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23.4.11

Phasen der deutschen Romantik - Spätromantik

Mój autorski tekst / mein Text:

Im Unterschied zur Frühromantik dominieren in der Spätromantik locker zusammengesetzte Gruppen. Regional ausgeprägt waren „Schwäbische Schule“ (deren Hauptvertreter der große Märchendichter Wilhelm Hauff war) oder „Rheinromantik“. Tieck hat in Dresden seine eigene Gruppe organisiert. Seit 1820 beginnen sich Revolutionäre durchzusetzen, die in den 30ern als Jungdeutsche in die Geschichte eingehen werden – ganz entschieden grenzen sie sich von der Romantik ab (vgl. SCHWERING 2003: 65-66). Das Zentrum der katholisierenden Spätromantik war München, aber in Wien ist F. Schlegel bis 1829 tätig und strebt nach der Wiederherstellung der katholischen Kirche, die von den Säkularisationen von Napoleon schwer betroffen wurde. Die von ihm begründete Zeitschrift „Concordia“ (1820/23) ist auch katholisch eingerichtet. In ihr wird das politisch-philosophische Profil einer katholischen Romantik (vgl. ebd., 68) präsentiert. Seit den 1820/1830er Jahren versammeln sich im Münchner Umkreis viele Romantiker, die sich zum Katholizismus bekennen. Es sind u.a. Eichendorff, der in seinen religions- und literaturgeschichtlichen Arbeiten der 1840er und 1850er Jahre einen katholischen Standpunkt vertritt und Brentano, der sich 1817 spektakulär zur katholischen Religion bekannt hat. Von dem Zeitpunkt an konzentriert er sich auf religiöse Schriften, untern denen z.B. „Das bittere Leiden unseres Herrn Jesu Christi“ (1832/33) zu nennen ist. 

Im Jahre 1833 übersiedelt Brentano nach München, wo sein guter Bekannter aus Heidelberger Tagen, Joseph Görres, als Professor tätig ist. In dieser Zeit halten sich dort auch Franz von Baader[1] und Friedrich Schelling[2] auf. Der bayerische König Maximilian I. hatte die Absicht, an der Münchener Universität ein Zentrum einer katholischen, konservativen Politik einzurichten. Aus diesem Grunde war die katholische Spätromantik in akademischer Hinsicht mageblich beeinflussend. Zu ihren wichtigsten Erträgen gehört auch „Christliche Mystik“ Görres‘ (vgl. KREMER 2007: 49-50). 

Für die Spätromantik ist die Präferenz des historischen Romans prägend. In Eichendorffs zweitem Roman, „Dichter und ihre Gesellen“ (1834), muss der Protagonist über seinen Lebensweg entscheiden. In den Text mischen sich ästhetische Töne hinein, wenn über die Funktion des Dichters reflektiert wird. Ludwig Tieck ist einer der wenigen romantischen Autoren, dessen Texte die frühe, mittlere und späte Romantik verbinden. Sein spätromantischer Historismus wird in zwei historischen Romanen geschildert. „Aufruhr in den Cevennen“ (1826) erzählt über den Aufstand der protestantischen Camisarden gegen die Zwangskatholisierung. Tiecks Interesse gilt sowohl der Wiedergabe der realistischen historischen Verhältnisse, als auch den Problemen des christlichen Glaubens und dem christlichen Ethos. Der Roman „Vittoria Accorombona“ (1840) behandelt die Umbrüche in der Frühen Neuzeit im 16. Jahrhundert. Es ist ein Intrigenspiel, in dem eine Kritik gesellschaftlicher Zwangsmoral zum Ausdruck gebracht wird. Im Kreis von geläufigen romantischen Motiven wie Wahnsinn, Angstträume und Ahnungen werden individuelle Freizügigkeit und Amoralität gelobt (vgl. ebd., 141-142, 154-155). Wilhelm Hauffs historischer Roman „Lichtenstein“ (1826) basiert auf einer württembergischen Sage und hat das Unabhängigkeitsstreben einiger schwäbischer Ritter zum Inhalt, fokussiert um den Untergang des Lichtenstein-Geschlechts, gegen die imperialen Bestrebungen des kaiserlichen Bundes zu Beginn des 16. Jahrhunderts (ebd., 156). Mit dem Adjektiv „romantisch“ meint Hauff nicht mehr die progressive Universalpoesie, sondern den Historismus des heroischen deutschen Rittertums (vgl. ebd., 155-156). Unter bedeutenden spätromantischen Kunstmärchen sind vor allem die Märchen Hauffs zu nennen. Das bekannteste ist „Das kalte Herz“ (1827). Zu wichtigeren spätromantischen Erzählungen wird Tiecks „Des Lebens Überfluß“ (1839) gezählt. Unter Novellen zeichnet sich Eichendorffs „Aus dem Leben eines Taugenichts“ (1826) aus, in der die romantische Poesie allegorisiert und überdacht wird (vgl. SCHWERING 2003: 73). 

Heinrich Heines lyrisches „Buch der Lieder“ (1827) wird zeitlich zur Spätromantik gerechnet, obwohl es einen deutlichen Abstand zum romantischen Literaturverständnis einhält. Beherrschend ist in seinen Gedichten das Liebesthema. Der polnische Germanist  Z. Światłowski behauptet, dass es nicht der Fall ist, dass Heines Gedichte die realen Liebesverhältnisse und Enttäuschungen treu widerspiegeln. Viele Gedichte entstanden in der Rückschau einige Jahre danach, nachdem das unmittelbare Erlebnis schon verblast war. Heine hat also seine Liebeserfahrungen und sein Liebesleiden stilisiert, sublimiert. Das Thema des Liebesleides gestaltet er in immer neuen Variationen. Auf diese Weise entgeht er der Eintönigkeit - mal klagt er, mal spottet er über sich selbst, über die eigenen Illusionen, über den eigenen Schmerz. Abwechselnd zeigt er sich sentimental und ironisch. Diese Schreibweise war völlig neu - viele zeitgenössische Leser reagierten verständnislos  oder fühlten sich gar irritiert. Gegen Heine wurde der Vorwurf der Frivolität und der zynischen Frechheit erhoben. Das beruhte freilich auf einem Missverständnis und konnte auf die Dauer dem Ruhm des Dichters keinen Abbruch tun. Heine hat viel vom Volkslied übernommen, sich die Melodik und die Gefühlsintensität des Volkslieds zu Eigen gemacht[3].

Źródła / Quellen:
KREMER, Detlef (2007): Romantik. Lehrbuch Germanistik. 3., aktualisierte Auflage. Stuttgart / Weimar: Verlag J.B. Metzler.

SCHWERING, Markus (2003): Zeitgeschichte. In: Schanze, Helmut (Hrsg.): Romantik-Handbuch. 2., durchgesehene und aktualisierte Auflage. Stuttgart: Alfred Kröner Verlag. 


[1]             Benedict Franz Xaver von Baader (1765-1841) – ein deutscher Arzt, Bergbauingenieur und Philosoph.
[2]             Friedrich Wilhelm Joseph Ritter von Schelling (1775-1854) – einer der Hauptvertreter des deutschen Idealismus.
[3]             Diese Informationen wurden dem unveröffentlichten Vortrag von Prof. Dr. Z. Światłowski vom 7.11.2007 entnommen (Universitaet Rzeszów / Polen). 


3 komentarze:

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