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11.10.12

Deutschland. Ein Wintermärchen: Caput XVII

Der Dichter erinnert sich an die Auseinandersetzung mit dem Kaiser Rotbart, die in seinem Traum stattgefunden hat. Normalerweise redet man auf diese Art und Weise mit den Herrschern nicht. Er scheint sich dafür zu schämen. Er fährt durch einen Wald, sieht Eichen, Birken. Die „nackte hölzerne Wirklichkeit“ lässt ihn sich ernsthaft fühlen und die Worte sagen:

»Vergib mir, mein teurer Kaiser!

Vergib mir, o Rotbart, das rasche Wort!
Ich weiß, du bist viel weiser
Als ich, ich habe sowenig Geduld –
Doch komme du bald, mein Kaiser!


Dies wird natürlich ironisch gemeint. Das Guillotinieren hat dem Kaiser nicht gefallen. Er sollte weiter mit dem Schwert kämpfen und „bei alten Mitteln bleiben“. Damals hat man Adelige mit dem Schwert, aber Bürger und Bauern mit dem Strick hingerichtet – auch darin zeigte sich die Teilung der Gesellschaft. Heine kritisiert hier die Ständegesellschaft, die in Zeiten des Heiligen Römischen Reiches der Deutschen Nation etwas Gewöhnliches war. Das Heilige Römische Reich dauerte bis 1806.

Heine stellt das Alte (Schwert, Strick, Halsgericht, Ständegesellschaft) dem Neuen (Guillotinieren, Schauspielhäuser) gegenüber. Er stellt jedoch nicht fest, dass das Neue besser ist, sondern dass es einer Verbesserung und einer Veränderung bedarf.

In dem Abschnitt XVII spricht sich Heine gegen die Ständegesellschaft aus. Er erwähnt ausdrücklich, dass alle Menschen „Gottesgeschöpfe“ sind und dass sie deshalb die gleichen Rechte haben sollten.

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