„Der Tor und der Tod” ist ein Einakter. Hofmannsthal war 19, als er ihn schrieb. An der Stelle von Claudio könnte jeder Mensch stehen, er ist ein Repräsentant. An seiner Stelle könnte sich jedermann befinden.
Man sollte das Leben genießen. Erst im Augenblicke des Todes weiß der Mensch das Leben zu schätzen.
Claudio ist ein junger Mensch, Anfang 20, aus einer wohlhabenden Familie. Er muss sich keine Sorgen um finanzielle Sachen machen, muss nicht arbeiten. Er wird als Faust der Jahrhundertwende bezeichnet – ist unglücklich, will immer mehr unternehmen, entscheidet sich für sehr drastische Maßnahmen. Claudio will mit dem Tode verhandeln und das erinnert an den Teufelspakt. Er will, dass der Tod Erbarmen zeigt.
Claudio lebt in Isolierung. Er distanziert sich von der Welt, von der Umwelt. Es scheint, als ob er zu dieser Welt nicht gehören würde, als ob er an diesem Leben nicht teilnehmen würde. Er ist sich dessen nicht bewusst, dass sein Leben verpfuscht ist. Empfindungen, Gefühle sind ihm fremd. Er war ein Beobachter, ein Zuschauer des Lebens. Claudio hat bestimmte Vorstellungen – er meint, es erwartet ihn etwas Besseres.
Er stilisiert alles zu einem Kunstwerk. Er muss erkennen, dass man Kunstwerke mit der Realität nicht vergleichen sollte, weil sie perfekt, einwandfrei sind. Er hat erwartet, dass alles so sein wird wie in einem Kunstwerk – Umgebung und Menschen. Claudio will, dass die Welt so ist wie auf den Bildern – das ist die Ursache für seine Isolierung, für die Außenseiterposition. Die Wirklichkeit entspricht nicht seinen Vorstellungen.
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