Am Anfang des Romans zeigt Effi deutlich kindliche Züge, sie ist eine fröhliche junge Frau. Als ihre Mutter ihr sagt, dass der Baron um ihre Hand angehalten hat, ist Effi schockiert. Sie ist sich dessen bewusst, dass die kindliche Freiheit jetzt vergangen ist.
Zwischen ihr und ihrem Ehemann besteht ein großer Altersunterschied – Geert Innstetten ist 38, Effi ist 17. Sie ist ziemlich unreif, naiv, verspielt. Über Innstetten sagt sie, dass er adlig sei, Rang und Stellung habe. Aber Liebe erwähnt sie nicht. Von ihrem Ehemann wünscht sie sich Zärtlichkeit, Emotionalität, Zuwendung, Spontaneität, Komplimente, Anerkennung und dass sie gemeinsam etwas unternehmen. Innstetten ist ihr gegenüber kalt, steif, gleichgültig, schenkt ihr wenig Zeit. Sie langweilt sich zu Tode, das Alleinsein bedrückt sie. Effi will Kindlichkeit, Fröhlichkeit behalten. Sie ist Romantikerin und hat eine gewisse Vorstellung, wie die Ehe aussehen sollte. Sie hat einen Hang zum Spiel und Abenteuer und das kann sie von ihrem Ehemann nicht erwarten. Auch von dem Kessiner Leben ist sie enttäuscht – es ist ereignislos und monoton, nichts ist in der Gegend los.
Effi fühlt sich vollkommen alleine, wie eine Gefangene, sieht Gestalten und hört Stimmen. Sue ist einsam, wird von den ansässigen Menschen als eine Fremde wahrgenommen und so bemühen sich die meisten darum, Dinge an ihr zu finden, die ihnen nicht gefallen. Einen guten Kontakt kann sie nur zum Apotheker – Alonzo Gieshübler – aufbauen.
Ihr Mann ist so ernst und konservativ, dass sie Angst hat, ihm über ihre Spukeinbildungen zu erzählen. Er könnte sie auslachen oder sogar verachten. Sie entscheidet sich dafür und er beruhigt sie. Er meint, es würde sich wenig unterstützend auf seine Karriere auswirken. Er macht zugleich den Eindruck, dass er selbst an Geister glaubt. Trotzdem hält er Effis Beschreibungen nicht für wahr.
Effi sehnt sich nach ihrem Familienhaus in Hohen-Cremmen und kommt dorthin sehr gerne zurück. Sie erzählt ihrer Mutter von ihrer Angst vor Geistern im Haus und beklagt sich über Innstettens Verhalten.
Effi ist fürsorglich und sensibel – sie stellt Roswitha ein und fühlt Mitleid mit ihr, als sie ihre traurige Geschichte hört.
In Kessin lernt Effi Major Crampas kennen. Er ist völlig anders als ihr Ehemann – spontan, er schenkt ihr Zeit und Anerkennung, spricht mit ihr. Effi ist sich jetzt dessen bewusst, dass ihr Ehemann mit diesen Geistergeschichten etwas bezwecken will. Erstens will er Aufmerksamkeit erregen, denn Spukhäuser sind interessant (das kann hilfreich im Wahlkampf sein und Karriere fördern). Zweitens will er Effi in Angst vor dem Übernatürlichen versetzen und sie dadurch erziehen (durch die Angst soll sie auf sündhafte Gedanken während Innstettens Abwesenheit nicht kommen).
Die Beziehung Effis mit Crampas spielt nicht auf der sexuellen Ebene. Effi freut sich, dass jemand ihr Zeit schenkt und mit ihr anteilnahmsvoll spricht. Crampas schwärmt gefühlvoll vom Dichter Heinrich Heine und von dessen Liebesgedichten. Diese Bekanntschaft wird Effi mit der Zeit lästig. Sie freut sich darauf, ein neues Leben in Berlin anzufangen. Innstetten wird dort zum Ministerialrat ernannt. Effi wird ihre Affäre endlich los. In Berlin fühlt sie sich wesentlich wohler als in Kessin. Trotzdem hat sie Todesangst davor, dass ihre Beziehung mit Crampas ans Tageslicht kommt.
Sieben Jahre in Berlin vergehen und Effi bekommt nach einer Tochter keine weiteren Kinder und daher wird ihr eine Kur in Schwalbach und in Ems verordnet. Als sie sich dorthin begibt, findet ihr Ehemann die Briefe an Crampas. Er handelt nach gesellschaftlichen Konventionen und Prinzipien und fordert Crampas zum Duell heraus, in dem Crampas fällt. In ihr Haus nach Berlin darf Effi nicht mehr zurück, in wenigen Wochen soll die Scheidung ausgesprochen werden und das Erziehungsrecht über Tochter Annie wurde ihr abgesprochen. In Ihr Elternhaus darf sie auch nicht zurück – ihre Eltern würden vom restlichen Adel ausgeschlossen werden.
Effi mietet sich ein Zimmer in einer kleinen Pension und verdient mit Malunterricht. Auf diese Art und Weise vergehen drei Jahre. Im Laufe der Zeit wird sie immer häufiger krank, ihr Zustand verschlechtert sich.
Eines Tages sieht sie auf dem Rückweg vom Malunterricht ihre Tochter Annie und der Wunsch wird immer größer, sie wiederzusehen. Es kommt zu einem Treffen, aber Effi ist dann sehr enttäuscht – ihre Tochter ist ihr gegenüber kalt und gleichgültig.
Effis Eltern lassen sie nach Hohen-Cremmen zurückkommen. Dort kann sie wieder eine gute Beziehung zu ihren alten Freunden aufbauen. Sie fühlt sich auch glücklicher und ruhiger. Sie denkt über den Himmel und den Tod nach. Effi hat keine Angst mehr vor dem Sterben. Sie schiebt die ganze Schuld auf sich. Einige Wochen später stirbt sie.
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