfolge beim Erwerb von Strukturen einer Sprache ist vorgegeben, man kann sie nicht beeinflussen oder verändern.
-          Zum erfolgreichen Verlauf von Lernprozessen sollte man sich auf das nächste Stadium des Erwerbs bei den Lernenden beziehen.
-          Bei den Lernenden ist die Bereitschaft notwendig, sprachliche Strukturen aufzunehmen, mental zu verarbeiten und ins bestehende Wissen aufzunehmen.

Interlanguage-Hypothese:

-          Es ist eine Weiterentwicklung der Identitätshypothese.
-          Lernende bilden Lernervarietäten und Zwischensprachen aus (mit Elementen der Erst- und Fremdsprache sowie mit eigenen Elementen).
-          Zwischenschritte sind im Prozess der Veränderung.
-          Fossilierungen sind fehlerhafte Äußerungen, die sich fest einprägen und nicht verändert werden.
-          Lernervarietäten sollte man im Unterricht aufgreifen und thematisieren.

Kontrastivhypothese:

-          Bei großen strukturellen Unterschieden zwischen der Erst- und Fremdsprache ist die Fremdsprache schwieriger zu erlernen und es gibt mehr Interferenzfehler.
-          Indem man beide Sprachen kontrastiv vergleicht, kann man Interferenzen erklären.
-          Als Lehrkraft ist es nützlich zu wissen, welche Erstsprache die Lernenden haben.

mentales Lexikon:

-          Wie ist die Verbindung mentaler Repräsentationen von Wörtern?
-          grammatische Merkmale (Wortform und -art, Flexion, Morphologie)
-          phonologische Merkmale
-          orthografische Merkmale
-          graphematische Merkmale
-          verwandte Begriffe und Konzepte
-          persönliche Bezüge
-          Wörter sind vernetzt im Gehirn abgespeichert
-          Für die Lerner ist es wichtig, Bezüge zwischen einzelnen Phänomenen herzustellen.

Inputhypothese:
-          Das Lernen der Erst- und Fremdsprache 
ist ohne ausreichenden Input nicht möglich.
-          Ausschlaggebend ist die Quantität und die Qualität des sprachlichen Inputs.
-          Der optimale Input sollte ein bisschen höher sein als das erreichte Niveau.
-          Der sprachliche Input muss zum Intake werden (das, was die Lernenden wirklich verarbeiten).
-          Der Output zeigt, was jemand produktiv anwenden kann.
-          Der Outcome zeigt die sprachliche Kompetenz und bezieht sich auf eine langfristige Wirkung.

Interaktionshypothese:

-          Der Unterricht ist Interaktion zwischen Lehrenden und Lernenden.
-          Eine Sprache lernt man beim Aushandeln von Bedeutungen.
-          Lernende bearbeiten etwas gemeinsam.
-          Sie sind aufmerksam für sprachliche Strukturen.
-          Man sollte Aufgaben so stellen, dass die Lerner dazu angeleitet werden, Bedeutung auszuhandeln.

Mehrsprachigkeitsmodelle:

-          Faktorenmodell von Hufeisen (2003, 2010) – wie unterscheidet sich das Lernen weiterer Fremdsprachen vom Erwerb der Erstsprache und der Zweitsprache?

-          Multilingualismus-Faktor (M-Faktor) – Herdina und Jessner u.a. (1999) – Mehrsprachige Personen verfügen über einen Sprachenschatz, den man als multilinguale Vernetzung bezeichnet und der bestimmte Phänomene zeigt. Die Sprachvernetzungen unterscheiden sich je nachdem, ob eine Person eine, zwei oder mehrere Sprachen kann. 

Quelle: Goethe-Institut: DLL 2

17.6.17

Welche Rolle hat der Unterrichtseinstieg?

Der Einstieg kann / soll:

  • zum Thema hinführen
  • Vorkenntnisse aktivieren, auf die Vorerfahrungen und Vorkenntnisse der Lernenden anknüpfen bzw. Altes und Neues vernetzen  
  • einen Bezug zur letzten Unterrichtsstunde (Verknüpfung zum vorherigen Thema) haben
  • motivieren
  • digital oder analog sein
  • spielerisch sein
  • ein Interesse am Thema wecken
  • zum Kern der Unterrichtsstunde führen
  • auf die Aufgabenstellung der Erarbeitungsphase vorbereiten
  • die Aufmerksamkeit der Lernenden binden bzw. diese aufwecken
  • die Bereitschaft zum Lernen wecken (innere Arbeitshaltung)
  • über den geplanten Verlauf informieren und einen verlässlichen Orientierungsrahmen geben
  • Kenntnisse in Frage stellen bzw. Bekanntes in einen neuen Lernzusammenhang rücken
  • eine Fragehaltung bzw. ein Problembewusstsein schaffen
  • die Lernenden zur Hypothesenbildung fordern 
Quelle: DLL 9 (Goethe-Institut), eigene Materialien 


26.5.17

Aspekte des Unterrichtseinstiegs

1.       Aufwärmung – es ist das Hauptziel des Einstiegs. Die TN sollten etwas auf Deutsch sagen, auf eine Frage antworten oder etwas kommentieren.

2.       Es sollte einen Zusammenhang mit einem der letzten Themen geben.

3.       Ich zeige den Teilnehmern ein Bild und stelle Fragen oder ich zeige ein kurzes Video.

4.       Der Unterrichtseinstieg kann auch eine Wiederholung sein – man kann auf diese Art und Weise auf das letzte Thema hinweisen. Z.B. wenn wir uns in der letzten Unterrichtsstunde mit temporalen Konjunktionen „wenn / als“ beschäftigt haben, kann man folgende Fragen stellen: „Was hast du gestern gemacht, als du mit der Arbeit fertig warst?“, „Was machst du meistens, wenn du Urlaub hast?“

5.       Man sollte darauf achten, dass der Einstieg stressfrei ist.

6.       Eine gute Methode, die den TN meistens viel Spaß macht, sind bei mir Zettelchen mit kleinen Aufgaben. Beispiele:


Die TN bekommen Kärtchen, auf jedem befindet sich eine Vokabel aus den letzten Unterrichtsstunden und die TN sollten jeweils einen Satz bilden. Oder: Auf jedem Kärtchen gibt es eine kurze Frage. Oder: Auf jedem Kärtchen gibt es einen Satz, den man beenden muss. 

21.5.17

Digitale Medien: Google Docs

Für meinen individuellen Skype-Unterricht setze ich Google Docs ein. 

Wie hat sich meine Arbeit dadurch verändert? Konnte dieses Werkzeug mir helfen und meine Arbeit erleichtern?

Meine Arbeit hat sich sehr verändert. Google Docs benutze ich wie eine Tafel. Sowohl ich, als mein Schüler / meine Schülerin sehen, was gerade geschrieben wird. Alle Änderungen werden automatisch gespeichert und man kann auch eine PDF-Datei herunterladen.

Dieses Werkzeug hat meine Arbeit sehr erleichtert. Jetzt habe ich die Dokumentation aller Unterrichtsstunden im Internet und so vergesse ich nicht, was ich in der letzten Stunde gemacht habe. 
In Google Docs sammle ich auch Ideen und Tipps.

Werde ich dieses Werkzeug auch weiterhin einsetzen?


Ja, ich setze Google Docs seit 4 Jahren ein und werde es weitermachen. Ich hatte nie Probleme bei dem Einsatz. 

10.5.17

Digitale Medien: E-Books

E-Books sind ein digitales Medium, das man im Unterricht gut benutzen kann. Ich habe insgesamt drei veröffentlicht (zwei sind kostenlos).

Ich beziehe mich hier auf E-Books als zusätzliches DaF-Material.

Man kann sie kostenlos im Internet veröffentlichen.

Man kann sie den Schülern problemlos zur Verfügung stellen (z.B. auf Dropbox oder per E-Mail).

Die Schüler können sie überall lesen, sie immer mitnehmen.

Sie müssen für manche E-Books nicht bezahlen, viele sind kostenlos.


Einige Empfehlungen:

Kinderbücher – kurz und knapp, perfekt zum Deutschlernen:



Immer mehr Verlage haben E-Books in ihrem Angebot, z. B. Langenscheidt:


Oft kann man E-Books auch ausleihen:


Eine andere Online-Bibliothek:

7.5.17

Digitale Medien: Facebook im Unterricht?

Wie kann man im Unterricht Facebook benutzen?

Ist der Einsatz digitaler Medien lernförderlich? 

Kann der Unterricht dann reibungsfrei, problemlos ablaufen? 

Wann kann es Sinn machen?


Der Einsatz der Medien für Bildungszwecke ist eine Chance, aber auch ein Risiko.

1. Wie benutze ich Facebook?

    Nicht im Unterricht – auf Facebook habe ich eine Gruppe gegründet, die „Deutsch mit Magdalena“ heißt.

2.       Welche Ziele verfolge ich?
-          Die Deutschlerner bekommen eine Möglichkeit, auf Deutsch zu schreiben.
-          Ich möchte die Inhalte multimedial und interaktiv präsentieren.
-          Die Lerner sollten den Lerneffekt erhöhen.
-          Jeder kann kommentieren.

3.       Ich stelle Fragen, die zur Diskussion anregen, z.B.

Welches Lehrbuch für Deutsch mögt ihr am besten?
Was ist deiner Meinung nach am schönsten in deinem Heimatland?
Wie kann man auf Deutsch jemandem zum Geburtstag gratulieren?
Feiert ihr euren Geburtstag? Warum ja oder warum nein?
Welchen Feiertag feiert ihr am liebsten?
Wie viele Monate / Jahre lernt ihr schon Deutsch?
Warum mögt ihr eure Arbeit (nicht)?
Welche Internetseiten besucht ihr gerne? 


4.       Es gibt interessante Links, z.B. mit Videos auf Youtube, Beispiele:




5.       Ich antworte immer, nehme an Diskussionen aktiv teil. 

Hier findet ihr die Gruppe:

Deutsch mit Magdalena

29.3.17

Instruktivismus vs. Konstruktivismus

In instutionalisierten Formen von Unterricht steht das Faktenwissen im Mittelpunkt und der Lehrer wird als Vermittler des Wissens gesehen. Es wird angenommen, dass das Wissen lehrbar ist – wenn es angeboten wird, dann nehmen es die Lernenden auf. Wenn es nicht so ist, dann liegt die Schuld beim Lernenden. Die Lernenden werden als Reaktive gesehen, die den angebotenen Lehrstoff aufnehmen oder nicht. Die Frage, wie man den Prozess der Verarbeitung des Wissens beeinflussen und unterstützen kann, wird nicht gestellt.

Seit den 70er Jahren wird in den Lehrplänen die Lernerorientierung berücksichtigt. Die Lerner werden als aktive Wesen gesehen, die ihren Lernprozess durch Lernstrategien und Lernstil beeinflussen. Ein erkenntnistheoretischer Wandel hat auf der Grundlage neuer Erkenntnisse in der Kognitionspsychologie und der kognitiven Wissenschaft stattgefunden. Lernen ist ein aktiver, konstruktiver und selbstbestimmter Prozess. Daraus wurden neue Konzepte abgeleitet, die sich auf das autonome Lernen beziehen. Die Konzepte üben einen Einfluss auf die Vermittlung von Wissen im Unterricht aus: der Erwerb der Fähigkeiten und des Wissens, die in der realen Lebenswirklichkeit angewandt werden können, steht im Mittelpunkt. Lern- und Arbeitstechniken sollten bereitgestellt und gefördert werden. Die Lernerautonomie ist ein Erziehungsziel. Sie wird als eine Fähigkeit verstanden, das eigene Lernen selbstverantwortlich in die Hand nehmen zu können.

Auch fremdsprachliche Klassenzimmer, die dem selbstbestimmten Lernen dienen, sollten entsprechend gestaltet werden, z.B. Produktmaterialien sollten zur Verfügung stehen, die Fremdsprache sollte die einzige Sprache im Klassenzimmer sein.

Lern- und Arbeitstechniken können erarbeitet werden, z.B. durch Entwicklung von selbstreflexiver Kompetenz, Angebote von Lern- und Arbeitstechniken, Angebote von sogenannten reichen Lernumgebungen.

Quelle:

Wolff, D. (1997). Instruktivismus vs. Konstruktivismus: Zwanzig Thesen zur Lernbarkeit und Lehrbarkeit der Sprache. In: M. Müller-Verweyen (Hrsg.), ller-Verweyen (Hrsg.), Neues Lernen – Selbstgesteuert – Autonom (S. 45-52). München: Goethe-Institut.


15.2.17

Die Planung des Unterrichts nach dem Boomerang-Modell: Ein Beispiel

Lehrwerk: alles klar 1b (Niveau A2)

Lernziel: Die TN können die Häufigkeit beschreiben.  

Lerninhalte: Wortposition in Aussagesätzen und Fragesätzen

Lernmaterial: "alles klar 1b", Lektion 1, Kärtchen

Einstieg: Im Einstieg wird eine Übung "Terminkalender" gemacht. Die Aufgabenstellung lautet: "Lies die Notizen in Sandras Kalender und dann die Sätze unten. Verbinde die Satzteile".

vorwegnehmender Gebrauch / Automatisierung: Dann werden Fragen anhand von Sandras Kalender beantwortet. Die TN werden dabei daran erinnert, dass die Präposition "mit" mit dem Dativ verbunden wird.

Semantisierung: Die TN bekommen Kärtchen mit Wörtern, die die Häufigkeit bezeichnen, z.B. "gewöhnlich", "immer", "selten", "samstags", "montags", "am Wochenende", "einmal in der Woche", "zweimal in der Woche" usw. Sie sollten die Wörter in Bezug auf die Häufigkeit ordnen, beginnend mit "nie" bis hin zu "immer".  Die Lehrerin hilft, wenn die TN etwas nicht verstehen.

Hinführung zur Systematisierung: Die TN schreiben die einzelnen Wörter an die Tafel und die Bedeutung der Vokabeln wird noch einmal geklärt.

Systematisierung: Die TN notieren die Vokabeln in ihren Heften. Auch die Wortstellung im Satz wird wiederholt, d.h. Wo sollten die Zeitangaben stehen?

reproduktives Üben: Die TN bekommen Kärtchen mit einzelnen Satzgliedern. Ihre Aufgabe besteht darin, Sätze zu bilden.

teilreproduktives Üben: Die TN lesen ihre Sätze vor. Wenn dies notwendig ist, korrigiert die Lehrerin. Eventuelle Fehler werden gemeinsam analysiert.


Anwendung / Transfer: Die TN sollten in kleinen Gruppen arbeiten und sich Fragen zum Tagesablauf stellen, nach Häufigkeit fragen, z.B. "Wie oft stehst du um 6 Uhr auf?", "Machst du samstags Einkäufe?" Dabei können sie gebildete Sätze benutzen, aber vor allem neue Fragen bilden. 

9.1.17

Didaktisch-methodische Prinzipien

Die Kompetenzorientierung ist in meiner Unterrichtsplanung sehr wichtig, weil ich immer Wert darauf lege, dass die Lerner ihr Wissen anwenden können und dass sie über sprachliche Kompetenzen verfügen: es geht schließlich nicht darum, dass sie nur die Regeln des Perfekts kennen, sondern auch darum, dass sie im Perfekt z.B. über ihre Ferien erzählen können.

Ich gehe davon aus, dass man im Unterricht immer Zeit für die Anwendung des erworbenen Wissens einplanen sollte. Der Lerner sollte das Gefühl haben, dass er seine Kompetenzen erweitert und dass er eine Chance bekommt, das Gelernte anzuwenden. Ich tendiere dazu, den Lernern den Kontakt mit der lebendigen Sprache zu ermöglichen und schlage ihnen verschiedene Quellen vor (z.B. Internetseiten, Zeitschriften).

Die Interaktionsorientierung ist für mich ein sehr wichtiges Prinzip. Der Lerner sollte im Stande sein, zu kommunizieren. Es ist manchmal der Fall, dass seine Grammatikkenntnisse verbessert werden sollten, aber dass er trotzdem kommunizieren kann. Deswegen sollte man ihn zur Interaktion ermutigen. Im Unterricht gibt es verschiedene Möglichkeiten: Diskussionen, Gespräche in Gruppen oder zu zweit, Diskussionen über Filme, Ausflüge an die Orte, wo der Kontakt mit der deutschen Sprache ermöglicht wird (z.B. Initiativen wie Stammtische, Woche des deutschen Kinos, Vorträge der deutschsprachigen Dozenten an den Unis).

Die Förderung von autonomem Lernen ist ebenfalls nicht wegzudenken. Ich gehöre zu Lehrkräften, die viel Wert auf die Lernstrategien legen. Die Autonomie muss im Unterricht berücksichtigt werden: der Lerner sollte wissen, wie er selbständig lernen kann. Was kann er tun, um sein Wissen zu vertiefen oder aufzufrischen? Wass kann er zu Hause tun? Welche Möglichkeiten gibt es? Welche Lernstrategien kann er verfolgen, um den Unterrichtsstoff zu beherrschen? Die Lehrkraft sollte die Lerner über verschiedene Möglichkeiten informieren, sie ihnen zur Verfügung stellen.


Die Handlungsorientierung hängt für mich mit der Kompetenz- und Interaktionsorientierung zusammen. Sie hat es mit der Anwendung des erworbenen Wissens zu tun. Der Lerner sollte handeln können, d.h. er sollte sich mit anderen verständigen, seine Meinung zum Ausdruck bringen, um Informationen bitten, Fragen stellen und beantworten, über etwas erzählen, über seine Gefühle sprechen, das Gelesene verstehen, sich auf das Gesagte beziehen, Texte schreiben können. Es sind verschiedene sprachliche Handlungen, die im Laufe des Lernprozesses eingeführt, geübt, wiederholt und vertieft werden.

Das Prinzip der Lernerorientierung hat in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen. Der Lerner steht heute im Zentrum des Unterrichts. Zweifelsohne kann man sagen, dass alles sich um ihn dreht. Das Ziel des Unterrichts besteht darin, dass er kommunizieren kann, also sollte man alles tun, um es ihm zu ermöglichen. Das vorhandene Wissen sollte aktiviert werden, verschiedene Lernstile sollten berücksichtigt werden, man sollte auf Schwierigkeiten eingehen, das Gelernte sollte gesichert und wiederholt werden.

Ich halte die Lerneraktivierung für sehr wichtig. Weil der Lerner im Zentrum des Unterrichts steht, sollte er so sehr wie möglich aktiviert werden. Dies kann z.B. folgendermaßen geschehen:
- durch visuelle Mittel, auf die sich jeder beziehen kann
- durch die Partner- oder Gruppenarbeit, sodass jeder eine Chance hat, etwas zu sagen
- durch das Stellen der Aufgaben zur Wahl - manchmal müssen nicht alle gemacht werden. Der Lerner hat so eine Entscheidungsfreiheit
- durch didaktische Spiele (etwas anderes als nur die Arbeit mit einem Lehrbuch)
- durch Bildkarten, Filme oder Musik
- durch das Sicherstellen, dass jeder versteht, was gemacht werden sollte
- durch die Binnendifferenzierung


Die interkulturelle Orientierung ist ein Prinzip, das immer wichtiger wird. Die Welt ist klein, heutzutage bekommen die Lerner immer häufiger eine Möglichkeit, ins Zielsprachenland zu reisen und auf diese Art und Weise das Gelernte anzuwenden. Schon im Unterricht sollte man die Landeskunde nicht vernachlässigen. Ich erzähle meinen Schülern viel über Deutschland. Weil ich dieses Land gut kenne, kann ich ihre Fragen beantworten und manchmal auch Vorurteile abbauen.