Woyzeck, der Protagonist des Dramas von Georg Büchner, lebt in einer Gesellschaft, in der die Armen keine Hoffnung auf eine Verbesserung haben. Er ist Soldat, außerdem nimmt er an einem Experiment teil, schneidet Stöcke und rasiert den Hauptmann, um etwas mehr Geld zu verdienen. Das Geld gibt er seiner Geliebten – Marie. Die beiden haben ein Kind – Christian, aber sind nicht verheiratet. Woyzeck möchte Marie heiraten, aber hat kein Geld für die Trauung. Der Hauptmann wirft ihm vor, dass er ein Kind „ohne den Segen der Kirche“ habe. Aber in dieser Welt hängen Tugend, Moral und Geld immer zusammen. Dann kann man tugendhaft und moralisch leben, wenn man Geld hat. Die Welt zwingt die armen Menschen dazu, nicht moralisch zu leben. Man rechnet nicht mit denen, die kein Geld haben.
Doktor missbraucht Woyzeck für ein medizinisches Experiment. Woyzeck ernährt sich ausschließlich von Erbsen. Als er dem Doktor sagt, dass er sich schlecht fühlt, stellt dieser fest: „Er ist ein interessanter Kasus. Subjekt Woyzeck“. Für ihn ist Woyzeck ein Versuchsobjekt, das als Mensch nichts bedeutet.
Auch Tambourmajor erniedrigt Woyzeck, indem er seine Geliebte Marie verführt. Für Woyzeck ist es das Schlimmste, was passieren konnte. Er hatte nur seine Familie und jetzt spürt er, dass er auch sie verliert, denn diese Beziehung führt zur Entfremdung zwischen Marie und Woyzeck.
Der Protagonist hat keine Hoffnung darauf, dass alle Schulden im Jenseits zurückgezahlt werden. Das Leben nach dem Tode bedeutet für ihn keine Erlösung, sondern nur die Verlängerung des irdischen Lebens.
Woyzeck tötet Marie nicht nur aus Eifersucht, sondern vielmehr aus Verzweiflung. Er hat das verloren, was ihm am wichtigsten war. Wahrscheinlich wusste er nicht, was er tat und war unzurechnungsfähig.
Brak komentarzy:
Prześlij komentarz