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28.9.11

Äsop/Heinrich Steinhöwel – Von dem Wolf und dem Lamm

Äsop erzählt über die Unschuldigen und über die arglistigen Betrüger die folgende Fabel.

Ein Wolf und ein Lamm, beide durstig, kamen an einen Bach, um dort zu trinken. Der Wolf trank oben am Bach und das Lamm fern unten. Als der Wolf das Lamm erblickte, sprach er zu ihm: „Warum trübst du mir das Wasser, wenn ich trinke?“ Das geduldige Lämmlein sprach: „Wie kann ich dir das Wasser trüben, das von dir zu mir fließt?“


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Ohne über diese Wahrheit des Lammes zu erröten, sagte der Wolf: „He, he, du verfluchst mich.“ Da antwortete das Lamm: „Ich verfluche dich nicht.“ – „Allerdings“, sprach der Wolf, „und vor sechs Monaten hat das dein Vater auch getan.“ Da sagte das Lamm: „Zu dieser Zeit war ich doch überhaupt noch nicht geboren.“ Da sagte der Wolf: „Du hast mir auch durch dein Nagen meinen Acker vollständig verwüstet und ihn zerstört.“ Da sagte das Lamm: „Wie soll das möglich sein, da ich doch noch gar keine Zähne habe.“ Da wurde der Wolf wütend und sprach: „Wenn ich auch deine Argumente und Ausreden nicht alle widerlegen kann, so will ich doch eine reichliche Mahlzeit an dir haben.“ Er fing das unschuldige Lämmlein, tötete es und fraß es auf.

Mit dieser Fabel will Äsop zeigen, dass bei boshaften und treulosen Anklägern Vernunft und Wahrheit keinen Platz finden kann. Solche Wölfe findet man überall.

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