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18.3.12

Frank Wedekinds Menschenbild

Der Mensch war für ihn ein böses Tier, das sich in allen Lebenshandlungen von seinen Instinkten leiten lässt, das ohne den sexuellen Genuss nicht auskommen könnte. Kultur und Moral bilden lediglich eine Hülle, unter welcher die Triebe, vor allem der erotische Trieb, brodeln und das menschliche Handeln determinieren. Wedekind kritisierte die Menschennatur nicht, er trat nicht in der Rolle eines strengen Richters auf, der sich im Namen der höheren Werte gegen die animalische Anlage im Menschen auflehnt. Das Wilde, Ungezügelte, Egoistische der menschlichen Natur wird bei Wedekind gelobt. Das Recht auf ein uneingeschränktes Sichausleben wird dem Menschen zugesprochen.

Kein Wunder also, dass Wedekind in Konflikt mit der bürgerlichen Gesellschaft und ihren Moralvorstellungen geraten ist. Er hielt dieser Gesellschaft vor, dass sie, ihre Moralgesetze im Schilde tragend, den Menschen an der Selbstverwirklichung hindert, ihm ein fades und farbloses Dasein aufzwingt. Eben diese Moral stellt die Quelle von jedem menschlichen Unglück und jeder menschlichen Tragödie dar.

Er behandelte in seinen Werken kontroverse Themen, z.B. die verdrängte Sexualität oder die Pubertätsproblematik. Wedekind hat die Menschen in 2 Gruppen eingeteilt:

Fleisch bleibt Fleisch im Gegensatz zu Geist“ – jeder Mensch hat seine Natur, die Natur hat eigene Triebe, die früher oder später auf die Oberfläche kommen, die man ausleben sollte. Der Geist ist die höchste Instanz.

Fleisch hat eigenen Geist“ – die Natur, das Fleischliche ist genauso wichtig wie das Geistige.

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