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12.4.11

Aufklärung und Vorromantik als Wegbereiter der Romantik

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In der gegenwärtigen Romantikforschung wird der Einfluss der Aufklärung auf die  Romantik betont, wobei die Romantik als ihre Erbin betrachtet wird (vgl. SCHMITZ-EMANS 2004: 27).  Sie beeinflusst vor allem die Frühromantiker, die aufklärerische Leitidee einer Integration von literarischen, psychologischen, philosophischen, naturwissenschaftlichen und ästhetischen Konzepte übernommen haben. Der wichtigste Gedanke der Aufklärung, welchen die Romantiker sich zu Eigen gemacht haben, ist die Idee der Progression:
Der einzelne Mensch gilt als entwicklungsfähig zum Höheren. Auch die Geschichte wird zunächst als Prozess solcher Höherentwicklung interpretiert – und wo dies nicht geschieht oder diese Deutung in Frage gestellt wird, da erfolgen Zeit- und Kulturkritik doch immerhin vor dem ideellen Hintergrund der Progressionsidee (ebd.). 

Die aufklärerische Kultur war eine Verstandeskultur und die Harmonie von Vernunft und Phantasie eine Leitidee des romantischen Diskurses.
Der Philosoph Jean-Jacques Rousseau (1712-1778) kritisierte stark die aufklärerische Verstandeskultur, die  er als mechanisch beschrieb und in der er keinen Platz für die Empfindungen und für die Natur sah. Der Dichter ist seiner Ansicht nach ein schöpferisches Individuum, das von Leidenschaften und Empfindungen beeinflusst wird und kein starren Regeln der klassizistischen Poetik folgender „poeta doctus“. Rousseau war Wegbereiter der spätaufklärerischen und vorromantischen Kultur: er war für die Freisetzung des individuellen Gefühls, gegen die Ständegesellschaft und gegen restriktive politische Systeme. Nachhaltig ist seine Wirkung auf die Frühromantik, es gilt aber zu Recht zu sagen, dass es eine eher indirekte Wirkung ist. Seine Anschauungen werden von Goethe und Herder[1] vermittelt. 

In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstanden in England neue Konzepte, die in der Literaturgeschichte den Namen „Vorromantik“ tragen. In dieser Zeit beginnt dort die Abwendung von der antiken Poetik und Ästhetik, wessen Ausdruck eine von natürlichen Leidenschaften erfüllte Poesie findet. In dieser Zeit wird der Roman zu einer der wichtigsten literarischen Gattungen. Die bürgerliche Kultur der Empfindsamkeit hat einen starken Einfluss auf die Romanliteratur, wobei es eher ein deutsches Phänomen ist. 

Prägend für die Romantik ist die Genieästhetik, mit der sich Anthony of Shaftesbury (1671-1713) und Robert Wood befassen. Shaftesbury prägt die Formel vom poetischen Genius als einem zweiten Schöpfer und Wood veranschaulicht in seinem „Essay on the Original Genius of Homer“ die geniale Natur Homers. Edward Youngs (1683-1765) „Night thoughts“ (1741/43) beeinflussen die Ideenwelt der ganzen Epoche, ähnlich wie „Fragments of Ancient Poetry“ (1760) vom schottischen Dichter James McPherson (1736-1796), der den Verfasser und Helden Ossian erfunden hat. Ossian ist leidenschaftlich, melancholisch und besitzt die Natürlichkeit des poetischen Ausdrucks, die zum Vorbild für die romantischen Dichter wird. 

Eine besondere Art des romantischen Romans ist der Schauerroman, welcher auf die „Gothic Novel“ zurückgeht: Verbrechen und Liebe, eine nächtliche Atmosphäre, Schauplätze wie Burg und Kloster, die Situierung im Mittelalter oder doch in früherer Zeit, entfesselte Leidenschaften und Gewalttaten aus Passion (SCHMITZ-EMANS 2004: 28) werden zu inhaltlichen Elementen, die in keinem Schauerroman fehlen. 

Die Natur gewinnt an Bedeutung in der romantischen Literatur. Schon Johann Gottfried Herder gibt seinem Neuverständnis des individuellen Dichters Ausdruck – die Quelle der Kunst des Dichters befindet sich in seiner eigenen Natur. Auch seine Beiträge zur Geschichtsphilosophie sind für die Romantik prägend – in seinen „Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit“ (1784-1791) stellt er historische Prozesse als organologisch konzipierte Wachstums- und Verfallsprozesse (SCHMITZ-EMANS 2004: 28) dar. Einzelne Völker sind individuell und diese Idee wird auch von J. G. Hamann[2] aufgegriffen, wessen Interesse vor allem dem Individuellen gilt. Er spricht sich für den Rousseauismus aus, indem er die rationalistische Philosophie und Theologie kritisiert. Die sinnenfeindliche Betrachtung der Welt lässt keinen Platz für die Befreiung des eigenen Wesens und der Natur des Menschen und führt zur Entfremdung von Gott. Nach Hamann kann sich Gott nur in der Natur offenbaren, wobei er nicht nur die Menschennatur meint, sondern auch die den Menschen umgebende Natur. 

Im Zeichen des Pietismus, also des Protestes gegen die kirchliche Orthodoxie, wird das subjektive religiöse Empfinden bejaht. Aus diesem Grunde gilt das besondere Interesse der Romantiker den innerseelischen Prozessen, der subjektiven Selbstmitteilung, dem persönlichen Erleben. An Bedeutung gewinnen solche Textformen wie Briefe, Tagebücher, Autobiographien, in welchen die Introspektion und die Rückwendung auf sich selbst eine Rolle spielen. Damit hat auch die Entwicklung der Psychologie es zu tun – ausgerechnet in der Vorromantik, von 1783 bis 1793 erscheint eine Zeitschrift von Karl Philipp Moritz „Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde“. Eine intensive, lebhafte Diskussion über das menschliche Innere hat einen starken Einfluss auf die romantische Literatur, deren Werke sehr oft dieser Thematik gewidmet werden (z.B. „Der Sandmann“ von E.T.A. Hoffmann). 

Abschließend kann festgestellt werden, dass die Spätaufklärung, der Rousseauismus, die englische Vorromantik, die Geschichtsphilosophie von Herder, das romantische Naturverständnis von Hamann wie auch die Entwicklung der Psychologie den Weg für die Romantik gebahnt haben. Die Romantiker haben diese Ideen entwickelt und so entstanden die Konzepte der Romantik. 

Źródła / Quellen:


SCHMITZ-EMANS, Monika (2004): Einführung in die Literatur der Romantik. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.


[1]             Johann Gottfried von Herder (1744-1803) – ein deutscher Dichter, Philosoph, Theologe, Vertreter der Weimarer Klassik.
[2]             Johann Georg Hamann (1730-1788) – ein deutscher Philosoph und Schriftsteller.

4 komentarze:

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