Martin von Tours wurde 316 oder 317 in Pannonien (Ungarn) als Martinus geboren und wuchs als Sohn eines römischen Offiziers in Oberitalien auf. Mit 15 Jahren wurde er Soldat, später ebenfalls Offizier der römischen Kaiser. 354 ließ sich Martin in Amiens in Frankreich taufen. Zwei Jahre später quittierte er den Militärdienst, lebte als Einsiedler und Mönch, gründete Kloster. 371 wurde er zum dritten Bischof von Tours geweiht. Als solcher besuchte er mehrmals die Kaiserstadt Trier. Der Überlieferung nach gründete er am Moselufer eine Kirche zu Ehren des Heiligen Kreuzes, die später zur Abtei St. Martin (heute: Studentenwohnheim Martinskloster) wurde. Am 8. November 397 starb Bischof Martin; er wurde am 11. November in Tours begraben. Ab dem 5. Jahrhundert wurde er als Heiliger verehrt.
(mehi, Trierischer Volksfreund. Di., 8. November 2011, Nr. 259)
St. Martin wird als ein Mann auf dem Pferd dargestellt, der süßes Gebäck an die Kinder verteilt.
(Foto: dreamguides.edreams.de)
Das Teilen ist sein Zeichen. Diese Symbolik wird folgendermaßen erklärt:
Der Soldat Martinus traf im Winter einen armen Mann. Er hatte nur Waffen und einen Soldatenmantel dabei. Er nahm also sein Schwert und teilte den Mantel mitten entzwei, um den einen Teil dem Armen zu geben. Im Traum erschien ihm Jesus, der ihm für diese wohltätige Tat dankte. Es war für Martinus ein Ansporn, sich taufen zu lassen. Darüber erzählen die Martinslieder, die die Kinder bei den Umzügen singen.
In Deutschland sind die Umzüge populär. Vor allem Kinder nehmen an ihnen teil, sie halten Laternen in der Hand und singen Lieder vom heiligen Martin. Oft werden knusprige Zuckerbrezeln verteilt.
Früher fing die Fastenzeit am 11. November an und die Mönche verteilten an diesem Tag in Klöstern das Essen an arme Menschen (das sog. Armenbrot). Am 11. November begann auch das neue Wirtschaftsjahr der Bauern.
Gebäcke, die zu religiösen Anlässen in Form von Menschen, Heiligen, Tieren oder Symbolen gebacken wurden, werden Gebildebrote genannt.
(Foto: blog.ljcfyi.com)
Sie werden zu Tagen geschenkt und gegessen, die zu den Motiven in Beziehung stehen wie etwa die Martinsbrezel. Aber es gibt noch mehr Gebäcke zum Martinstag. In Süddeutschland wurden am 11. November Martinsgeigen, große Weißbrote, in der Kirche geweiht und an die Armen verschenkt. Martinsküchlein (Schmalzgebäck) und Martinslaible (Hefezopf) gab der Bauer den Arbeitern, gaben Erwachsene den Kindern. Außerdem gibt es Martinshörnchen aus Hefe- oder Mürbeteig in Hufeisenform.
(mehi, Trierischer Volksfreund. Di., 8. November 2011, Nr. 259)
Quellen:
- eigenes Wissen
- Trierischer Volksfreund. Di., 8. November 2011, Nr. 259
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