Caput XXVII:
Der Dichter freut sich, dass die Verhältnisse in seinem Vaterland sich
langsam ändern. Die Lügen, die Unfreiheit, die Heuchelei werden bald nicht mehr
vorhanden sein.
Ein neues „Geschlecht“ kommt. Der Dichter erwartet, dass junge,
aufgeschlossene, tolerante Menschen das Bild Deutschlands positiv beeinflussen
werden. Sie sollten die Dichtung, die Literatur verstehen, sie nicht einzuschränken
versuchen, sich vor der Zensur nicht verbeugen. Die positive Entwicklung sei
schon sichtbar:
Schon knospet die
Jugend, welche versteht
Des Dichters Stolz und Güte,
Und sich an seinem Herzen wärmt,
An seinem Sonnengemüte.
Des Dichters Stolz und Güte,
Und sich an seinem Herzen wärmt,
An seinem Sonnengemüte.
Heine will das Positive besingen. „Die Saiten [seiner] Leier“ lauten
feierlich und fröhlich, so wie in der Vergangenheit.
Er spricht den König von Preußen (Friedrich Wilhelm IV., der 1840-1861 regierte) an und behauptet,
dass Aristophanes‘ Werke (z. B. Komödien „Die Vögel“ und „Die Frösche“) bestimmt
zensiert würden und dass er selbst sicherlich hingerichtet würde. Das Volk müsste
unwiderrufliche Entscheidungen des Königs akzeptieren. Heine fordert den König
dazu auf, die Dichter zu „schonen“, sie nicht zu beleidigen, verschiedene Lebensauffassungen
zu dulden.
Heine warnt den König vor der Hölle, weil „die Götter bestrafen“. Am Tage,
an dem Christus kommt und das Gericht hält, werden die Ungerechten ihre
grausame, verbrecherische Taten bereuen. Das Feuer der Hölle ist heiß, man kann
sich von ihm nicht befreien.
Doch gibt es Höllen, aus
deren Haft
Unmöglich jede Befreiung;
Hier hilft kein Beten, ohnmächtig ist hier
Des Welterlösers Verzeihung.
Unmöglich jede Befreiung;
Hier hilft kein Beten, ohnmächtig ist hier
Des Welterlösers Verzeihung.
[…]
Kein Gott, kein Heiland
erlöst ihn je
Aus diesen singenden Flammen!
Nimm dich in acht, daß wir dich nicht
Zu solcher Hölle verdammen.
Aus diesen singenden Flammen!
Nimm dich in acht, daß wir dich nicht
Zu solcher Hölle verdammen.
Schon Dante schilderte die Hölle bildhaft. In seinen „schrecklichen
Terzetten“ werden die Leiden der Seelen in der Hölle dargestellt.
Brak komentarzy:
Prześlij komentarz