Keinohrhasen ist der Titel einer Komödie von Til Schweiger. Die Hauptrollen spielten: Til Schweiger (Ludo), Nora Tschirner (Anna) und Matthias Schweighöfer (Moritz). Es war eine der erfolgreichsten Kinoproduktionen des Jahres in Deutschland. Der Film rangiert auf Platz 10 der Liste der erfolgreichsten deutschen Filme (in Deutschland).
Ludo ist ein Boulevardreporter aus Berlin. Er arbeitet mit seinem Freund, Fotograf Moritz, zusammen. Und zwar für die Tageszeitung „Das Blatt“: die beiden versuchen, blamierende Fotos von Prominenten zu machen. Ludo hat keine feste Lebensgefährtin, trifft sich mit verschiedenen Frauen und ist mit seinem Lebensstil zufrieden.
Eines Abends planen Ludo und Moritz Fotos von Wladimir Klitschko zu machen, als dieser Yvonne Catterfeld einen Heiratsantrag machen will. Die Verlobungsparty findet in einem Restaurant statt. Ludo und Moritz befinden sich auf dem Dach und wollen Fotos von oben machen. Die Glaskuppel über dem Restaurant bricht jedoch und Ludo fällt in die Torte. Er wird zu 300 Sozialstunden in einem Kinderhort verurteilt.
Die Leiterin des Kinderhorts kennt er eigentlich: in der Kindheit wurde sie von ihm verspottet. Anna will sich jetzt an Ludo rächen und beauftragt ihn mit unangenehmen Aufgaben. Am Anfang macht ihm die Arbeit keinen Spaß. Dies ändert sich aber, als er selbst bemerkt, dass er mit Kindern gut und gerne arbeiten kann.
Mit Anna freundet er sich an. Das Verhältnis zwischen ihnen ist jetzt harmonisch. Ludo beginnt etwas für Anna zu empfinden. Etwas mehr als Freundschaft.
Der Film wurde mehrmals ausgezeichnet:
2008:
• Goldene Leinwand mit Stern für über 6 Millionen Kinobesucher
• Bogey in Gold für 3 Millionen Kinobesucher in 30 Tagen
• Deutscher Comedypreis in der Kategorie Beste Kino-Komödie
• Ernst-Lubitsch-Preis
• Bambi
2010:
• Bronze Palm Award auf dem Mexico International Film Festival
(Quelle: mexicofilmfestival.com)
Wie hat der Film mir gefallen?
4/5. Es ist eine gute, unterhaltsame, leichte Komödie. Der Zuschauer kann dabei viel lachen. Es wird gezeigt, wie ein Mann seine Einstellung zum Leben verändert. Dies geschieht nicht rapide und wirkt deswegen glaubwürdig. Die Geschichte ist sympathisch: man kann sich mit Protagonisten identifizieren. Die meisten Dialogwitze fand ich gut und überzeugend. Der Ausgang ist vielleicht klischeehaft, die Handlung vorhersehbar, aber so ist es meistens in Liebeskomödien.
Es ist ein leichtverdaulicher Film, perfekt als eine Unterhaltung. Der Soundtrack hat mir gut gefallen: die Lieder passten gut zu einzelnen Szenen. Man hatte den Eindruck, dass die Auswahl von Liedern wirklich gut durchdacht war.
Der Film ist meiner Meinung nach empfehlenswert. Er ist leicht, aber unterhaltsam. Wenn jemand Lust auf eine Komödie hat, sollte er sich Keinohrhasen anschauen.
Eine Internetseite für alle, die an der Germanistik und an der deutschen Sprache interessiert sind.
31.10.11
30.10.11
(Un)angenehme Fragen. Sozialkritik in der deutschen Musik (1949-2002). Teil 6
Im Lied Hab ich dir heute schon gesagt, daβ ich dich liebe (1971) besingt Chris Roberts die Gefahren der modernen Welt, die es nun zu vermeiden gilt:
Telefone, Schreibmaschinen,
Ladentische, finst're Mienen,
Keiner hat mehr Zeit, die Welt zu seh'n.
Fernsehkasten, Fußballspiele,
Krimiserie, Sorgen viele
(…)
Kinderlärm und Steuerprüfer,
Luftverschmutzung, tausend Spießer,
machen jede Stunde zum Vulkan
Roberts stellt keine unangenehmen Fragen, er wendet sich an alle Generationen, indem er im Lied Elemente des Alltags der Jungen und Alten benutzt: Rauschgiftorgien, tausend Spieβer, Luftverschmutzung, Steuerprüfer, Kinderlärm. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass das Lied vor allem von der Liebe handelt. Trotzdem erscheint hier ein Motiv der Umweltverschmutzung.
Im Lied Ihr nicht (1982) formuliert Peter Maffay expliziter die Kritik an der Umweltverschmutzung, die zu modernen Plagen der Zeit gehört. Er kritisiert die Tatenlosigkeit der Menschen angesichts der Gefahren des Alltags:
Seid ihr wirklich aggressiv
Hinterhältig und gemein
Wollt ihr Haß und Streit bis in alle Ewigkeit
Braucht ihr das zum Glücklichsein
Wer möchte denn den Krieg
Wer will den Sieg
Wer rüstet auf um jeden Preis
Ihr nicht
Das Thema ist euch viel zu heiß
Wer vernichtet den Wal, wer vergiftet die See
Schlägt neugeborne Robben tot
Wer planiert das Land, betoniert den Strand
Wer backt mit Chemie sein Brot
Wo Häuser wegsaniert, einfach ausradiert werden
Muß doch jemand schuldig sein
Ihr nicht
Das fiele euch im Traum nicht ein
(…)
Fünf vor zwölf, es ist höchste Zeit
Die Bombe fängt zu ticken an
Die Lunte brennt, keiner weiß Bescheid
Wie man Bomben stoppen kann
Telefone, Schreibmaschinen,
Ladentische, finst're Mienen,
Keiner hat mehr Zeit, die Welt zu seh'n.
Fernsehkasten, Fußballspiele,
Krimiserie, Sorgen viele
(…)
Kinderlärm und Steuerprüfer,
Luftverschmutzung, tausend Spießer,
machen jede Stunde zum Vulkan
Roberts stellt keine unangenehmen Fragen, er wendet sich an alle Generationen, indem er im Lied Elemente des Alltags der Jungen und Alten benutzt: Rauschgiftorgien, tausend Spieβer, Luftverschmutzung, Steuerprüfer, Kinderlärm. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass das Lied vor allem von der Liebe handelt. Trotzdem erscheint hier ein Motiv der Umweltverschmutzung.
Im Lied Ihr nicht (1982) formuliert Peter Maffay expliziter die Kritik an der Umweltverschmutzung, die zu modernen Plagen der Zeit gehört. Er kritisiert die Tatenlosigkeit der Menschen angesichts der Gefahren des Alltags:
Seid ihr wirklich aggressiv
Hinterhältig und gemein
Wollt ihr Haß und Streit bis in alle Ewigkeit
Braucht ihr das zum Glücklichsein
Wer möchte denn den Krieg
Wer will den Sieg
Wer rüstet auf um jeden Preis
Ihr nicht
Das Thema ist euch viel zu heiß
Wer vernichtet den Wal, wer vergiftet die See
Schlägt neugeborne Robben tot
Wer planiert das Land, betoniert den Strand
Wer backt mit Chemie sein Brot
Wo Häuser wegsaniert, einfach ausradiert werden
Muß doch jemand schuldig sein
Ihr nicht
Das fiele euch im Traum nicht ein
(…)
Fünf vor zwölf, es ist höchste Zeit
Die Bombe fängt zu ticken an
Die Lunte brennt, keiner weiß Bescheid
Wie man Bomben stoppen kann
28.10.11
Umweltverschmutzung. Sozialkritik in der deutschen Musik (1949-2002). Teil 5
Zu Motiven, die immer wieder in Schlagern oder Pop- und Rock-Hits aufgetaucht sind, gehört zweifelsohne die Umweltverschmutzung. Es ist ein Thema, das seit den späten 60er Jahren immer häufiger aufgegriffen wird. Auf das ökologische Bewusstsein hatte die Ölkrise einen besonderen Einfluss ausgeübt. Am 6.10.1973 hat ein Krieg zwischen Israel und Ägypten begonnen. Die Ölscheichs haben die Förderung drastisch gedrosselt und am 19. Oktober ein Embargo gegen die Staaten erlassen, die Israel unterstützt haben. Der Ölboykott hat alle westlichen Staaten betroffen. Es kam zur schwersten Weltwirtschaftskrise der Nachkriegszeit.
Auch die BRD musste Sofortmaβnahmen ergreifen, also den Energieverbrauch drastisch einschränken, um Vorräte an Öl zu halten. 1973 haben die Wissenschaftler des Club of Rome (ein 1968 gegründeter Zusammenschluss von Wissenschaftlern, Ökonomen und Politikern aus 53 Ländern) den Bericht Die Grenzen des Wachstums veröffentlicht. Sie haben vor der Zerstörung der Erde durch ein ungehemmtes Wirtschaftswachstum gewarnt. Seit Ende der 70er Jahre setzte sich bei immer mehr Menschen die Erkenntnis durch, daβ es nicht unbegrenzt weitergehen könne mit immer mehr Autos, immer mehr Straβen, immer mehr chemischen Produkten (Müller 1986: 418). Unter dem Druck der Öffentlichkeit mussten viele Betriebe ihre Produktionsweise umstellen, um die Verschmutzung der Luft, des Wassers und des Bodens zu reduzieren. Die Bürgerinitiativen haben immer häufiger Proteste organisiert, die sich gegen die Atomenergie oder allgemein gegen Projekte gerichtet haben, die als Bedrohung oder Zerstörung der Natur gesehen wurden (z.B. Mülldeponien, Waldsterben, Ausbau von Straβen, Wasserwegen und Flughäfen).
Quelle:
MÜLLER, Helmut M. (1986): Schlaglichter der deutschen Geschichte. Mannheim: Bibliographisches Institut.
Auch die BRD musste Sofortmaβnahmen ergreifen, also den Energieverbrauch drastisch einschränken, um Vorräte an Öl zu halten. 1973 haben die Wissenschaftler des Club of Rome (ein 1968 gegründeter Zusammenschluss von Wissenschaftlern, Ökonomen und Politikern aus 53 Ländern) den Bericht Die Grenzen des Wachstums veröffentlicht. Sie haben vor der Zerstörung der Erde durch ein ungehemmtes Wirtschaftswachstum gewarnt. Seit Ende der 70er Jahre setzte sich bei immer mehr Menschen die Erkenntnis durch, daβ es nicht unbegrenzt weitergehen könne mit immer mehr Autos, immer mehr Straβen, immer mehr chemischen Produkten (Müller 1986: 418). Unter dem Druck der Öffentlichkeit mussten viele Betriebe ihre Produktionsweise umstellen, um die Verschmutzung der Luft, des Wassers und des Bodens zu reduzieren. Die Bürgerinitiativen haben immer häufiger Proteste organisiert, die sich gegen die Atomenergie oder allgemein gegen Projekte gerichtet haben, die als Bedrohung oder Zerstörung der Natur gesehen wurden (z.B. Mülldeponien, Waldsterben, Ausbau von Straβen, Wasserwegen und Flughäfen).
Quelle:
MÜLLER, Helmut M. (1986): Schlaglichter der deutschen Geschichte. Mannheim: Bibliographisches Institut.
25.10.11
Goethe!
In diesem Beitrag möchte ich allen Lesern den Film „Goethe!” (2010) von Philipp Stölzl empfehlen.
Die Titelrolle des jungen Johann Wolfgang von Goethe übernahm Alexander Fehling. Charlotte Buff und Kestner wurden mit Miriam Stein und Moritz Bleibtreu besetzt.
(Foto: amazon.de)
Worum geht es in dem Film?
Die Handlung spielt im Sommer 1772. Goethe verarbeitet eine Episode aus seinem Leben zu einem Roman.
Der junge Goethe fällt bei einem Jura-Examen durch. Sein wütender Vater will ihn bestrafen und schickt ihn zum Reichskammergericht in die Provinz, nach Straßburg. Johann arbeitet für den Gerichtsrat Kestner. Als Dichter ist er erfolglos. Sein Manuskript wurde von einem Verlag abgelehnt und auch sein Vater akzeptiert seine schriftstellerischen Pläne nicht. Als Johann ihm das Gedicht „An den Mond“ zeigt, fragt dieser: „Sind Sie ein Weib oder ein Mann? Ich weigere mich, dieses lächerliche Geschreibsel und Gereime weiter zu finanzieren“. Johanns Gedichte gefallen niemandem. Sein Vater setzt sich für die Vernunft ein: „Was bitte soll dieser Unsinn?“ Der junge Goethe muss erkennen, was er kann und was er nicht kann. Sein Vater stellt fest: „Aus Ihnen wird bestimmt noch ein ganz hervorragender Advokat.“
Johann lebt fortan in einem verschlafenen Städtchen. Er will seine Arbeit nicht vernachlässigen, um seinen Vater nicht zu enttäuschen. Er versucht, sich selbst einzureden, dass die Arbeit im Gericht seine Berufung ist. Auch sein Aussehen gehört dazu: er lässt sich die Haare schneiden, um als ein richtiger Referendar auszusehen. Früher packte ihn Widerwille bei dem Gedanken, nach geltenden gesellschaftlichen Konventionen zu leben. Er wollte sich den gängigen Klischees nicht einfügen lassen. Er will jedoch seinem Vater zuwider nicht handeln.
Um sich selbst nicht zu verlieren, genießt er das Leben mit seinem Referendarskollegen. Die beiden scheuen vor Wein, gutem Essen, Gesang und Frauen nicht zurück. Von den Zuständen der Langeweile ist nichts zu spüren. In dieser Etappe seines Lebens verliert Johann das Wesentliche – die Literatur – aus seinem Blick. Er verkennt die Hauptsache.
Auf einer Tanzveranstaltung (deren Stimmung ihm "wie auf einer Beerdigung" vorkommt) lernt er Charlotte Buff kennen, ist von ihr bezaubert und verliebt sich in sie sofort. Anfangs ist sie an ihm nicht interessiert. Der Anfang der Bekanntschaft ist für den jungen Goethe also nicht vielversprechend. Am nächsten Tag begibt er sich in die Kirche und sieht Charlotte wieder. Er ist von ihrem ganzen Wesen bezaubert. Lotte ist jedoch Kestner versprochen, was Goethe nicht weiß.
Am nächsten Tag besucht er Charlotte und lernt ihre Geschwister kennen, um die sie sich nach dem Tode ihrer Mutter liebevoll kümmert. Zusammen backen sie Brot und singen. In diesem einfachen Leben sieht Goethe ein Ideal. Lotte hat eine künstlerische Persönlichkeit: sie singt, malt und ist von dem populärsten Stück von damals, Lessings „Emilia Galotti“, begeistert. Charlotte verliebt sich dann in Johann und wirkt sehr zerstreut. Goethes Freund verliebt sich zwischendurch in eine verheiratete Frau.
Johann schreibt Charlotte nicht, sie ihm auch nicht. Beide denken, dass sie den ersten Schritt nicht machen sollten, dass es sich nicht gehört. Schließlich beschließen beide, den anderen zu besuchen und treffen sich unterwegs. Dann wird es klar, dass sie einander lieben. Ihre Liebe scheint sich zu erfüllen. Goethe trägt Charlotte eines seiner Gedichte vor und sie ist die erste Person, die erkennt, dass er eine wahre Begabung hat: „Das ist wahrlich lächerlich, dass Sie nicht an sich glauben". Von seiner Umgebung wurde Johann dazu gezwungen, an sich nicht zu glauben. Er war bereit, sich der Diktatur seiner Umgebung zu unterwerfen.
Für seine Geliebte bereitet Johann die Inszenierung ihrer Lieblingstragödie „Emilia Galotti“ vor. Er ist auch ein romantischer Geist, im Gegenteil zu Albert Kestner, der nicht weiß, wie er Charlotte einen Heiratsantrag machen sollte. Er folgt Goethes Ratschlag, gibt Lotte den Verlobungsring und sagt zu ihr: "Es ist die Liebe, die die Welt im Inneren zusammenhält". Goethe wusste jedoch nicht, dass es sich um seine Geliebte handelt.
Charlottes Tränen werden von Albert und von ihrem Vater als Freudetränen interpretiert. Dank dieser Heirat will Charlotte ihre Familie vor der Armut retten und ihr eine sichere Zukunft gewähren. Ihr Vater scheint sich dessen bewusst zu sein, spätestens als er von seiner Tochter Emilia Galottis Geschichte hört. Die Heirat sei „ein großes Glück für dich und für unsere ganze Familie“. Er will, dass seine Kinder nach seinem Tode versorgt sind. Er wünscht sich, dass ihnen nichts fehlt und ist davon überzeugt, dass die Liebe mit der Zeit kommt. So geschieht es auch. Lotte sieht, dass Albert sich mit ihren Geschwistern gut versteht und dass er ein guter Mensch ist. Darüber hinaus hat er eine sichere finanzielle Situation, was man über Goethe nicht sagen kann.
Johann und Albert werden Freunde. Diese Freundschaft dauert jedoch so lange, bis die Beziehung Charlottes zu Johann per Zufall ans Tageslicht kommt. Charlottes und Alberts Heiratspläne ziehen Johann den Boden unter den Füßen weg. Sein Kollege begeht Selbstmord wegen der unglücklichen Liebe. Dies trägt sich zu seinen Zuständen der Depression und der Verzweiflung bei.
Goethe wird von Albert zum Duell herausgefordert und demzufolge festgenommen. Das beklemmende Gefühl der Trauer ergreift ihn. Im Stillen denkt er über sein Leben nach. Er ist im Innersten verzweifelt. Im Arrest schreibt er „Die Leiden des jungen Werthers“. Das Manuskript, das er mit Zeichnungen versieht, schickt er Charlotte. Bald bekommt er einen Besuch von ihr. Lotte könnte nicht glücklich sein, wenn Johann tot wäre. Trotzdem entscheidet er sich zum Freitod. Er empfindet das Leben als quälend und zerstörerisch, aber sieht endlich ein, dass er kein Recht darauf hat, sich das Leben zu nehmen. So kommt er mit sich selbst ins Reine.
Charlotte heiratet Albert und Johann verlässt das Gefängnis dank der Hilfe seines Vaters. Beide begeben sich nach Frankfurt, wo sie eine ganze Menge Menschen sehen. Alle scheinen vor der Buchhandlung zu warten, um ein bestimmtes Buch zu bekommen. Leider ist es unmöglich, weil es schon ausverkauft ist. Johann sieht, dass es sich um „Die Leiden des jungen Werthers" handelt. Um seine und Lottes Liebesgeschichte. Er wird von der Menge umjubelt. Und sein Vater ist endlich stolz auf seinen Sohn. Er hat es zu etwas gebracht, was er ihm früher nicht zugetraut hätte. Er sagt zu Johann: „Aus Ihnen wäre sowieso ein lausiger Advokat geworden“.
Am Ende sehen wir noch eine Szene, als Lotte mit dem Verleger spricht, der sie fragt, ob es sich tatsächlich so zugetragen hat und ob es Wahrheit ist. Sie antwortet: „Es ist mehr als die Wahrheit. Es ist Dichtung.“
Der Roman machte Goethe über Nacht in ganz Europa berühmt. Das Werk löste auch eine Welle von Freitoden. In ihm ertönte auch die Spießer-Kritik. Unverkennbar ist sein Einfluss auf die europäische Literatur. Goethe konnte an seinen Liebeserfahrungen nicht vorbeigehen und sie sind als Stoff in sein Werk eingegangen.
Um den Film richtig zu verstehen, sollte man 2 Geschichten kennen:
1. Die Geschichte der Liebe Goethes zu Charlotte Buff. Es gibt beträchtliche Unterschiede zwischen der Wirklichkeit und dem Film. Im Film sehen wir, dass diese Beziehung auch einen sexuellen Charakter hatte. In Wirklichkeit war das nicht der Fall. Goethes Liebe zu Charlotte war platonisch. Er hat sich mit Kestner nicht duelliert und wurde nicht festgenommen. Der reale Goethe und der Romanheld Werther werden im Film vermischt. Werthers Liebesgeschichte wurde als Grundlage benutzt. Das reale Leben Goethes diente eher als Ergänzung. In Wirklichkeit ist Goethe bei der Prüfung nicht durchgefallen.
Im Film gibt es also viele Freiheiten, die der Produzent Christoph Müller folgendermaßen begründet: Das Filmduell zwischen Goethe und Kestner hat in Wirklichkeit nicht stattgefunden. Belegt ist aber, dass Goethe Kestner den Tod wünschte. Solch eine Tatsache könnte man natürlich in einen Dialogsatz einbauen. Doch viel filmischer ist es, dieses Motiv dramatisch umzusetzen, um auszudrücken, was Goethe tatsächlich bewegte. Die Duellsequenz veräußert sozusagen Goethes wahres Gefühl (Warner Bros.: Goethe! Wissen).
2. Werthers Geschichte. Sie ist sehr hilfreich, weil man weiß, welche Episoden im Film von Goethe zu einem Roman verarbeitet werden. Die Romanfigur Lotte ist der Filmheldin sehr ähnlich. Beide kommen aus kinderreichen Familien, kümmern sich um ihre Geschwister, leben in bescheidenen Verhältnissen, sind romantisch und sensibel, heiraten, um der Familie finanziell zu helfen, wobei es die Liebe ist, die sie zu diesem Schritt bewegt. Die Beziehung Werthers zu Lotte hatte keinen sexuellen Hintergrund. Lotte hat nie ein Wort ausgesprochen, das Werther Hoffnung geben könnte. Er hat sich zu viel eingeredet und dann eine bittere Enttäuschung erlebt, wobei er sich nicht wunderte, dass Lotte in Albert verliebt ist. Werther erschießt sich schließlich.
Und wie hat der Film mir gefallen?
Sehr gut. Er war besser, als ich erwartet habe. Jeder Zuschauer sollte die beiden Geschichten kennen, auf die ich oben eingegangen bin. Dann kann man den Film richtig gut verstehen. Sonst kann man einen falschen Eindruck bekommen.
Humorvolle Szenen fehlen nicht: z.B. als Goethe und sein Kollege zu viel trinken, sich demzufolge zur Arbeit verspäten und dann Tag und Nacht arbeiten, um die Arbeit nicht zu verlieren. Auch die Szene mit Goethes Prüfung, bei der er durchfällt, gibt einen Grund zum Lachen.
Man muss auch auf die Authentizität eingehen, die durch alte Häuser, Kostüme und Requisiten zum Ausdruck gebracht wird.
Die letzte Szene des Films erfüllt den Zuschauer mit Optimismus. Dem jungen Schriftsteller wird es endlich klar, dass er eine wahre Begabung hat. Diese Tatsache bleibt unbestreitbar. Er sieht, wie die Menschen von seinem Roman begeistert sind und so kann er ein neues Leben anfangen. Er kann sich seinem Schicksal endlich ergeben.
Die von der Bundeszentrale für politische Bildung gemeinsam mit Vision Kino betriebene Website kinofenster.de zeichnete den Film Goethe! als „Film des Monats“ Oktober 2010 aus. 2011 bekam der Film vier Nominierungen für den Deutschen Filmpreis (Bester Film, Bester Hauptdarsteller – Alexander Fehling, Bestes Szenen- und Maskenbild). Die Maskenbildnerinnen Kitty Kratschke und Heike Merker gewannen den Preis.
Die Titelrolle des jungen Johann Wolfgang von Goethe übernahm Alexander Fehling. Charlotte Buff und Kestner wurden mit Miriam Stein und Moritz Bleibtreu besetzt.
(Foto: amazon.de)
Worum geht es in dem Film?
Die Handlung spielt im Sommer 1772. Goethe verarbeitet eine Episode aus seinem Leben zu einem Roman.
Der junge Goethe fällt bei einem Jura-Examen durch. Sein wütender Vater will ihn bestrafen und schickt ihn zum Reichskammergericht in die Provinz, nach Straßburg. Johann arbeitet für den Gerichtsrat Kestner. Als Dichter ist er erfolglos. Sein Manuskript wurde von einem Verlag abgelehnt und auch sein Vater akzeptiert seine schriftstellerischen Pläne nicht. Als Johann ihm das Gedicht „An den Mond“ zeigt, fragt dieser: „Sind Sie ein Weib oder ein Mann? Ich weigere mich, dieses lächerliche Geschreibsel und Gereime weiter zu finanzieren“. Johanns Gedichte gefallen niemandem. Sein Vater setzt sich für die Vernunft ein: „Was bitte soll dieser Unsinn?“ Der junge Goethe muss erkennen, was er kann und was er nicht kann. Sein Vater stellt fest: „Aus Ihnen wird bestimmt noch ein ganz hervorragender Advokat.“
Johann lebt fortan in einem verschlafenen Städtchen. Er will seine Arbeit nicht vernachlässigen, um seinen Vater nicht zu enttäuschen. Er versucht, sich selbst einzureden, dass die Arbeit im Gericht seine Berufung ist. Auch sein Aussehen gehört dazu: er lässt sich die Haare schneiden, um als ein richtiger Referendar auszusehen. Früher packte ihn Widerwille bei dem Gedanken, nach geltenden gesellschaftlichen Konventionen zu leben. Er wollte sich den gängigen Klischees nicht einfügen lassen. Er will jedoch seinem Vater zuwider nicht handeln.
Um sich selbst nicht zu verlieren, genießt er das Leben mit seinem Referendarskollegen. Die beiden scheuen vor Wein, gutem Essen, Gesang und Frauen nicht zurück. Von den Zuständen der Langeweile ist nichts zu spüren. In dieser Etappe seines Lebens verliert Johann das Wesentliche – die Literatur – aus seinem Blick. Er verkennt die Hauptsache.
Auf einer Tanzveranstaltung (deren Stimmung ihm "wie auf einer Beerdigung" vorkommt) lernt er Charlotte Buff kennen, ist von ihr bezaubert und verliebt sich in sie sofort. Anfangs ist sie an ihm nicht interessiert. Der Anfang der Bekanntschaft ist für den jungen Goethe also nicht vielversprechend. Am nächsten Tag begibt er sich in die Kirche und sieht Charlotte wieder. Er ist von ihrem ganzen Wesen bezaubert. Lotte ist jedoch Kestner versprochen, was Goethe nicht weiß.
Am nächsten Tag besucht er Charlotte und lernt ihre Geschwister kennen, um die sie sich nach dem Tode ihrer Mutter liebevoll kümmert. Zusammen backen sie Brot und singen. In diesem einfachen Leben sieht Goethe ein Ideal. Lotte hat eine künstlerische Persönlichkeit: sie singt, malt und ist von dem populärsten Stück von damals, Lessings „Emilia Galotti“, begeistert. Charlotte verliebt sich dann in Johann und wirkt sehr zerstreut. Goethes Freund verliebt sich zwischendurch in eine verheiratete Frau.
Johann schreibt Charlotte nicht, sie ihm auch nicht. Beide denken, dass sie den ersten Schritt nicht machen sollten, dass es sich nicht gehört. Schließlich beschließen beide, den anderen zu besuchen und treffen sich unterwegs. Dann wird es klar, dass sie einander lieben. Ihre Liebe scheint sich zu erfüllen. Goethe trägt Charlotte eines seiner Gedichte vor und sie ist die erste Person, die erkennt, dass er eine wahre Begabung hat: „Das ist wahrlich lächerlich, dass Sie nicht an sich glauben". Von seiner Umgebung wurde Johann dazu gezwungen, an sich nicht zu glauben. Er war bereit, sich der Diktatur seiner Umgebung zu unterwerfen.
Für seine Geliebte bereitet Johann die Inszenierung ihrer Lieblingstragödie „Emilia Galotti“ vor. Er ist auch ein romantischer Geist, im Gegenteil zu Albert Kestner, der nicht weiß, wie er Charlotte einen Heiratsantrag machen sollte. Er folgt Goethes Ratschlag, gibt Lotte den Verlobungsring und sagt zu ihr: "Es ist die Liebe, die die Welt im Inneren zusammenhält". Goethe wusste jedoch nicht, dass es sich um seine Geliebte handelt.
Charlottes Tränen werden von Albert und von ihrem Vater als Freudetränen interpretiert. Dank dieser Heirat will Charlotte ihre Familie vor der Armut retten und ihr eine sichere Zukunft gewähren. Ihr Vater scheint sich dessen bewusst zu sein, spätestens als er von seiner Tochter Emilia Galottis Geschichte hört. Die Heirat sei „ein großes Glück für dich und für unsere ganze Familie“. Er will, dass seine Kinder nach seinem Tode versorgt sind. Er wünscht sich, dass ihnen nichts fehlt und ist davon überzeugt, dass die Liebe mit der Zeit kommt. So geschieht es auch. Lotte sieht, dass Albert sich mit ihren Geschwistern gut versteht und dass er ein guter Mensch ist. Darüber hinaus hat er eine sichere finanzielle Situation, was man über Goethe nicht sagen kann.
Johann und Albert werden Freunde. Diese Freundschaft dauert jedoch so lange, bis die Beziehung Charlottes zu Johann per Zufall ans Tageslicht kommt. Charlottes und Alberts Heiratspläne ziehen Johann den Boden unter den Füßen weg. Sein Kollege begeht Selbstmord wegen der unglücklichen Liebe. Dies trägt sich zu seinen Zuständen der Depression und der Verzweiflung bei.
Goethe wird von Albert zum Duell herausgefordert und demzufolge festgenommen. Das beklemmende Gefühl der Trauer ergreift ihn. Im Stillen denkt er über sein Leben nach. Er ist im Innersten verzweifelt. Im Arrest schreibt er „Die Leiden des jungen Werthers“. Das Manuskript, das er mit Zeichnungen versieht, schickt er Charlotte. Bald bekommt er einen Besuch von ihr. Lotte könnte nicht glücklich sein, wenn Johann tot wäre. Trotzdem entscheidet er sich zum Freitod. Er empfindet das Leben als quälend und zerstörerisch, aber sieht endlich ein, dass er kein Recht darauf hat, sich das Leben zu nehmen. So kommt er mit sich selbst ins Reine.
Charlotte heiratet Albert und Johann verlässt das Gefängnis dank der Hilfe seines Vaters. Beide begeben sich nach Frankfurt, wo sie eine ganze Menge Menschen sehen. Alle scheinen vor der Buchhandlung zu warten, um ein bestimmtes Buch zu bekommen. Leider ist es unmöglich, weil es schon ausverkauft ist. Johann sieht, dass es sich um „Die Leiden des jungen Werthers" handelt. Um seine und Lottes Liebesgeschichte. Er wird von der Menge umjubelt. Und sein Vater ist endlich stolz auf seinen Sohn. Er hat es zu etwas gebracht, was er ihm früher nicht zugetraut hätte. Er sagt zu Johann: „Aus Ihnen wäre sowieso ein lausiger Advokat geworden“.
Am Ende sehen wir noch eine Szene, als Lotte mit dem Verleger spricht, der sie fragt, ob es sich tatsächlich so zugetragen hat und ob es Wahrheit ist. Sie antwortet: „Es ist mehr als die Wahrheit. Es ist Dichtung.“
Der Roman machte Goethe über Nacht in ganz Europa berühmt. Das Werk löste auch eine Welle von Freitoden. In ihm ertönte auch die Spießer-Kritik. Unverkennbar ist sein Einfluss auf die europäische Literatur. Goethe konnte an seinen Liebeserfahrungen nicht vorbeigehen und sie sind als Stoff in sein Werk eingegangen.
Um den Film richtig zu verstehen, sollte man 2 Geschichten kennen:
1. Die Geschichte der Liebe Goethes zu Charlotte Buff. Es gibt beträchtliche Unterschiede zwischen der Wirklichkeit und dem Film. Im Film sehen wir, dass diese Beziehung auch einen sexuellen Charakter hatte. In Wirklichkeit war das nicht der Fall. Goethes Liebe zu Charlotte war platonisch. Er hat sich mit Kestner nicht duelliert und wurde nicht festgenommen. Der reale Goethe und der Romanheld Werther werden im Film vermischt. Werthers Liebesgeschichte wurde als Grundlage benutzt. Das reale Leben Goethes diente eher als Ergänzung. In Wirklichkeit ist Goethe bei der Prüfung nicht durchgefallen.
Im Film gibt es also viele Freiheiten, die der Produzent Christoph Müller folgendermaßen begründet: Das Filmduell zwischen Goethe und Kestner hat in Wirklichkeit nicht stattgefunden. Belegt ist aber, dass Goethe Kestner den Tod wünschte. Solch eine Tatsache könnte man natürlich in einen Dialogsatz einbauen. Doch viel filmischer ist es, dieses Motiv dramatisch umzusetzen, um auszudrücken, was Goethe tatsächlich bewegte. Die Duellsequenz veräußert sozusagen Goethes wahres Gefühl (Warner Bros.: Goethe! Wissen).
2. Werthers Geschichte. Sie ist sehr hilfreich, weil man weiß, welche Episoden im Film von Goethe zu einem Roman verarbeitet werden. Die Romanfigur Lotte ist der Filmheldin sehr ähnlich. Beide kommen aus kinderreichen Familien, kümmern sich um ihre Geschwister, leben in bescheidenen Verhältnissen, sind romantisch und sensibel, heiraten, um der Familie finanziell zu helfen, wobei es die Liebe ist, die sie zu diesem Schritt bewegt. Die Beziehung Werthers zu Lotte hatte keinen sexuellen Hintergrund. Lotte hat nie ein Wort ausgesprochen, das Werther Hoffnung geben könnte. Er hat sich zu viel eingeredet und dann eine bittere Enttäuschung erlebt, wobei er sich nicht wunderte, dass Lotte in Albert verliebt ist. Werther erschießt sich schließlich.
Und wie hat der Film mir gefallen?
Sehr gut. Er war besser, als ich erwartet habe. Jeder Zuschauer sollte die beiden Geschichten kennen, auf die ich oben eingegangen bin. Dann kann man den Film richtig gut verstehen. Sonst kann man einen falschen Eindruck bekommen.
Humorvolle Szenen fehlen nicht: z.B. als Goethe und sein Kollege zu viel trinken, sich demzufolge zur Arbeit verspäten und dann Tag und Nacht arbeiten, um die Arbeit nicht zu verlieren. Auch die Szene mit Goethes Prüfung, bei der er durchfällt, gibt einen Grund zum Lachen.
Man muss auch auf die Authentizität eingehen, die durch alte Häuser, Kostüme und Requisiten zum Ausdruck gebracht wird.
Die letzte Szene des Films erfüllt den Zuschauer mit Optimismus. Dem jungen Schriftsteller wird es endlich klar, dass er eine wahre Begabung hat. Diese Tatsache bleibt unbestreitbar. Er sieht, wie die Menschen von seinem Roman begeistert sind und so kann er ein neues Leben anfangen. Er kann sich seinem Schicksal endlich ergeben.
Die von der Bundeszentrale für politische Bildung gemeinsam mit Vision Kino betriebene Website kinofenster.de zeichnete den Film Goethe! als „Film des Monats“ Oktober 2010 aus. 2011 bekam der Film vier Nominierungen für den Deutschen Filmpreis (Bester Film, Bester Hauptdarsteller – Alexander Fehling, Bestes Szenen- und Maskenbild). Die Maskenbildnerinnen Kitty Kratschke und Heike Merker gewannen den Preis.
24.10.11
23.10.11
Heinrich Heines Lyrik
Heinrich Heine (1797-1856) war einer der bedeutendsten deutschen Dichter. Er gilt als letzter Dichter der Romantik, aber auch als deren Überwinder. Seine Werke werden zeitlich zur Spätromantik gerechnet. Sie halten jedoch einen deutlichen Abstand zur Romantik ein. Heine war auch Essayist, Satiriker, Politiker und Journalist. Er engagierte sich politisch. Wegen seiner kritischen politischen Einstellung war er gefürchtet und geriet in die Rolle des Außenseiters. Auch wegen seiner jüdischen Herkunft hatte er Feinde.
(Heinrich Heine, 1831 - Moritz Daniel Oppenheim)
Seine größten Verdienste für die deutsche Literatur sind meiner Meinung nach folgende:
1. Heine führte eine neue Schreibweise in die deutsche Literatur ein. Er stilisierte und sublimierte seine Liebeserfahrungen und sein Leiden. Diese Themen gestaltete er in verschiedenen Variationen und verlieh ihnen eine neue Dimension, d.h. er spottete und dann klagte er über sich selbst. Die eigenen Illusionen und den eigenen Schmerz zeigte er abwechselnd sentimental und ironisch. Bei Heine gibt es also keine karge Schwarz-Weiß-Szenerie. Diese Schreibweise war früher nicht bekannt und viele Leser reagierten verständnislos. Sein Werk war vielen Vorwürfen ausgesetzt.
2. „Buch der Lieder“ (1827) ist eines der bekanntesten Werke von Heine. In ihm hat Heine diese neue Schreibweise präsentiert. Es enthält 237 Gedichte. Das "Buch der Lieder" besteht aus folgenden Zyklen:
• Junge Leiden (Traumbilder, Lieder, Romanzen und Sonette)
• Lyrisches Intermezzo
• Die Heimkehr
• Aus der Harzreise
• Die Nordsee (Erster Cyklus und Zweiter Cyklus)
3. Der Dichter hat viel vom Volkslied übernommen, vor allem seine Melodik und die Gefühlsintensität. Aus diesem Grunde wurden seine Werke überaus häufig vertont. Seiner Meinung nach gab es zwischen den einzelnen Kunstformen keine scharfen Grenzen. In seiner Lyrik zeigt sich sein Interesse für die Musik. Er selbst spielte kein Musikinstrument und auch in theoretischen musikalischen Fragen war er ein Laie. Viele seiner Werke wurden von Komponisten verarbeitet. Das erste Gedicht, das vertont wurde, war „Gekommen ist der Maie“. Es wurde von Carl Friedrich Curschmann zu einem Lied verarbeitet. Seine Gedichte wurden auch zu Grundlagen von musikalischen Kompositionen.
4. „Deutschland. Ein Wintermärchen“ (1844) – eines meiner Lieblingswerke. Es ist ein satirisches Versepos, in dem der Dichter seine Reise vom Winter 1843 beschreibt. Das Werk besteht aus 27 „Kapiteln“. Im Werk erscheinen solche Orte wie französisch-deutsche Grenze, Aachen, Köln, Westfalen, Minden, Hannover, Hamburg.
Mit reinem Gewissen kann ich sagen, dass ich Heines Lyrik liebe. Mir gefällt, dass sehr unterschiedliche Motive in ihr anklingen, die auf verschiedene Weisen stilisiert werden. Heines Interesse galt sowohl seinen persönlichen Erlebnissen, als auch der deutschen Geschichte. Auch den politischen Umständen seiner Zeit wollte er nicht ausweichen. Er hat die wahren Sachverhalte nicht unterdrückt.
Das Gedicht „Loreley“ (1823) ist eines der bekanntesten Gedichte von Heine. Wegen seiner Melodie und einer großen Gefühlsintensität wurde es vertont. Wenn ich meine deutschen Bekannten besuche, singen wir manchmal. Ich habe bemerkt, dass fast alle „Loreley“ singen können.
Ich weiss nicht, was soll es bedeuten,
Daß ich so traurig bin;
Ein Märchen aus alten Zeiten,
Das kommt mir nicht aus dem Sinn.
Die Luft ist kühl, und es dunkelt,
Und ruhig fließt der Rhein;
Der Gipfel des Berges funkelt
Im Abendsonnenschein.
Die schönste Jungfrau sitzet
Dort oben wunderbar,
Ihr goldenes Geschmeide blitzet,
Sie kämmt ihr goldenes Haar.
Sie kämmt es mit goldenem Kamme
Und singt ein Lied dabey;
Das hat eine wundersame,
Gewaltige Melodei.
Den Schiffer im kleinen Schiffe
Ergreift es mit wildem Weh;
Er schaut nicht die Felsenriffe,
Er schat nur hinauf in die Höh'.
Ich glaube, die Welllen verschlingen
Am Ende Schiffer und Kahn;
Und das hat mit ihrem Singen
Die Lore-Ley getan.
(Heinrich Heine, 1831 - Moritz Daniel Oppenheim)
Seine größten Verdienste für die deutsche Literatur sind meiner Meinung nach folgende:
1. Heine führte eine neue Schreibweise in die deutsche Literatur ein. Er stilisierte und sublimierte seine Liebeserfahrungen und sein Leiden. Diese Themen gestaltete er in verschiedenen Variationen und verlieh ihnen eine neue Dimension, d.h. er spottete und dann klagte er über sich selbst. Die eigenen Illusionen und den eigenen Schmerz zeigte er abwechselnd sentimental und ironisch. Bei Heine gibt es also keine karge Schwarz-Weiß-Szenerie. Diese Schreibweise war früher nicht bekannt und viele Leser reagierten verständnislos. Sein Werk war vielen Vorwürfen ausgesetzt.
2. „Buch der Lieder“ (1827) ist eines der bekanntesten Werke von Heine. In ihm hat Heine diese neue Schreibweise präsentiert. Es enthält 237 Gedichte. Das "Buch der Lieder" besteht aus folgenden Zyklen:
• Junge Leiden (Traumbilder, Lieder, Romanzen und Sonette)
• Lyrisches Intermezzo
• Die Heimkehr
• Aus der Harzreise
• Die Nordsee (Erster Cyklus und Zweiter Cyklus)
3. Der Dichter hat viel vom Volkslied übernommen, vor allem seine Melodik und die Gefühlsintensität. Aus diesem Grunde wurden seine Werke überaus häufig vertont. Seiner Meinung nach gab es zwischen den einzelnen Kunstformen keine scharfen Grenzen. In seiner Lyrik zeigt sich sein Interesse für die Musik. Er selbst spielte kein Musikinstrument und auch in theoretischen musikalischen Fragen war er ein Laie. Viele seiner Werke wurden von Komponisten verarbeitet. Das erste Gedicht, das vertont wurde, war „Gekommen ist der Maie“. Es wurde von Carl Friedrich Curschmann zu einem Lied verarbeitet. Seine Gedichte wurden auch zu Grundlagen von musikalischen Kompositionen.
4. „Deutschland. Ein Wintermärchen“ (1844) – eines meiner Lieblingswerke. Es ist ein satirisches Versepos, in dem der Dichter seine Reise vom Winter 1843 beschreibt. Das Werk besteht aus 27 „Kapiteln“. Im Werk erscheinen solche Orte wie französisch-deutsche Grenze, Aachen, Köln, Westfalen, Minden, Hannover, Hamburg.
Mit reinem Gewissen kann ich sagen, dass ich Heines Lyrik liebe. Mir gefällt, dass sehr unterschiedliche Motive in ihr anklingen, die auf verschiedene Weisen stilisiert werden. Heines Interesse galt sowohl seinen persönlichen Erlebnissen, als auch der deutschen Geschichte. Auch den politischen Umständen seiner Zeit wollte er nicht ausweichen. Er hat die wahren Sachverhalte nicht unterdrückt.
Das Gedicht „Loreley“ (1823) ist eines der bekanntesten Gedichte von Heine. Wegen seiner Melodie und einer großen Gefühlsintensität wurde es vertont. Wenn ich meine deutschen Bekannten besuche, singen wir manchmal. Ich habe bemerkt, dass fast alle „Loreley“ singen können.
Ich weiss nicht, was soll es bedeuten,
Daß ich so traurig bin;
Ein Märchen aus alten Zeiten,
Das kommt mir nicht aus dem Sinn.
Die Luft ist kühl, und es dunkelt,
Und ruhig fließt der Rhein;
Der Gipfel des Berges funkelt
Im Abendsonnenschein.
Die schönste Jungfrau sitzet
Dort oben wunderbar,
Ihr goldenes Geschmeide blitzet,
Sie kämmt ihr goldenes Haar.
Sie kämmt es mit goldenem Kamme
Und singt ein Lied dabey;
Das hat eine wundersame,
Gewaltige Melodei.
Den Schiffer im kleinen Schiffe
Ergreift es mit wildem Weh;
Er schaut nicht die Felsenriffe,
Er schat nur hinauf in die Höh'.
Ich glaube, die Welllen verschlingen
Am Ende Schiffer und Kahn;
Und das hat mit ihrem Singen
Die Lore-Ley getan.
22.10.11
Gehn' Sie mit der Konjunktur! Sozialkritik in der deutschen Musik (1949-2002). Teil 4
Hazy-Osterwald-Sextett stellt im Lied Gehn‘ Sie mit der Konjunktur (1960) ironisch den „Zeitgeist des Wirtschaftswunders“ dar und fordert dazu auf, das Wirtschaftswunder rechtzeitig für sich zu nutzen:
Nehm' n sie sich ihr Teil sonst schäm' sie sich
und später geh 'n sie nicht zum großen Festbankett
(…)
Holen sie sich ihre Kohlen wieder
(…)
schöpfen sie ihr Teil und schröpfen sie
die andern köpfen sie sonst später ohnehin
Im Lied Der Fahrstuhl nach oben ist besetzt – Sie müssen warten (1966) beschreibt Hazy Osterwald die Unmöglichkeit des gesellschaftlichen Aufstiegs. Die ähnliche Thematik hat schon früher Peter Alexander im Lied Die süβesten Früchte behandelt.
Sie sind kein kleiner Mann, Sie sind kein großer Mann,
Sie sind die Mitte.
Und ab und zu steh’n Sie dem Schicksal visavis mit einer Bitte:
Sie denken: so dumm kann ja ich nun auch nicht sein,
Ich steig mal in den Karriereaufzug ein.
Doch
Der Fahrstuhl nach oben ist besetzt, Sie müssen warten.
Sie können zum Weg nach oben jetzt
Erst gar nicht starten.
Hazy Osterwald (eig. Rolf Erich Osterwalder, 1922-) – ein Schweizer Musiker, Sänger und Orchesterleiter. Zum „Hazy Osterwald Sextett“ gehörten anfangs Ernst Höllerhagen (Klarinette), Sunny Lang (Bass), Gil Cuppini (Schlagzeug), Pierre Cavalli (Gitarre) und Francis Burger (Klavier). Spätere Mitglieder waren u.a. Dennis Armitage (Saxophon), Curt Prina (Klavier), Peter Beil (Trompete), Lars Blach und John Ward (Schlagzeug).
Nehm' n sie sich ihr Teil sonst schäm' sie sich
und später geh 'n sie nicht zum großen Festbankett
(…)
Holen sie sich ihre Kohlen wieder
(…)
schöpfen sie ihr Teil und schröpfen sie
die andern köpfen sie sonst später ohnehin
Im Lied Der Fahrstuhl nach oben ist besetzt – Sie müssen warten (1966) beschreibt Hazy Osterwald die Unmöglichkeit des gesellschaftlichen Aufstiegs. Die ähnliche Thematik hat schon früher Peter Alexander im Lied Die süβesten Früchte behandelt.
Sie sind kein kleiner Mann, Sie sind kein großer Mann,
Sie sind die Mitte.
Und ab und zu steh’n Sie dem Schicksal visavis mit einer Bitte:
Sie denken: so dumm kann ja ich nun auch nicht sein,
Ich steig mal in den Karriereaufzug ein.
Doch
Der Fahrstuhl nach oben ist besetzt, Sie müssen warten.
Sie können zum Weg nach oben jetzt
Erst gar nicht starten.
Hazy Osterwald (eig. Rolf Erich Osterwalder, 1922-) – ein Schweizer Musiker, Sänger und Orchesterleiter. Zum „Hazy Osterwald Sextett“ gehörten anfangs Ernst Höllerhagen (Klarinette), Sunny Lang (Bass), Gil Cuppini (Schlagzeug), Pierre Cavalli (Gitarre) und Francis Burger (Klavier). Spätere Mitglieder waren u.a. Dennis Armitage (Saxophon), Curt Prina (Klavier), Peter Beil (Trompete), Lars Blach und John Ward (Schlagzeug).
21.10.11
Wirtschaftswunder. Sozialkritik in der deutschen Musik (1949-2002). Teil 3
Das Lied Die süβesten Früchte von Peter Alexander und Leila Negra sowie Lied vom Wirtschaftswunder von Wolfgang Neuss und Wolfgang Müller beschäftigen sich mit dem beginnenden Wirtschaftswunder, unter dem man den schnellen Wiederaufbau und den andauernden ökonomischen Aufschwung der Bundesrepublik Deutschland nach der Währungsreform vom Juni 1948 versteht. Zu Voraussetzungen, die eine schnelle Entwicklung der Wirtschaft ermöglicht haben, werden die Abschaffung der zentralen Wirtschaftslenkung, die liberale Gesetzgebung, schnelle Fortschritte im Wiederaufbau des Verkehrssystems und in der Enttrümmerung der Städte, eine hohe Investitionsbereitschaft, niedrige Renten gezählt. Seit 1952 wurde die Arbeitslosigkeit schnell abgebaut, so dass seit 1955 die ersten Gastarbeiter angeworben wurden. Seit den späten 50er Jahren herrschte Vollbeschäftigung – die Arbeitslosigkeitsquote lag unter 2 % (es gab eine hohe Reserve an Arbeitskräften – Vertriebene aus dem Osten und Flüchtlinge aus der DDR). Dazu haben auch der Anstieg des Exportes und geringe Produktionskosten in Deutschland beigetragen. Auch der Marshall-Plan (European Recovery Programm – das Europäische Wiederaufbauprogramm) war von groβer Bedeutung beim Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft. Das 12,4-Milliarden-Dollar-Programm wurde am 3. April 1948 vom Kongress der Vereinigten Staaten verabschiedet und am selben Tag von US-Präsident Truman in Kraft gesetzt und sollte vier Jahre dauern. Es bestand aus Krediten, Rohstoffen, Lebensmitteln und Waren. Westdeutschland hat insgesamt 1,4 Milliarden US-Dollar bekommen. Vom Marshall-Plan stammte das Startkapital der Kreditanstalt für Wiederaufbau (16.12.1948 gegründet), die den Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft finanzieren sollte.
Im Lied Die süβesten Früchte (1953) bemerkt Peter Alexander, dass nicht alle das Wirtschaftswunder nutzen können und dass der Kapitalismus den „Kleinen“, also den ganz normalen Bürgern, die keine Macht ausüben, es verweigert, von der wirtschaftlichen Entwicklung zu profitieren, für sie auch sie arbeiten müssen:
Die süßesten Früchte fressen nur die großen Tiere,
Nur weil die Bäume hoch sind und diese Tiere groß sind,
Die süßesten Früchte schmecken Dir und mir genauso,
Doch weil wir beide klein sind, erreichen wir sie nie.
Auβerdem ist es für die „Kleinen“ unmöglich, ihre Situation zu ändern:
Die Großen, die sind ja am Anfang auch klein,
Und wenn sie dann wachsen, dann ist es gemein,
Doch wenn es auch ärgert die Kleinen, die ändern es nicht.
Im Lied vom Wirtschaftswunder (1958) explizieren Wolfgang Neuss und Wolfgang Müller die Situation Deutschlands nach dem 2. Weltkrieg:
Die Straßen haben Einsamkeitsgefühle
Und Bretter liefert nicht mehr die Fabrik
Nur ab und zu mal klappert eine Mühle
Ist ja kein Wunder nach dem verlorenen Krieg
Weiterhin beschreiben sie ironisch Vorteile des Wirtschaftswunders – die neue Alltagswirklichkeit des Wohlstands ist der genaue Gegensatz des Alltags gleich nach dem Krieg:
Der deutsche Bauch erholt sich auch und ist schon sehr viel runder
Jetzt schmeckt das Eisbein wieder in Aspik
Ist ja kein Wunder nach dem verlorenen Krieg
Man muss beim Autofahren nicht mehr mit Brennstoff sparen
Wer Sorgen hat, hat auch Likör und gleich in hellen Scharen
Die Läden offenbaren uns wieder Luxuswaren
Folglich erwähnen sie auch Nazis, die das verschuldet haben, aber durch den Staat finanziell unterstützt werden. Neuss und Müller ziehen eine Schlussfolgerung für Deutschland: die ungelernte Republik muss nach dem verlorenen Krieg noch viel lernen.
Im Lied Die süβesten Früchte (1953) bemerkt Peter Alexander, dass nicht alle das Wirtschaftswunder nutzen können und dass der Kapitalismus den „Kleinen“, also den ganz normalen Bürgern, die keine Macht ausüben, es verweigert, von der wirtschaftlichen Entwicklung zu profitieren, für sie auch sie arbeiten müssen:
Die süßesten Früchte fressen nur die großen Tiere,
Nur weil die Bäume hoch sind und diese Tiere groß sind,
Die süßesten Früchte schmecken Dir und mir genauso,
Doch weil wir beide klein sind, erreichen wir sie nie.
Auβerdem ist es für die „Kleinen“ unmöglich, ihre Situation zu ändern:
Die Großen, die sind ja am Anfang auch klein,
Und wenn sie dann wachsen, dann ist es gemein,
Doch wenn es auch ärgert die Kleinen, die ändern es nicht.
Im Lied vom Wirtschaftswunder (1958) explizieren Wolfgang Neuss und Wolfgang Müller die Situation Deutschlands nach dem 2. Weltkrieg:
Die Straßen haben Einsamkeitsgefühle
Und Bretter liefert nicht mehr die Fabrik
Nur ab und zu mal klappert eine Mühle
Ist ja kein Wunder nach dem verlorenen Krieg
Weiterhin beschreiben sie ironisch Vorteile des Wirtschaftswunders – die neue Alltagswirklichkeit des Wohlstands ist der genaue Gegensatz des Alltags gleich nach dem Krieg:
Der deutsche Bauch erholt sich auch und ist schon sehr viel runder
Jetzt schmeckt das Eisbein wieder in Aspik
Ist ja kein Wunder nach dem verlorenen Krieg
Man muss beim Autofahren nicht mehr mit Brennstoff sparen
Wer Sorgen hat, hat auch Likör und gleich in hellen Scharen
Die Läden offenbaren uns wieder Luxuswaren
Folglich erwähnen sie auch Nazis, die das verschuldet haben, aber durch den Staat finanziell unterstützt werden. Neuss und Müller ziehen eine Schlussfolgerung für Deutschland: die ungelernte Republik muss nach dem verlorenen Krieg noch viel lernen.
20.10.11
Wer soll das bezahlen? Sozialkritik in der deutschen Musik (1949-2002). Teil 2
In seinem Lied Wer soll das bezahlen? (1949) spielt Jupp Schmitz (1901-1991, – ein deutscher Unterhaltungskünstler, Schlager- und Krätzchensänger) auf die gerade begonnene Währungsreform an.
Es ist ein Karnevalslied, in dem Schmitz die Wirrungen der Reform beschrieben hat. Die Deutsche Mark wurde am 20. Juni 1948 in der Bundesrepublik Deutschland eingeführt. Die Reichsmark war „inflationiert und wertlos geworden“. Dieser Schritt gehört zu wichtigsten wirtschaftspolitischen Maβnahmen in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Die Reform war notwendig, weil das Güterangebot sich verringerte (Einschränkungen bei der landwirtschaftlichen Produktion), obwohl die Ausgabe von Besatzungsgeld die Geldmenge steigerte. Die Lebensmittelrationierungen konnten 1950 aufgehoben werden. Das Lied von Schmitz handelt von Menschen, die sich ihre täglichen Freuden nicht mehr leisten können:
Wer soll das bezahlen,
Wer hat das bestellt,
Wer hat so viel Pinke-pinke,
Wer hat so viel Geld?
Es ist ein Karnevalslied, in dem Schmitz die Wirrungen der Reform beschrieben hat. Die Deutsche Mark wurde am 20. Juni 1948 in der Bundesrepublik Deutschland eingeführt. Die Reichsmark war „inflationiert und wertlos geworden“. Dieser Schritt gehört zu wichtigsten wirtschaftspolitischen Maβnahmen in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Die Reform war notwendig, weil das Güterangebot sich verringerte (Einschränkungen bei der landwirtschaftlichen Produktion), obwohl die Ausgabe von Besatzungsgeld die Geldmenge steigerte. Die Lebensmittelrationierungen konnten 1950 aufgehoben werden. Das Lied von Schmitz handelt von Menschen, die sich ihre täglichen Freuden nicht mehr leisten können:
Wer soll das bezahlen,
Wer hat das bestellt,
Wer hat so viel Pinke-pinke,
Wer hat so viel Geld?
Sozialkritik in der deutschen Musik (1949-2002). Teil 1
Die Songtexte haben sich schon immer auf die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen eingelassen. Beispiele dafür sind Lieder Wer soll das bezahlen? von Jupp Schmitz (eine Anspielung auf die gerade begonnene Währungsreform), Die süβesten Früchte von Peter Alexander und Leila Negra (Kritik an der unterschiedlichen Teilhabe am beginnenden Wirtschaftswunder und eine ironische Darstellung des Kapitalismus), Lied vom Wirtschaftswunder von Wolfgang Neuss und Wolfgang Müller (das Bild der BRD nach dem Krieg und in der Zeit des Wirtschaftswunders) oder Gehn‘ Sie mit der Konjunktur (eine ironische Aufforderung dazu, das Wirtschaftswunder für sich zu nutzen). Es sind die ältesten Musikstücke, die ich gefunden habe (entsprechend 1949, 1952, 1958 und 1960). Ich habe auf Lieder verzichtet, die direkt oder indirekt auf die aktuellen politischen Ereignisse reagiert haben. Ich halte sie für ein sehr umfangreiches Thema und unter der Sozialkritik verstehe ich die Gesellschaftskritik, also z.B. die Kritik an gesellschaftlichen Verhältnissen, an der gesellschaftlichen Verlogenheit, an der Ungleichheit der Gesellschaft oder an aktuellen Problemen, die einen groβen Einfluss auf die Gesellschaft ausüben (z.B. die Umweltverschmutzung, die Jugendrevolte).
Zu Motiven, die immer wieder in den Schlagern oder Pop- und Rock-Hits aufgetaucht sind, gehören die Umweltverschmutzung (Chris Roberts‘ Hab ich dir heute schon gesagt, daβ ich dich liebe 1971, Peter Maffays Ihr nicht 1982), die Kritik am Kapitalismus, an den kapitalistischen Arbeitsbedingungen (Gunter Gabriels Hey Boss, ich brauch‘ mehr Geld 1974, Geier Sturzflugs Bruttosozialprodukt 1983, Klaus Lages Monopoli 1984 oder Funny van Dannens Kapitalismus 2002). Sehr interessant finde ich auβerdem das Lied Ein ehrenwertes Haus von Udo Jürgens (1975) sowie seine neue Version (2000), in dem die gesellschaftliche Verlogenheit zum Ausdruck gebracht wird. Auβerdem für relevant halte ich die Tatsache, dass die Liedermacher nicht passiv waren und die Menschen zur Aktivität in verschiedenen Bereichen des Lebens aufgerufen haben (Wolf Biermanns Ermutigung 1965 – Aufruf zum Weitermachen gegen Resignation, Roy Blacks An einem Tag 1969 – Aufruf zu mehr Mitmenschlichkeit).
Zu Motiven, die immer wieder in den Schlagern oder Pop- und Rock-Hits aufgetaucht sind, gehören die Umweltverschmutzung (Chris Roberts‘ Hab ich dir heute schon gesagt, daβ ich dich liebe 1971, Peter Maffays Ihr nicht 1982), die Kritik am Kapitalismus, an den kapitalistischen Arbeitsbedingungen (Gunter Gabriels Hey Boss, ich brauch‘ mehr Geld 1974, Geier Sturzflugs Bruttosozialprodukt 1983, Klaus Lages Monopoli 1984 oder Funny van Dannens Kapitalismus 2002). Sehr interessant finde ich auβerdem das Lied Ein ehrenwertes Haus von Udo Jürgens (1975) sowie seine neue Version (2000), in dem die gesellschaftliche Verlogenheit zum Ausdruck gebracht wird. Auβerdem für relevant halte ich die Tatsache, dass die Liedermacher nicht passiv waren und die Menschen zur Aktivität in verschiedenen Bereichen des Lebens aufgerufen haben (Wolf Biermanns Ermutigung 1965 – Aufruf zum Weitermachen gegen Resignation, Roy Blacks An einem Tag 1969 – Aufruf zu mehr Mitmenschlichkeit).
19.10.11
Das Projekt „Wir und unsere Schulen“
1. Partnerschulen:
„Gymnasium Traben-Trarbach“ - www.gymtt.de
„Gimnazjum nr 1“ in Breslau http://gimnazjum-1.110mb.com/index.php
Koordinatorinnen des Projekts:
a) Magdalena Surowiec (Deutschland)
b) Wioletta Pulnik – Deutschlehrerin (Polen)
2. Zeitraum des Projekts: Januar 2011 - Juni 2011
3. Beschreibung des Projekts:
Das Ziel des Projekts ist es, die beiden Schulen Gymnasium Traben-Trarbach und Gymnasium Nummer 1 in Breslau auf eine interessante Art und Weise zu präsentieren.
Die Arbeit an dem Projekt am Gymnasium Traben-Trarbach erfolgte im Rahmen der Polnisch-AG. Wir haben an dem Projekt 5 Monate lang gearbeitet und dann die Ergebnisse ans Gymnasium in Breslau geschickt. Zugleich haben wir die Ergebnisse der Arbeit der polnischen SchülerInnen bekommen.
Unser Projekt enthielt:
- eine kurze Darstellung des Bundeslandes Rheinland-Pfalz
- das selbst gemalte Wappen von Rheinland-Pfalz
- Allgemeines über die Stadt Traben-Trarbach
- eine selbst gezeichnete Landkarte von Europa mit markierten Partnerschulen des Gymnasiums Traben-Trarbach
- eine selbst gezeichnete Landkarte von Polen mit markierten Städten Breslau und Widełka, wo sich die beiden Schulen befinden, mit denen wir unsere Projekte durchführen
- eine graphische Darstellung der Stundenpläne der Klassen 5a und 5b
- einen Comic über die Geschichte des Gymnasiums Traben-Trarbach
- Interviews mit einigen Lehrern/Lehrerinnen des Gymnasiums Traben-Trarbach
- Info über das AG-Angebot am Gymnasium Traben-Trarbach und kurze Beschreibungen von einigen AGs (z.B. Theater-AG, Polnisch-AG)
- Fragen und Antworten zu unserer Schule in Form eines Comics
- selbst gemachte Fotos von der Schule und ihrer Umgebung
- selbst verfasste Geschichten über einen Schultag am Gymnasium
- „Mein Lieblingsfach“ – eine graphische Darstellung
- Schule in Deutschland – Schule in Polen (ein Vergleich)
4. Ziele des Projekts:
Ich wollte, dass die SchülerInnen mehr über die Schule in Polen erfahren. Im Rahmen der AG gab es eine Stunde über das Schulsystem in Polen, aber die SchülerInnen haben noch mehr erfahren, als sie Infos aus erster Hand bekommen haben, also von polnischen Schülern und Schülerinnen. Während der Arbeit am Projekt haben sie auch ihre eigene Schule besser kennen gelernt. Es gibt Dinge, die man einfach nicht weiß oder die nicht auffallen.
5. Die Ergebnisse des Projekts: ein Ordner mit allen im Punkt 3 genannten Teilen, der nach Polen geschickt werden wird. Der Kopie des Projekts ist am Gymnasium Traben-Trarbach zu sehen.
„Gymnasium Traben-Trarbach“ - www.gymtt.de
„Gimnazjum nr 1“ in Breslau http://gimnazjum-1.110mb.com/index.php
Koordinatorinnen des Projekts:
a) Magdalena Surowiec (Deutschland)
b) Wioletta Pulnik – Deutschlehrerin (Polen)
2. Zeitraum des Projekts: Januar 2011 - Juni 2011
3. Beschreibung des Projekts:
Das Ziel des Projekts ist es, die beiden Schulen Gymnasium Traben-Trarbach und Gymnasium Nummer 1 in Breslau auf eine interessante Art und Weise zu präsentieren.
Die Arbeit an dem Projekt am Gymnasium Traben-Trarbach erfolgte im Rahmen der Polnisch-AG. Wir haben an dem Projekt 5 Monate lang gearbeitet und dann die Ergebnisse ans Gymnasium in Breslau geschickt. Zugleich haben wir die Ergebnisse der Arbeit der polnischen SchülerInnen bekommen.
Unser Projekt enthielt:
- eine kurze Darstellung des Bundeslandes Rheinland-Pfalz
- das selbst gemalte Wappen von Rheinland-Pfalz
- Allgemeines über die Stadt Traben-Trarbach
- eine selbst gezeichnete Landkarte von Europa mit markierten Partnerschulen des Gymnasiums Traben-Trarbach
- eine selbst gezeichnete Landkarte von Polen mit markierten Städten Breslau und Widełka, wo sich die beiden Schulen befinden, mit denen wir unsere Projekte durchführen
- eine graphische Darstellung der Stundenpläne der Klassen 5a und 5b
- einen Comic über die Geschichte des Gymnasiums Traben-Trarbach
- Interviews mit einigen Lehrern/Lehrerinnen des Gymnasiums Traben-Trarbach
- Info über das AG-Angebot am Gymnasium Traben-Trarbach und kurze Beschreibungen von einigen AGs (z.B. Theater-AG, Polnisch-AG)
- Fragen und Antworten zu unserer Schule in Form eines Comics
- selbst gemachte Fotos von der Schule und ihrer Umgebung
- selbst verfasste Geschichten über einen Schultag am Gymnasium
- „Mein Lieblingsfach“ – eine graphische Darstellung
- Schule in Deutschland – Schule in Polen (ein Vergleich)
4. Ziele des Projekts:
Ich wollte, dass die SchülerInnen mehr über die Schule in Polen erfahren. Im Rahmen der AG gab es eine Stunde über das Schulsystem in Polen, aber die SchülerInnen haben noch mehr erfahren, als sie Infos aus erster Hand bekommen haben, also von polnischen Schülern und Schülerinnen. Während der Arbeit am Projekt haben sie auch ihre eigene Schule besser kennen gelernt. Es gibt Dinge, die man einfach nicht weiß oder die nicht auffallen.
5. Die Ergebnisse des Projekts: ein Ordner mit allen im Punkt 3 genannten Teilen, der nach Polen geschickt werden wird. Der Kopie des Projekts ist am Gymnasium Traben-Trarbach zu sehen.
18.10.11
Das Projekt „Es macht Spaβ, Briefe zu schreiben“
Mein erstes Projekt - eine Beschreibung
1. Partnerschulen:
Gymnasium Traben-Trarbach - www.gymtt.de
Zespół Szkół w Widełce (Polen) - http://www.zs.widelka.pl/
2. Koordinatorinnen des Projekts:
a) Magdalena Surowiec (Deutschland)
b) Teresa Rząsa (Polen) – Deutschlehrerin und stellvertretende Schulleiterin
3. Zeitraum des Projekts: September 2010 –
4. Beschreibung:
Die Idee des Projekts ist am Gymnasium Traben-Trarbach in Deutschland entstanden. Heutzutage weiβ jeder Schüler / jede Schülerin, wie man das Internet nutzen kann. Er / sie weiβ auch, wie man E-Mails schickt. Aber wer schreibt noch Briefe? Wir! In Zusammenarbeit mit der Grundschule und dem Gymnasium in Widełka haben wir das Projekt „Es macht Spaβ, Briefe zu schreiben“ bearbeitet. Am 15. Oktober 2010, während der Herbstferien, habe ich die Grundschule und das Gymnasium in Widełka (Polen) besucht. 2007 habe ich an dieser Schule mein Praktikum gemacht und ich habe bis heute sehr gute Erinnerungen an die Schule. Der Schulleiter, Mirosław Karkut, war von der Idee eines gemeinsamen Projekts begeistert. Es hat sich herausgestellt, dass die Schule in Widełka Kontakte mit deutschen Schulen anzuknüpfen versuchte, aber diese Versuche waren bis jetzt erfolglos. Die Steckbriefe meiner Schüler habe ich Frau Teresa Rząsa, der Deutschlehrerin gegeben. Am 30. November haben wir die Briefe der polnischen Schüler erhalten, die die deutschen SchülerInnen in letzten Wochen im Rahmen der Polnisch-AG beantwortet haben.
Das Siegel für das Projekt (eTwinning Label) haben wir am 2. Dezember 2010 erhalten.
5. Ziele des Projekts:
Die SchülerInnen sollten lernen, interkulturell zu kommunizieren. Sie werden auch Wissen über ihr Nachbarland erwerben. Auβerdem wollen wir Sprach- und Kulturlernen integrieren, die eigene und fremde Mentalität und Kultur besser kennen lernen und verstehen. Die Schüler werden auch Selbst- und Fremdbilder reflektieren.
6. Die geplanten Ergebnisse des Projekts: eine Internetseite mit Berichten und Fotos und Twinspace. Im Internet ist also Twinblog (www.etwinning.net) zu lesen, wo man über die Entwicklung des Projekts lesen kann.
1. Partnerschulen:
Gymnasium Traben-Trarbach - www.gymtt.de
Zespół Szkół w Widełce (Polen) - http://www.zs.widelka.pl/
2. Koordinatorinnen des Projekts:
a) Magdalena Surowiec (Deutschland)
b) Teresa Rząsa (Polen) – Deutschlehrerin und stellvertretende Schulleiterin
3. Zeitraum des Projekts: September 2010 –
4. Beschreibung:
Die Idee des Projekts ist am Gymnasium Traben-Trarbach in Deutschland entstanden. Heutzutage weiβ jeder Schüler / jede Schülerin, wie man das Internet nutzen kann. Er / sie weiβ auch, wie man E-Mails schickt. Aber wer schreibt noch Briefe? Wir! In Zusammenarbeit mit der Grundschule und dem Gymnasium in Widełka haben wir das Projekt „Es macht Spaβ, Briefe zu schreiben“ bearbeitet. Am 15. Oktober 2010, während der Herbstferien, habe ich die Grundschule und das Gymnasium in Widełka (Polen) besucht. 2007 habe ich an dieser Schule mein Praktikum gemacht und ich habe bis heute sehr gute Erinnerungen an die Schule. Der Schulleiter, Mirosław Karkut, war von der Idee eines gemeinsamen Projekts begeistert. Es hat sich herausgestellt, dass die Schule in Widełka Kontakte mit deutschen Schulen anzuknüpfen versuchte, aber diese Versuche waren bis jetzt erfolglos. Die Steckbriefe meiner Schüler habe ich Frau Teresa Rząsa, der Deutschlehrerin gegeben. Am 30. November haben wir die Briefe der polnischen Schüler erhalten, die die deutschen SchülerInnen in letzten Wochen im Rahmen der Polnisch-AG beantwortet haben.
Das Siegel für das Projekt (eTwinning Label) haben wir am 2. Dezember 2010 erhalten.
5. Ziele des Projekts:
Die SchülerInnen sollten lernen, interkulturell zu kommunizieren. Sie werden auch Wissen über ihr Nachbarland erwerben. Auβerdem wollen wir Sprach- und Kulturlernen integrieren, die eigene und fremde Mentalität und Kultur besser kennen lernen und verstehen. Die Schüler werden auch Selbst- und Fremdbilder reflektieren.
6. Die geplanten Ergebnisse des Projekts: eine Internetseite mit Berichten und Fotos und Twinspace. Im Internet ist also Twinblog (www.etwinning.net) zu lesen, wo man über die Entwicklung des Projekts lesen kann.
17.10.11
Meine Polnisch-AG am Gymnasium Traben-Trarbach
Als ich im August 2010 angefangen habe, am Gymnasium Traben-Trarbach in Deutschland zu arbeiten, wusste ich, dass ich als Polin meinen Schülern und Schülerinnen die Kultur meines Landes näher bringen will. Meines Landes, aus dem Nikolaus Kopernikus, Maria Sklodowska-Curie, Johannes Paul II., Lech Walesa oder Andrzej Wajda kommen und auf das ich stolz bin.
Im Rahmen der Polnisch-AG wird gebastelt, gemalt, gezeichnet. Außerdem werden kleine Feste organisiert und Projekte durchgeführt. Die Schüler schauen sich sehr gerne polnische Zeichentrickfilme an. Solche Gestalten wie Bolek und Lolek kennen sie sehr gut. Wenn wir Einkäufe spielen, benutzen wir dabei authentische Gegenstände. Wenn wir polnische Tiernamen lernen, benutzen wir kleine Tierfiguren.
Ziele:
- Sprach- und Kulturlernen integrieren
- die Vermittlung von landeskundlichen Inhalten
- interdisziplinäre Erarbeitung landeskundlicher Themen
- Stereotypen abbauen
- Grundlagen der polnischen Sprache beherrschen
- die Ausgangs- und Zielsprachenkultur vergleichen
- die eigene und fremde Mentalität und Kultur besser kennen lernen und verstehen
- die interkulturelle Kommunikation fördern
- Selbst- und Fremdbilder reflektieren
Schon morgen werdet ihr über mein erstes Projekt lesen können.
Im Rahmen der Polnisch-AG wird gebastelt, gemalt, gezeichnet. Außerdem werden kleine Feste organisiert und Projekte durchgeführt. Die Schüler schauen sich sehr gerne polnische Zeichentrickfilme an. Solche Gestalten wie Bolek und Lolek kennen sie sehr gut. Wenn wir Einkäufe spielen, benutzen wir dabei authentische Gegenstände. Wenn wir polnische Tiernamen lernen, benutzen wir kleine Tierfiguren.
Ziele:
- Sprach- und Kulturlernen integrieren
- die Vermittlung von landeskundlichen Inhalten
- interdisziplinäre Erarbeitung landeskundlicher Themen
- Stereotypen abbauen
- Grundlagen der polnischen Sprache beherrschen
- die Ausgangs- und Zielsprachenkultur vergleichen
- die eigene und fremde Mentalität und Kultur besser kennen lernen und verstehen
- die interkulturelle Kommunikation fördern
- Selbst- und Fremdbilder reflektieren
Schon morgen werdet ihr über mein erstes Projekt lesen können.
16.10.11
Fachsprache Biologie - Zusammenfassung
1: Der Schwerpunkt der biologischen Fachtexte liegt in der Lexik, nicht in der Syntax. In der Fachsprache Biologie sind fachsprachliche Begriffe und ihre lateinische Entsprechungen besonders wichtig. Aus diesem Grunde ist der Bau von Sätzen nicht kompliziert. Wichtig sind auch Synonyme, Funktionsverbgefüge, Komposita und Nominalphrasen. Das Substantiv ist die dominierende Wortart.
Dominierend ist die Parataxe. Es gibt keine gedanklichen Einschübe, also keine Schaltsätze. In den Lehrbüchern gibt es viele verblose Beschreibungen (Satzäquivalente). Wenn es um die Nebensätze geht, treten die Relativsätze ziemlich häufig auf. Seltener trifft man Objekt-, Adversativ-, Konzessiv- oder Konsekutivsätze.
2: Für den Unterricht spielt die Wortbildung eine besondere Rolle. In den Fachtexten gibt es viele Komposita und Ableitungen. Aus diesem Grunde sollten die Mechanismen der Wortbildung erklärt werden.
Beispiele:
Pronomen + Verbstamm + ung --> Selbstzerstörung
Adjektiv + Verbstamm + ung --> Intensivnutzung
Verbstamm + ung --> Änderung
Verbstamm + Verbstamm + ung --> Flieβbewegung
Substantiv + Verbstamm + ung --> Zustandsänderung
Adjektive auf –los, -frei, -arm, -voll, –reich, -bar, -artig, -ig, -isch: chloroplastenfrei, chloroplastenreich, chloroplastenarm, groβkalibrig, übertragbar, stereotypisch.
3: Damit die Sätze kürzer sind, also aus ökonomischen Gründen, werden die Verben sehr oft absichtlich vermieden (Deverbalisierung). Besonders wichtig sind Satzäquivalente, die z.B. zu Beschreibungen dienen (z.B. Überfamilie Perameloidea, Nasenbeutler, Australien und v.a. Neuguinea, Gebiss polyprotodont. Syndaktylie von 2. und 3. Zehe). In biologischen Fachtexten spielen Nominalphrasen eine besondere Rolle. Deswegen sollte im Unterricht ein besonderer Wert auf verschiedene Arten der Attribute gelegt werden, z.B.
das attributive Adjektiv: ökologisches Gleichgewicht
das Genitivattribut: Selbstreinigung des Flusses
das Präpositionalattribut: Selbstreinigung durch Organismen
4: Es gibt eine Vielzahl von Verben, die überhäufig benutzt werden. Es handelt sich um Verben, die zu Beschreibungen dienen, z.B. kennzeichnen, bilden, zu etwas auswachsen, entstammen, sich (zu etwas) entwickeln, sich ausbilden, auftreten, zu etwas führen, vorhanden sein, liegen, zu etwas werden, aufweisen, enthalten, bewahren, erreichen, vorkommen, es handelt sich um, bezeichnen, enthalten. Weil sie überhäufig auftreten, sollte im Unterricht eine Menge von Synonymen zur Verfügung gestellt werden.
5: Weil die biologischen Fachtexte vor allem eine informative Funktion haben, tritt Passiv sehr oft auf. Passiv dient vor allem zu Beschreibungen.
6: Ein besonders groβer Wert sollte im Unterricht auf die Attribuierung gelegt werden. Attribute werden durch verschiedene Wortarten repräsentiert. Sowohl post-, als auch anteponierte Attribute treten sehr oft auf.
Beispiele:
postponiertes Attribut: Kiefergelenk aus Dentale, Entfaltung neuer Hirnteile, eine Reihe primitiver Merkmale, die Zitzen der Mutter
anteponiertes Attribut: das vierkammerige Herz, das sekundäre Kiefergelenk, ausgestorbene Reptilvorfahren, das doppelte Gelenk des Hinterhauptes, das gegliederte Brustbein zwischen den Rippen, die primitivsten Säugetiere
7: Die Typographie von Biologielehrbüchern zeichnet sich durch viele Abbildungen, Schaubilder, Tabellen und Diagramme aus. Die Texte sind sehr präzise und werden deswegen sorgfältig gegliedert. Wichtige Termini werden hervorgehoben. Auβerdem gibt es viele Elemente, die den Text logisch strukturieren.
8: In biologischen Fachtexten treten Modaladverbien (wie z.B. angeblich, vermutlich, möglicherweise, vielleicht, möglichst) nicht auf. Ausnahmen gibt es nur dann, wenn es über mögliche Entwicklungen berichtet wird. Dann werden die Modaladverbien und das Modalverb + Infinitiv II oft verwendet.
Verwendete Literatur:
DEPPNER, Jutta (1992): Baustein Biologie. Heidelberg: Groos (= Bausteine Fachdeutsch für Wissenschaftler).
HOFMANN, Ingeborg (1988): Ermittlung von Praxisanforderungen an ausländische Biologiestudenten aus der Sicht des Deutschunterrichts. In: Deutsch als Fremdsprache 25, 74-78.
Deutsch – ein Lehrbuch für Ausländer IIa. Texte und Übungen. Mathematik. Physik. Chemie. Biologie (1968). Hrsg. Autorenkollektiv (Leitung L. Kaiser). Leipzig: Enzyklopädie, 6. Auflage, 338-452.
STORCH, Volker / WELSCH, Ulrich (2005): Kurzes Lehrbuch der Zoologie. München: Spektrum, 8. Auflage, 610-614.
Dominierend ist die Parataxe. Es gibt keine gedanklichen Einschübe, also keine Schaltsätze. In den Lehrbüchern gibt es viele verblose Beschreibungen (Satzäquivalente). Wenn es um die Nebensätze geht, treten die Relativsätze ziemlich häufig auf. Seltener trifft man Objekt-, Adversativ-, Konzessiv- oder Konsekutivsätze.
2: Für den Unterricht spielt die Wortbildung eine besondere Rolle. In den Fachtexten gibt es viele Komposita und Ableitungen. Aus diesem Grunde sollten die Mechanismen der Wortbildung erklärt werden.
Beispiele:
Pronomen + Verbstamm + ung --> Selbstzerstörung
Adjektiv + Verbstamm + ung --> Intensivnutzung
Verbstamm + ung --> Änderung
Verbstamm + Verbstamm + ung --> Flieβbewegung
Substantiv + Verbstamm + ung --> Zustandsänderung
Adjektive auf –los, -frei, -arm, -voll, –reich, -bar, -artig, -ig, -isch: chloroplastenfrei, chloroplastenreich, chloroplastenarm, groβkalibrig, übertragbar, stereotypisch.
3: Damit die Sätze kürzer sind, also aus ökonomischen Gründen, werden die Verben sehr oft absichtlich vermieden (Deverbalisierung). Besonders wichtig sind Satzäquivalente, die z.B. zu Beschreibungen dienen (z.B. Überfamilie Perameloidea, Nasenbeutler, Australien und v.a. Neuguinea, Gebiss polyprotodont. Syndaktylie von 2. und 3. Zehe). In biologischen Fachtexten spielen Nominalphrasen eine besondere Rolle. Deswegen sollte im Unterricht ein besonderer Wert auf verschiedene Arten der Attribute gelegt werden, z.B.
das attributive Adjektiv: ökologisches Gleichgewicht
das Genitivattribut: Selbstreinigung des Flusses
das Präpositionalattribut: Selbstreinigung durch Organismen
4: Es gibt eine Vielzahl von Verben, die überhäufig benutzt werden. Es handelt sich um Verben, die zu Beschreibungen dienen, z.B. kennzeichnen, bilden, zu etwas auswachsen, entstammen, sich (zu etwas) entwickeln, sich ausbilden, auftreten, zu etwas führen, vorhanden sein, liegen, zu etwas werden, aufweisen, enthalten, bewahren, erreichen, vorkommen, es handelt sich um, bezeichnen, enthalten. Weil sie überhäufig auftreten, sollte im Unterricht eine Menge von Synonymen zur Verfügung gestellt werden.
5: Weil die biologischen Fachtexte vor allem eine informative Funktion haben, tritt Passiv sehr oft auf. Passiv dient vor allem zu Beschreibungen.
6: Ein besonders groβer Wert sollte im Unterricht auf die Attribuierung gelegt werden. Attribute werden durch verschiedene Wortarten repräsentiert. Sowohl post-, als auch anteponierte Attribute treten sehr oft auf.
Beispiele:
postponiertes Attribut: Kiefergelenk aus Dentale, Entfaltung neuer Hirnteile, eine Reihe primitiver Merkmale, die Zitzen der Mutter
anteponiertes Attribut: das vierkammerige Herz, das sekundäre Kiefergelenk, ausgestorbene Reptilvorfahren, das doppelte Gelenk des Hinterhauptes, das gegliederte Brustbein zwischen den Rippen, die primitivsten Säugetiere
7: Die Typographie von Biologielehrbüchern zeichnet sich durch viele Abbildungen, Schaubilder, Tabellen und Diagramme aus. Die Texte sind sehr präzise und werden deswegen sorgfältig gegliedert. Wichtige Termini werden hervorgehoben. Auβerdem gibt es viele Elemente, die den Text logisch strukturieren.
8: In biologischen Fachtexten treten Modaladverbien (wie z.B. angeblich, vermutlich, möglicherweise, vielleicht, möglichst) nicht auf. Ausnahmen gibt es nur dann, wenn es über mögliche Entwicklungen berichtet wird. Dann werden die Modaladverbien und das Modalverb + Infinitiv II oft verwendet.
Verwendete Literatur:
DEPPNER, Jutta (1992): Baustein Biologie. Heidelberg: Groos (= Bausteine Fachdeutsch für Wissenschaftler).
HOFMANN, Ingeborg (1988): Ermittlung von Praxisanforderungen an ausländische Biologiestudenten aus der Sicht des Deutschunterrichts. In: Deutsch als Fremdsprache 25, 74-78.
Deutsch – ein Lehrbuch für Ausländer IIa. Texte und Übungen. Mathematik. Physik. Chemie. Biologie (1968). Hrsg. Autorenkollektiv (Leitung L. Kaiser). Leipzig: Enzyklopädie, 6. Auflage, 338-452.
STORCH, Volker / WELSCH, Ulrich (2005): Kurzes Lehrbuch der Zoologie. München: Spektrum, 8. Auflage, 610-614.
Fachsprache Biologie in Bezug auf die Textgestaltung
Die wichtigsten Merkmale der Fachsprache Biologie in Bezug auf die Textgestaltung:
- wichtige Termini, Begriffe werden hervorgehoben: fett gedruckt, lateinische Begriffe kursiv
- typographische Mittel: zahlreiche Abbildungen, Bilder, Diagramme, Schaubilder
- hohe Präzision (so wie in allen Sachtexten)
- es sind Informationstexte (so wie alle Fachtexte)
- Elemente, die den Text logisch strukturieren, z.B.: ein weiteres Merkmal, also, sowie, und zwar, bereits, schon, einerseits, andererseits, gleichzeitig, jedoch, allmählich, deshalb, so
-sorgfältige Gliederung: Überschriften (Entverbalisierung – keine Verben), fett gedruckte Definitionen, Kennzeichnungen – gröβere Schrift
- wichtige Termini, Begriffe werden hervorgehoben: fett gedruckt, lateinische Begriffe kursiv
- typographische Mittel: zahlreiche Abbildungen, Bilder, Diagramme, Schaubilder
- hohe Präzision (so wie in allen Sachtexten)
- es sind Informationstexte (so wie alle Fachtexte)
- Elemente, die den Text logisch strukturieren, z.B.: ein weiteres Merkmal, also, sowie, und zwar, bereits, schon, einerseits, andererseits, gleichzeitig, jedoch, allmählich, deshalb, so
-sorgfältige Gliederung: Überschriften (Entverbalisierung – keine Verben), fett gedruckte Definitionen, Kennzeichnungen – gröβere Schrift
15.10.11
Einige Artikel über mich
(Elternbrief des Gymnasiums Traben-Trarbach 2010/2011)
(Trierischer Volksfreund, 12. Mai 2011)
(PAD aktuell, Nr. 2, Juli 2011, 5. Jahrgang)
14.10.11
Adjektiv oder Substantiv?
Meine Schüler haben viele Probleme mit der Groß- und Kleinschreibung. Es fällt ihnen sehr schwer, zwischen Substantiven und anderen Wortarten zu unterscheiden. Sehr viele Übungen zu Substantiven haben wir gemacht. Sie haben gelernt, dass Nomen Lebewesen, Gegenstände, Vorgänge, Zustände, Begriffe und Eigennamen bezeichnen. Die Methode ist einfach: man muss es sich überlegen, ob ein Wort einen Artikel bei sich haben kann. Wenn ja, dann ist es ein Nomen.
Dann kamen jedoch schwierigere Sachen: Nomen, die von Adjektiven gebildet werden, z.B. das Schöne, das Phantastische, der Mutige. Dazu kommen die Adjektive nach Mengenangaben, die auch großgeschrieben werden, z.B. etwas Besonderes, manch Tolles, viel Schlimmes.
Hier sind Übungen, die ich für meine Schüler vorbereitet habe. Zuerst haben sie sich die Regeln gemerkt, dann haben wir viel geübt.
Dann kamen jedoch schwierigere Sachen: Nomen, die von Adjektiven gebildet werden, z.B. das Schöne, das Phantastische, der Mutige. Dazu kommen die Adjektive nach Mengenangaben, die auch großgeschrieben werden, z.B. etwas Besonderes, manch Tolles, viel Schlimmes.
Hier sind Übungen, die ich für meine Schüler vorbereitet habe. Zuerst haben sie sich die Regeln gemerkt, dann haben wir viel geübt.
Übungen zu Nomen
Hier sind einige Übungen zu Nomen, die ich für 5. und 6. Klasse vorbereitet habe (150 Grammatikübungen 5. bis 10. Klasse - Duden Verlag):
11.10.11
Übungen zur Groß- und Kleinschreibung
Arbeitsblätter mit Übungen, die ich für meine SchülerInnen vorbereitet habe (7. Klasse). Quellen: eigene Ideen, Übungsgrammatik für Fortgeschrittene (Hueber Verlag), 150 Grammatikübungen 5. bis 10. Klasse (Duden Verlag), Internet.
10.10.11
Fachsprache Biologie in Bezug auf Syntax
Die wichtigsten Merkmale der Fachsprache Biologie in Bezug auf Syntax:
- Genus verbi – Aktiv, Passiv – vor allem Aktiv, aber sehr viele Passivformen (das Passiv Präteritum – sehr wichtig):
Zustandspassiv: sind unterschieden, ist gesichert, waren aufgespalten, sind spezialisiert, sind eingeschlossen
Vorgangspassiv: wird umschlossen, wurde begünstigt, werden getragen, werden zusammengefasst, werden geboren, wird gewechselt
- Deverbalisierung - viele verblose Beschreibungen, Satzäquivalente, flektiertes Verb fehlt z.B. Überfamilie Perameloidea, Nasenbeutler, Australien und v.a. Neuguinea, Gebiss polyprotodont. Syndaktylie von 2. und 3. Zehe.
- vor allem HS-Stellung – Parataxe, z.B. die Säuger treten in der Oberen Trias auf, also früher als Vögel und Teleosteer. Ihre Verbindung zu den Reptilien blieben die Säuger eine nebensächliche kleine Gruppe. Sie waren früh in mehrere Linien aufgespalten: Triconodonta, Docodonta, Symmetrodonta, Multituberculata, Pantotheria. Nur die Pantotheria entwickelten sich zu den rezenten Säugern.
- relativ wenig Nebensätze, keine komplexen Sätze. Wenn schon, dann vor allem Relativsätze, die Attribute ersetzen. Auβerdem auch Objektsätze (dass, ob – indirekter Fragesätze), Adversativsätze (während – Gegensatz), Konzessivsätze (obwohl, auch wenn), Konsekutivsätze (sodass, so…, dass)
- Attribuierung
postponiertes Attribut: Kiefergelenk aus Dentale (Präpositionalattribut), Entfaltung neuer Hirnteile, eine Reihe primitiver Merkmale, die Zitzen der Mutter
anteponiertes Attribut: das vierkammerige Herz, das sekundäre Kiefergelenk, ausgestorbene Reptilvorfahren, das doppelte Gelenk des Hinterhauptes, das gegliederte Brustbein zwischen den Rippen, die primitivsten Säugetiere
das attributive Adjektiv: ökologisches Gleichgewicht
das Genitivattribut: Selbstreinigung des Flusses
das Präpositionalattribut: Selbstreinigung durch Organismen
- Apposition – eine substantivbezogene Ergänzung, verblos, z.B. ein Hautknochen, das Praearticulare,… oder von einem fast ringförmigen Knochen, dem Tympanicum
- Präpositionalphrasen – Voraussetzung für zunehmende Plastizität, im Hinblick auf
- Modus – Indikativ – vor allem einfache Aussagesätze (Satztyp), keine Fragesätze, kein Konjunktiv
- Tempus – vor allem Präsens (historisches Präsens – auch allgemeine Gültigkeit), dann Präteritum, Perfekt seltener
- modale Infinitivkonstruktionen – z.B. sind zu bringen, sind zu finden
- Modalverben mit Vermutungsbedeutung – muss erfolgt sein – Inf. II – Vermutung in der Vergangenheit über vergangenes vorzeitiges Geschehen - …muss schon in dieser Zeit die Aufspaltung in die Hauptordnungen erfolgt sein.
- Infinitiv mit zu – z.B. im Stande sein, fähig sein, in der Lage sein, es ermöglichen, die Möglichkeit haben
- Strukturen mit „es“ – es handelt sich um, es gibt, es geht um, es fehlt an, es kommt darauf an
- Personalpronomen – die in Fachtexten am häufigsten verwendeten Pronomina: er, sie, es (Sg.), sie (Pl.)
- Possesiva – Äquivalenten des Artikels – stehen in der Nominalphrase anstelle des Artikels – z.B. sein, seine, ihr, ihre.
- Genus verbi – Aktiv, Passiv – vor allem Aktiv, aber sehr viele Passivformen (das Passiv Präteritum – sehr wichtig):
Zustandspassiv: sind unterschieden, ist gesichert, waren aufgespalten, sind spezialisiert, sind eingeschlossen
Vorgangspassiv: wird umschlossen, wurde begünstigt, werden getragen, werden zusammengefasst, werden geboren, wird gewechselt
- Deverbalisierung - viele verblose Beschreibungen, Satzäquivalente, flektiertes Verb fehlt z.B. Überfamilie Perameloidea, Nasenbeutler, Australien und v.a. Neuguinea, Gebiss polyprotodont. Syndaktylie von 2. und 3. Zehe.
- vor allem HS-Stellung – Parataxe, z.B. die Säuger treten in der Oberen Trias auf, also früher als Vögel und Teleosteer. Ihre Verbindung zu den Reptilien blieben die Säuger eine nebensächliche kleine Gruppe. Sie waren früh in mehrere Linien aufgespalten: Triconodonta, Docodonta, Symmetrodonta, Multituberculata, Pantotheria. Nur die Pantotheria entwickelten sich zu den rezenten Säugern.
- relativ wenig Nebensätze, keine komplexen Sätze. Wenn schon, dann vor allem Relativsätze, die Attribute ersetzen. Auβerdem auch Objektsätze (dass, ob – indirekter Fragesätze), Adversativsätze (während – Gegensatz), Konzessivsätze (obwohl, auch wenn), Konsekutivsätze (sodass, so…, dass)
- Attribuierung
postponiertes Attribut: Kiefergelenk aus Dentale (Präpositionalattribut), Entfaltung neuer Hirnteile, eine Reihe primitiver Merkmale, die Zitzen der Mutter
anteponiertes Attribut: das vierkammerige Herz, das sekundäre Kiefergelenk, ausgestorbene Reptilvorfahren, das doppelte Gelenk des Hinterhauptes, das gegliederte Brustbein zwischen den Rippen, die primitivsten Säugetiere
das attributive Adjektiv: ökologisches Gleichgewicht
das Genitivattribut: Selbstreinigung des Flusses
das Präpositionalattribut: Selbstreinigung durch Organismen
- Apposition – eine substantivbezogene Ergänzung, verblos, z.B. ein Hautknochen, das Praearticulare,… oder von einem fast ringförmigen Knochen, dem Tympanicum
- Präpositionalphrasen – Voraussetzung für zunehmende Plastizität, im Hinblick auf
- Modus – Indikativ – vor allem einfache Aussagesätze (Satztyp), keine Fragesätze, kein Konjunktiv
- Tempus – vor allem Präsens (historisches Präsens – auch allgemeine Gültigkeit), dann Präteritum, Perfekt seltener
- modale Infinitivkonstruktionen – z.B. sind zu bringen, sind zu finden
- Modalverben mit Vermutungsbedeutung – muss erfolgt sein – Inf. II – Vermutung in der Vergangenheit über vergangenes vorzeitiges Geschehen - …muss schon in dieser Zeit die Aufspaltung in die Hauptordnungen erfolgt sein.
- Infinitiv mit zu – z.B. im Stande sein, fähig sein, in der Lage sein, es ermöglichen, die Möglichkeit haben
- Strukturen mit „es“ – es handelt sich um, es gibt, es geht um, es fehlt an, es kommt darauf an
- Personalpronomen – die in Fachtexten am häufigsten verwendeten Pronomina: er, sie, es (Sg.), sie (Pl.)
- Possesiva – Äquivalenten des Artikels – stehen in der Nominalphrase anstelle des Artikels – z.B. sein, seine, ihr, ihre.
9.10.11
J.S. Bach in Leipzig
Ich mag klassische Musik. Sie bewegt mich dazu, mich selbst besser zu verstehen und mich auf mich selbst zu konzentrieren. Wer hat den Namen Johann Sebastian Bach nicht gehört? Bach lebte von 1685 bis 1750. Er war ein deutscher Komponist des Barock. Ende Mai 1723 begann Bach seine Arbeit in Leipzig als Thomaskantor. Er war für die Musik in den vier Hauptkirchen der Stadt verantwortlich. Er beschäftigte sich mit dem Musikunterricht in der Thomasschule. Seine Stelle als Thomaskantor behielt er bis zu seinem Tod.
Hier ist ein wunderschönes Stück Musik von Bach zu hören. Ich könnte es stundenlang hören:
Vor der Thomaskirche in Leipzig befindet sich das Bach-Denkmal:
Thomaskirche:
Hier ist ein wunderschönes Stück Musik von Bach zu hören. Ich könnte es stundenlang hören:
Vor der Thomaskirche in Leipzig befindet sich das Bach-Denkmal:
Thomaskirche:
Leipzig - meine Fotos (Teil 1)
Die Stadt Leipzig habe ich vor einigen Jahren besichtigt. Man sagt, dass es eine der schönsten Städte Deutschlands ist. Ich kann mit Sicherheit sagen, dass Leipzig im Frühling wunderschön ist. Mehr Fotos, die ich damals gemacht habe, werdet ihr bald sehen können.
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