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23.10.12

Deutschland. Ein Wintermärchen: Caput XVIII

Der Dichter kommt nach Minden, wo preußische Festungen sich befinden.  Am Abend kommt er in einer Burg an. Die Atmosphäre ist nicht einladend:

Die hohen Bastionen schauten mich an,
So drohend und verdrossen;
Das große Tor ging rasselnd auf,
Ward rasselnd wieder geschlossen.


Ach! meine Seele ward betrübt,
Wie des Odysseus Seele


Im Wirtshaus schmeckt ihm das Essen nicht, in der Nacht kann er nicht schlafen. „Verfluchter Quast“ raubt ihm die Ruhe:

Er hing mir, wie des Damokles Schwert,
So drohend über dem Haupte!

Der Dichter fühlt sich unsicher, bedroht, gefährdet, schutzlos. 

Der Quast scheint ein Schlangenkopf zu sein, scheint ihm zu drohen:

»Du bist und bleibst in der Festung jetzt,
Du kannst nicht mehr entwischen!«

Der Dichter wünscht sich, wieder in Paris zu sein. Es ist ihm seltsam zumute, er ist sich der Zensur bewusst. Er hört schauererregende Geräusche, fühlt sich wie „an eine steile Felsenwand gebunden“, also erstarrt, gelähmt, versteinert. Der Quast ist wie der preußische Adler – frisst ihm „die Leber aus der Brust“, nimmt ihm seine Energie weg.

Am Morgen verreist er und ist erleichtert, weil die schreckliche Nacht zu Ende gegangen ist.

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