Der Dichter schreibt darüber, dass er sich nach dem Vaterland gesehnt hat, als er im Exil gelebt hat. Er beschreibt schlaflose Nächte des Exils. In Deutschland schläft er ruhig, frei, obwohl sein Land eigentlich nicht frei sei: Franzosen und Russen gehöre das Land, das Meer den Briten. Die Deutschen hätten die Herrschaft in der Luft – „im Luftreich des Traums“:
Hier üben wir die Hegemonie,
Hier sind wir unzerstückelt;
Die andern Völker haben sich
Auf platter Erde entwickelt. – –
Die Rede ist von der deutschen Seele, die frei ist. Heine kritisiert den deutschen Geist, andererseits fühlt er sich darauf stolz, er fühlt sich mit seinem Volk vereint, alles in der Umgebung muss erbleichen:
Man schläft sehr gut und träumt auch gut
In unseren Federbetten.
Hier fühlt die deutsche Seele sich frei
Von allen Erdenketten.
Sie fühlt sich frei und schwingt sich empor
Zu den höchsten Himmelsräumen.
O deutsche Seele, wie stolz ist dein Flug
In deinen nächtlichen Träumen!
Der Dichter erzählt seinen Traum: im Mondschein geht er die Straßen entlang. Sein dunkler Begleiter folgt ihm. Sie wandern wieder zum Domplatz, gehen herein. Im Traum herrschen Tod, Schweigen, Dunkelheit. Die Lichter im Dom brennen. Beide begeben sich in die Drei-Königs-Kapelle. Die Drei Könige scheinen lebendig zu sein. Einer der Könige ihnen hält eine Rede: er verlange Respekt, weil er tot ist, weil er ein König, ein Heiliger ist. Der Dichter antwortet, dass er der Vergangenheit gehöre, dass sein Platz im Grab sei. Sein Dämon zerschmettert „die armen Skelette des Aberglaubens“:
Blutströme schossen aus meiner Brust,
Und ich erwachte plötzlich.
Der Dichter will das Bild der Deutschen als eine vereinte, stolze, mutige, freie Nation darstellen. Es klingt wie eine Lobeshymne, aber es gibt hier ein ironisches Element – die Freiheit des Geistes existiert nur im Traum, es gibt keine reale, politische Freiheit. Nach Heine ist der Stolz ein wenig zu hoch, die Deutschen seien mit ihrem Geist zu hochmäßig. Sie bilden sich ein, dass sie mehr sind, als sie wirklich sind.
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