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10.9.12

Deutschland. Ein Wintermärchen: Caput XII

Es ist Nacht, der Dichter befindet sich im Wald. Er reist mit der Chaise (Postkutsche). Ein Rad geht um Mitternacht los, die Kutsche muss im nahe gelegenen Dorf repariert werden. Der Dichter bleibt im Wald alleine und hört Wölfe heulen. Er ist glücklich, hier zu sein. Es ist, als würden die Wölfe ihn zu Hause willkommen heißen. Er fühlt sich wie ein Wolf, die Wölfe symbolisieren die Deutschen. Heine kommt zurück und man begrüßt ihn in der Heimat.

Die Wölfe sind reserviert, aber er versichert ihnen, dass er ein Wolf wäre, auch wenn er einen Schafspelz anhätte. Er sei kein Franzose. Er sei zwar im Ausland gewesen, aber er vertrete die französischen Interessen nicht. Man könne an ihm nie zweifeln. Er habe die Heimat nie verraten, die Fronten nicht gewechselt.

Der Dichter dankt seinen Landsleuten für das Vertrauen, er kennt seine Wurzeln:

Ich bin kein Schaf, ich bin kein Hund,
Kein Hofrat und kein Schellfisch –
Ich bin ein Wolf geblieben, mein Herz
Und meine Zähne sind wölfisch.

Ich bin ein Wolf und werde stets
Auch heulen mit den Wölfen –
Ja, zählt auf mich und helft euch selbst,
Dann wird auch Gott euch helfen!


Der Dichter erwähnt Gustav Kolb, den Herausgeber der „Augsburger Allgemeinen Zeitung“, der mit ihm befreundet war und seinen Text publizierte.

Im 12. Abschnitt kritisiert Heine vor allem die politischen Zustände, auch Vorurteile, die herrschen. Er ruft zum Kampf auf, der seinen Zeitgenossen viel Gutes, aber auch viel Schlechtes bringen kann. Es kann festgestellt werden, dass Heine Propaganda betreibt. Im Text „Deutschland. Ein Wintermärchen“ kritisiert er übrigens den deutsch-preußischen Militarismus, die nationale Borniertheit, die philisterhaften Vorurteile, den Chauvinismus.

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